27 Skorerpunkte und noch drei Jahre Vertrag

An allen vier Toren ist Mohamed Elyounoussi beim 4:2 auswärts gegen den FC St. Gallen beteiligt. Damit sticht der 23-jährige Norweger beim 24. Saisonsieg des FC Basel in der 33. Runde der Super League heraus. Die Einzelkritik.

Vom mitgereisten Anhang gefeiert: Mohamed Elyounoussi (rechts), der drei Tore vorbereitet und eines selbst erzielt hat, zusammen mit seinen Mannschaftskollegen.

Tomas Vaclik  |  Torhüter

Hatte sich vor dem Spiel etwas kränklich gefühlt, wie Trainer Raphael Wicky erklärte, aber da der Tscheche kein Fieber hatte, stand er trotzdem auf dem Platz. Dort unterliefen ihm ein paar Unsicherheiten, vor allem bei Bällen, die er hätte festhalten sollen. Hielt allerdings die Bälle von Marco Aratore (26. und 30. Minute) und in der zweiten Halbzeit jene von Nzuzi Toko und Danijel Aleksic. War beim ersten Gegentor machtlos und liess beim zweiten die Frage aufkommen, ob man einen Schuss aus dieser grossen Distanz und bei freier Sicht nicht auch halten könnte. Dass Runar Sigurjonssons Geschoss äusserst präzis war, führen wir als mildernde Umstände an.

Michael Lang  |  rechter Aussenverteidiger

Stand wieder auf dem Platz, nachdem er das Spiel gegen Thun wegen einer Gelbsperre verpasst hatte. Zögerte beim 1:0, als die Abstimmung mit Fabian Frei nicht funktionierte und Torschütze Roman Buess schliesslich frei zum Abschluss kam. War an alter Wirkungsstätte gegen den Ball nicht immer über alle Zweifel erhaben, brachte in der Offensive aber die eine oder andere Flanke an den Mann.

Fabian Frei  |  rechter Innenverteidiger

Leistet sich in der 19. Minute einen Abspielfehler der gröberen Sorte, der durchaus ein Gegentor zur Folge hätte haben können. Freis Glück war, dass Yannis Tafer daneben schoss und er nochmals glimpflich davonkam. Nicht mehr gut ging die Szene beim 1:0 aus, als Frei das Abseits aufhob. Nicht der beste Auftritt des Ostschweizers.

Marek Suchy  |  linker Innenverteidiger

Machte vor allem mit dem feinen Diagonalball vor dem zweiten Basler Treffer auf sich aufmerksam. War ansonsten mit der Gewissenhaftigkeit an der Arbeit, die man vom Captain in aller Regel gewohnt ist.

Raoul Petretta  |  linker Aussenverteidiger

Wie Frei leistete sich auch Petretta einen grausigen Fehlpass, und das am eigenen Strafraum. Wie bei Frei blieb das Missgeschick aber folgenlos. Hatte gegen den Ball nicht seinen besten Auftritt, machte seine Sache aber besser, als er nach der Auswechslung Serey Diés für die verbleibenden gut zehn Minuten ins Zentrum beordert wurde.

Geoffroy Serey Dié  |  zentrales defensives Mittelfeld

Ermöglichte den St. Gallern nach gut einer halben Stunde eine Tormöglichkeit, als er in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor. War zudem zu wenig zupackend vor dem ersten Gegentreffer und hätte in der 80. Minute nach einem Foul beinahe die zweite gelbe Karte gesehen. Drei Minuten später war trotzdem Schluss, Serey Dié machte nach zwei Abschlussversuchen und einer durchzogenen Leistung seinen Platz frei für Blas Riveros.

Luca Zuffi  |  zentrales defensives Mittelfeld

Spitzelte in der 43. Minute den von Mohamed Elyounoussi gespielten Ball zum 1:1 über die Linie und erzielte sein fünftes Saisontor, das dritte in der Liga. Spielte in seiner 173. Partie für den FC Basel zudem einen guten Freistoss auf Lang in der 22. Minute. Unaufgeregte und entsprechend gute Leistung des Winterthurers, wie so oft in dieser Saison.

Samuele Campo  |  offensives zentrales Mittelfeld

Wenn ein Gegenspieler seinen Körper einzusetzen weiss, dann wird es schwer für Campo. Wenn dieser Campo aber Platz hat mit dem Ball, dann weiss er damit oft etwas anzufangen. Offensiver Höhepunkt war sein Tor in der 70. Minute, sein zweites in Folge, nachdem er gegen den FC Thun schon vor Wochenfrist getroffen hatte. Traf zudem den Pfosten kurz nach der Pause und bereitete Elyounoussis Tor zum 1:2 vor. Starke Leistung, nicht nur wegen des Tores und des Assists, sondern auch wegen seiner Laufleistung und seinem grossen Aktionsradius.

Valentin Stocker  |  rechter Flügelstürmer

Hatte mehrere gute Offensivszenen, das dritte Saisontor blieb ihm aber verwehrt. Am nächsten kam er diesem in der 40. Minute, als ihn nur ein Pfiff wegen Abseits am Torjubel hinderte. Vergab zudem eine Möglichkeit nach einer halben Stunde und eine in der Nachspielzeit. Stand am Ursprung des Ausgleichstreffers und darf trotz ausbleibenden Torerfolgs zufrieden sein mit seiner Leistung.

Ricky van Wolfswinkel  |  Mittelstürmer

Schoss in der 34. Minute daneben und köpfelte kurze Zeit später über das Tor. Legte jedoch immer wieder gute Bälle ab, auch wenn in den meisten Szenen seine Mitspieler wenig aus der Vorarbeit des Holländers machten. Anders in der 70. Minute, als seine Balleroberung im Mittelfeld den erneuten Führungstreffer einleitete. Wurde in der 72. Minute durch Albian Ajeti ersetzt.

Mohamed Elyounoussi  |  linker Flügelstürmer

Eine kleine Extrabehandlung, einen kleinen Extraapplaus seiner Mitspieler, das hat sich der Norweger redlich verdient. Raphael Wicky brachte in der 89. Minute Kevin Bua ins Spiel und nahm für ihn Elyounoussi vom Feld – nachdem dieser an allen vier Toren des FC Basel beteiligt gewesen war. Drei bereitete Elyounoussi vor, eines erzielte er selbst. Der 23-Jährige steht damit in allen Wettbewerben bei 10 Saisontoren und 17 Assists, kein Basler kommt auch nur annähernd an diese 27 Skorerpunkte heran. Die Gründe für andere Vereine häufen sich, die Bemühungen um Elyounoussi im Transfersommer zu intensivieren. Der Spieler selbst sagt zu einem möglichen Wechsel mit dem ihm eigenen Schalk: «Als ich das letzte Mal auf meinen Vertrag geschaut habe, stand da, dass ich noch drei Jahre in Basel habe.»


Albian Ajeti  |  Mittelstürmer

Ersetzte in der 72. Minute van Wolfswinkel und scheiterte Sekunden später aus bester Position an Dejan Stojanovic. Wenige Minuten vor Spielende war der einstige St. Galler doch noch erfolgreich: Er verwertete den Abstauber nach Elyounoussis Abschluss und steht damit bei 13 Super-League-Treffern. Drei Spiele bleiben ihm, um den Rückstand von einem Treffer auf den Leader der Torschützenliste (Guillaume Hoarau) wettzumachen. Und hätte Ajeti in der Nachspielzeit seine gute Chance verwertet, er wäre schon jetzt gleichauf mit dem Franzosen der Young Boys.

Blas Riveros  |  linker Aussenverteidiger

Kam in der 83. Minute für Serey Dié aufs Feld. Für Szenen nach vorne reichte die kurze Zeit nicht, für Fehler in der Defensivarbeit auch nicht.

Kevin Bua  |  rechter Flügelstürmer

Ersetzte in der 89. Minute Elyounoussi und kam auf keine nennenswerten Szenen mehr.

Nicht eingesetzt beim FC Basel:  Signori Antonio (Tor), Eder Balanta, Neftali Manzambi, Dimitri Oberlin.

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