Wessels stärkt Gudenrath den Rücken

Die Wirren um die Basler Verkehrs-Betriebe gehen nicht spurlos an Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath vorbei. Er schliesst einen Rücktritt nicht aus. Regierungsrat Hans-Peter Wessels hält an Gudenrath fest.

Regierungsrat Hans-Peter Wessels (SP) hält zu Martin Gudenrath. (Bild: Nils Fisch)

Die Wirren um die Basler Verkehrs-Betriebe gehen nicht spurlos an Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath vorbei. Er schliesst einen Rücktritt nicht aus. Regierungsrat Hans-Peter Wessels hält an Gudenrath fest.

Der BVB-Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath erlebt turbulente Zeiten. Seit Monaten steht er mit seinen BVB in der Kritik. Die Stimmung beim Personal ist schlecht, mit BLT-Verwaltungsratspräsident André Dosé befindet er sich auf Kriegsfuss und dann läuft gar noch eine Untersuchung der Finanzkontrolle gegen ihn. Diese hat vor Kurzem eine Untersuchung wegen Vetternwirtschaft und Begünstigung der BVB-Führung eingeleitet. Der Verdacht: Die Söhne des Verwaltungsratspräsidenten Gudenrath, des Direktors Jürg Baumgartner und des Vizedirektors Franz Brunner hätten zu vergleichsweise hohen Löhnen Praktika bei der BVB absolviert.

Die Kritik geht offenbar nicht spurlos am sensiblen, aber im Auftritt polternden und gerne auch provozierenden Gudenrath vorbei. Jetzt denkt er sogar über einen Rücktritt nach. Wie er der «Schweiz am Sonntag» sagte, sei er zwar «gerne bereit, dieses anspruchsvolle Mandat weiterhin wahrzunehmen». Aber seinen persönlichen Entscheid habe er noch nicht gefällt.

«Hervorragende Arbeit»

Die Regierung wird ihre drei Verwaltungsräte für die BVB für die nächste Amtsperiode bis Ende Jahr wählen. Rückendeckung bekommt Gudenrath vom Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels. Er scheint keine Zweifel an Gudenrath zu haben und sagt unabhängig der Resultate der Finanzkontrolle-Untersuchung: «Es kann keine Rede davon sein, dass ich seinen Rücktritt wünsche. Im Gegenteil: Der Verwaltungsrat und die neue Direktion der BVB haben hervorragende Arbeit geleistet, nicht nur bei der Trambeschaffung.»

Natürlich sorge die neue unternehmerische Dynamik in der BVB da und dort für Unruhe. Insgesamt entspreche die eingeleitete Modernisierung und die sanfte Effizienzsteigerung aber genau den Intentionen, die der Gesetzgeber mit der Verselbständigung des Unternehmens verfolgte. «Dies ist zu einem nicht unerheblichen Teil das Verdienst von Martin Gudenrath. Ich hoffe deshalb, dass er sich auch weiterhin als Verwaltungsratspräsident der BVB zur Verfügung stellt», so Wessels.

Martin Gudenrath will sich erst am Dienstag zu Fragen über seine Zukunft in den BVB äussern. Dann haben die BVB zum Mediengespräch eingeladen, an welchem sie zur breiten Kritik in den vergangenen Monaten Stellung nehmen möchten.

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