Unfälle mit Velos und E-Bikes nehmen weiter zu

Auf Schweizer Strassen kam es 2016 zu weniger tödlichen Unfällen als im Vorjahr. Das ist erfreulich, findet die Stiftung für Verkehrssicherheit Roadcross. Doch vor allem E-Bike-Fahrer wüssten zu wenig, wie gefährlich sie unterwegs seien.

In der Schweiz haben schwere Unfälle mit Velos und E-Bikes weiter zugenommen.

(Bild: MARTIAL TREZZINI)

Auf Schweizer Strassen kam es 2016 zu weniger tödlichen Unfällen als im Vorjahr. Das ist erfreulich, findet die Stiftung für Verkehrssicherheit Roadcross. Doch vor allem E-Bike-Fahrer wüssten zu wenig, wie gefährlich sie unterwegs seien.

216 Personen sind im vergangenen Jahr auf Schweizer Strassen durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Das sind 37 Personen oder rund 15 Prozent weniger als im Jahr 2015.

Leicht rückläufig ist ausserdem die Anzahl Unfälle mit Schwerverletzten (minus 1 Prozent). Auch Motorradfahrer und Fussgänger sind weniger oft verunfallt, schreibt das Bundesamt für Strassen (Astra) am Dienstag in einer Medienmitteilung.

Zur detaillierten Datentabelle des Astra (PDF)

Das sei zwar hocherfreulich, schreibt die Stiftung für Verkehrssicherheit Roadcross, weist jedoch darauf hin, dass sich die Situation bei den Velo- und E-Bike-Fahrern in den letzten Jahren verschlechtert hat.

24 Personen sind 2016 in der Schweiz bei einem Velounfall gestorben. Das ist laut Astra eine Person weniger als im Vorjahr. Zugenommen haben aber die Unfälle mit Schwerverletzten bei den Velofahrern (16 Personen oder plus 2 Prozent) und noch viel deutlicher: bei den E-Bike-Fahrern. Dort stieg die Zahl um 38 Opfer (plus 23 Prozent) auf insgesamt 201.

Roadcross will mehr sensibilisieren

Das Astra schreibt dazu: «Das vermehrte Aufkommen von E-Bikes in den letzten Jahren hat zu einem deutlichen Anstieg der Unfallopfer geführt und erreichte bei den Getöteten 2015 und bei den Schwerverletzten 2016 einen Höchstwert.» Rund ein Viertel der schwerverunfallten E-Bike-Fahrenden war mit einem schnellen E-Bike mit einer Tretunterstützung bis maximal 45 km/h unterwegs.

Das Problem würde sich vor allem in den Städten zeigen, schreibt Roadcross. Der hektische Mischverkehr stelle an alle Verkehrsteilnehmer hohe Herausforderungen. Die Stiftung fordert, dass Velo- und E-Bike-Fahrer stärker für die Risiken von Fehlverhalten sensibilisiert werden. Ausserdem soll die Polizei Verstösse häufiger ahnden.

Roadcross appelliert aber auch an die Konzentration der Verkehrsteilnehmer: «Wo eine Trennung der verschiedenen Fortbewegungsarten durch infrastrukturelle Massnahmen nicht möglich ist, ist der Mensch gefordert.»

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