Wer wird neuer SP-Chef? Pfister und Leschhorn überlegen sich eine Kandidatur

Die SP Basel-Stadt braucht ein neues Präsidium. Die SP-Frauen zeigen eher wenig Interesse am Amt – Pascal Pfister und Martin Leschhorn wollen es sich zumindest ernsthaft überlegen.

Martin Leschhorn und Pascal Pfister.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Die SP Basel-Stadt braucht ein neues Präsidium. Die Frauen zeigen eher kein Interesse am Amt. Pascal Pfister und Martin Leschhorn hingegen wollen sich eine Kandidatur ernsthaft überlegen.

Das gesamte Präsidium der Basler SP tritt nach vier Jahren zurück. Sowohl Parteipräsidentin Brigitte Hollinger als auch die beiden Vizepräsidenten Mustafa Atici und Michela Seggiani geben ihre Mandate ab. Eine Findungskommission wird sich nun auf die Suche nach Hollingers Nachfolge machen.

Einfach ist diese Aufgabe nicht. Der Job als SP-Chef gilt zwar als karrierefördernd, aber vor allem auch als zeitraubend. Zudem ist das SP-Präsidium ein Ehrenamt, entschädigt wird der Posten nur mit Spesen. Es erstaunt deshalb nicht, dass sich noch niemand in der SP wirklich für das Amt in Position bringen mag.

Zwei Frauen, deren Namen in der Partei immer wieder als mögliche Nachfolgerinnen fallen, lehnen den Job kategorisch ab. So sagt Fraktionschefin Beatriz Greuter: «Ich möchte gerne als Fraktionspräsidentin der SP weitermachen – und bin mit diesem Posten und meiner 100-Prozent-Stelle mehr als gut ausgelastet.» Ähnlich tönt es bei ihrer Kollegin Kerstin Wenk: Das Amt der SP-Chefin sei zu zeitintensiv und komme deshalb für sie nicht infrage, sagt die Grossrätin.

Wyss will eher nicht

Auch Sarah Wyss, die vor vier Jahren eine Kandidatur für das Präsidium ernsthaft in Erwägung gezogen hatte, lässt durchblicken, dass sie eher nicht dafür zu haben ist: «Ich strebe diesen Posten nicht aktiv an», sagt sie. «Ich möchte es nicht kategorisch ablehnen, aber beruflich und zeitlich ist es schwierig für mich.»

Auffallend häufig fällt bei den Genossinnen und Genossen der Name des Grossrats Pascal Pfister. Pfister kandidierte bereits vor vier Jahren für den Posten, scheiterte aber in der Kampfwahl gegen Brigitte Hollinger. Der ehemalige Unia-Mitarbeiter ist heute für die «Selbsthilfe Schweiz» tätig und Hausmann. Der 40-jährige Vater von kleinen Zwillingen gehört dem linken Flügel der SP an.

Ob sich Pfister nochmals zur Verfügung stellen wird, lässt er offen. «Ich kann momentan nicht viel dazu sagen. Ich werde es mir aber überlegen.» Er sei bereit, eine tragende Rolle in der Partei zu übernehmen. «In welcher Konstellation dies sein könnte, werden die Gespräche mit der Partei zeigen.» Gegen das Amt spräche allerdings seine familiäre Situation.

Wahl Ende April

Gemäss SP-Mitgliedern könnte auch Martin Leschhorn für das Amt infrage kommen. Der 48-jährige ist Co-Präsident der SP Riehen und Geschäftsführer eines internationalen Gesundheitsnetzwerks. Auf eine mögliche Kandidatur angesprochen, sagt Leschhorn: «Es ehrt mich, dass mein Name genannt wird. Ich werde mir gut überlegen, ob diese aufwendige Aufgabe neben meiner Arbeit und meinem Engagement in Riehen machbar wäre.»

Pfister und Leschhorn haben noch genug Bedenkzeit. Das neue SP-Präsidium wird erst Ende April von der Delegiertenversammlung gewählt.

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