SVP tobt, Zuwanderung geht zurück

Die Ausländerstatistik birgt seit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative Zündstoff. Nun liegen die neuesten Zahlen vor, sie zeigen: Die Netto-Zuwanderung geht leicht zurück.

Die Zuwanderung bleibt auf dem Stand, wie 2007; im Vergleich zum Vorjahr geht der Wanderungssaldo leicht zurück. (Bild: MARTIN RUETSCHI)

Die Ausländerstatistik birgt seit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative Zündstoff. Nun liegen die neuesten Zahlen vor, sie zeigen: Die Netto-Zuwanderung geht leicht zurück.

Die SVP wettert gegen staatliche Institutionen – das ist eine Geschichte, die man beinahe genauso gut kennt, wie den Kampf der SVP gegen Ausländer. Im aktuellen Fall sind gleich beide SVP-Feindbilder involviert. Die SVP forderte nämlich vom Staatsekretariat für Migration (SEM) die Ausländerstatistik vom Jahr 2014.

Von «Geheimniskrämerei» war in einem SVP-Communiqué die Rede, der Verdacht stand im Raum, das SEM behalte die Statistik absichtlich zurück, um Missstände oder extreme Veränderungen zu vertuschen; viel Tamtam um ein paar Zahlen. Davon will das SEM indes nichts wissen. Man habe bereits im November 2014 darauf hingewiesen, dass die Zahlen wegen einer Umstellung der Datenbank in diesem Jahr etwas später kommen würden.

Nun liegt die Statistik vor und sie zeigt: Die Netto-Zuwanderung – also alle in die Schweiz eingewanderten Personen minus die ausgewanderten Personen – geht im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück.

Zeigen die Zahlen einen Trend?

Im Jahr 2014 wanderten gesamthaft 152’106 Personen Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz ein, 69’227 Personen wanderten aus. Zusammen mit übrigen Abgängen ergibt sich daraus ein Wanderungssaldo von plus 78’902 Personen. Das entspricht einem Rückgang um 2,7 Prozent gegenüber 2013; damals lag die Netto-Einwanderung bei 81’084.

Ob der Rückgang einem Trend entspricht, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzen. Die Veränderung der Netto-Zuwanderung enthält immer wieder leichte Schwankungen. Fest steht: Die Zuwanderung bleibt auf dem hohen Stand, den sie seit 2007 erreichte, als die Schweiz der Personenfreizügigkeit beitrat. Ob der leichte Rückgang mit strukturellen Schwierigkeiten (Stichwort: Frankenkrise) zu tun hat, ist ebenfalls Spekulation. 

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