Viel Ungemach am Birsköpfli

Konsruktionsfehler bei den Geländern der neuen Birsbrücke am Birsköpfli verzögern die Eröffnung des Übergangs. Am 5. März soll es aber soweit sein.

Die dünnste Balkenbrücke – leider passen die Geländer nicht. (Bild: Michael Würtenberg)

Konsruktionsfehler bei den Geländern der neuen Birsbrücke am Birsköpfli verzögern die Eröffnung des Übergangs. Am 5. März soll es aber soweit sein.

Es begann mit einem Seil, das riss. Ein Stahlseil, 68 Meter lang. Es sicherte seit 1963 die erste Schrägseilbrücke der Schweiz, und zwar bis am Abend des 22. Juni 2007. Da gabs den Knall, auf den viel Ungemach folgte. Ab sofort durfte nämlich niemand mehr die Brücke vom Basler zum Birsfelder Birsköpfli oder umgekehrt passieren. Die tiefstgelegene Verbindung zwischen den beiden Basel blieb für immer gesperrt. Als dann klar wurde, dass dies auf die Dauer gesehen kein Zustand sein kann, ging ein grosses Werweis­sen los: Was jetzt und wer sollte eine neue Brücke zahlen?

Zuerst aber: Fast genau zehn Monate nach dem Knall stand ­wenige Meter oberhalb des bisherigen Übergangs eine Holz­brücke, die das eine mit dem anderen Birsköpfli vorübergehend verband. Allmählich wurde klar: Wo einst die erste Schrägseilbrücke stand, sollte ein neuer Superlativ her – die dünnste Balkenbrücke, für 2,4 Millionen Franken. Im letzten Herbst hoben Pneu­krans geschwungene Stahlelemente über die Birs, Männer schweissten sie zusammen, schraubten beidseits Geländer an, verlegten den Abgang der Holzbrücke auf Basler Seite zu einer eleganten Kurve, um die Zufahrt zur neuen Brücke teeren zu können. Man stellte die Eröffnung auf Ende November in Aussicht.
Es kam das nächste Ungemach. Die Geländerelemente passten nicht zusammen. Da hatte jemand falsch gemessen oder gerechnet. Die Arbeiter nahmen die Geländerteile weg. Die neue Brücke blieb ein nutzloser Bogen. Dann fiel nach trockenen Herbstwochen der erste Regen. Die nackten Holzbretter der eleganten Kurve auf der Basler Seite entpuppten sich als heimtückische Rutschbahn, die Velofahrer stürzten reihenweise. In diesen Tagen tauchen wieder erste Arbeiter mit Geländerelementen auf. Spätestens am 5. März soll die neue Brücke begehbar sein, versichert das Basler Baudepartement.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 10.02.12

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