Von Beruf ist der Basler Peter Mathys Jurist, doch seine Leidenschaft ist das Schreiben. Sein neustes Werk, ein Krimi mit dem Titel «Die Steuersünder», ist in der Reihe «Tatort Schweiz» im Limmatverlag erschienen. Heute Mittwochabend ist Buchvernissage.
Immer wieder musste Peter Mathys, ein Basler Jurist, das auf die Seite schieben, was ihn eigentlich am meisten interessierte: das Schreiben von Geschichten. Schon während seiner Schulzeit, die er nach seinen eigenen Angaben mit möglichst geringem Aufwand hinter sich brachte, schrieb er Kurzgeschichten. Für eine gewann er 1959 – damals erst 18-jährig – den ersten Preis in einem Wettbewerb eines deutschen Science-Fiction-Magazins. Zwei weitere Geschichten von Mathys plante das Magazin zu veröffentlichen, doch es ging Konkurs.
Mathys schrieb weiter. Als Journalist bei der National-Zeitung und als Übersetzer von Science-Fiction-Romanen. Sein Studium, so Mathys, sei eher zu kurz gekommen. Er schaffte es trotzdem und wurde Rechtsanwalt und Notar. Das Berufleben liess ihm kaum mehr Zeit für seine Leidenschaft. Sein 1977 begonnener erster Roman blieb nach 60 Seiten auf der Strecke, weil er ausserdem noch im Parlament seiner Wohngemeinde Riehen politisierte.
Zeit für das richtige Schreiben
Mathys versuchte immer wieder kürzer zu treten, um Zeit fürs Schreiben zu haben. Mit unterschiedlichem Erfolg. Während einer längeren Auszeit 1996 gelang es ihm, seinen ersten Roman, «In Sachen Renner», fertigzustellen. Bis sein nächstes Buch, «Unschalks Welt», soweit war, vergingen jedoch erneut mehrere Jahre.
Inzwischen ist Peter Mathys 69 Jahre alt geworden und damit offiziell im Ruhestand angekommen. Was in seinem Fall heisst: Endlich hat er genügend Zeit, sich dem Schreiben zu widmen. Dem richtigen Schreiben, wie er es nennt. Denn juristische Texte hat er unzählige verfasst, aber das habe mit dem richtigen Schreiben etwa soviel gemeinsam wie eine Tramfahrt mit einer Ferienreise, so Mathys.
«Die Steuersünder», sein jüngstes Werk, ist ein gelungener Krimi über einen unzufriedenen und verklemmten Basler Steuerbeamten, der auf drei Fälle von Steuerhinterziehung stösst. Statt die geschuldeten Beträge für den Staat einzufordern, beschliesst der Beamte, seine eigene Kasse damit aufzufüllen. Und damit ein neues Leben zu beginnen, weit weg von Basel, mit einer neuen, jungen Frau an seiner Seite.
Schauplätze für Basel-Verliebte
Doch wie es zu einem Krimi gehört, durchkreuzt der Tod mit Gewalt die schönen Pläne. Es beginnt die Suche nach dem Täter, die vor allem deswegen spannend ist, weil keine eindeutige Schubladisierung in Gut und Böse gemacht wird. Ein Schuldiger kann auch Opfer sein; als Leserin bangt man deshalb zuweilen um einen Straftäter und stellt sich gegen die polizeilichen Ermittler. Schauplätze wie der stets präsente Rhein, der beschauliche Münsterplatz und die altbekannte Hasenburg dürften die Basel-Verliebten besonders freuen.
Dass Peter Mathys‘ Krimi vom Limmatverlag in die Reihe Tatort Schweiz aufgenommen wurde, darf durchaus als eine gewisse Auszeichnung für «Die Steuersünder» angesehen werden. Mit Autoren wie Peter Zeindler, Ulrich Knellwolf, Sabina Altermatt, Milena Moser u.a. befindet sich Mathys in guter Gesellschaft.
Buchvernissage ist heute Mittwochabend, 19.30 Uhr, in der Buchhandlung Bider + Tanner, Aeschenvostadt 2 in Basel.