48’000 Franken Busse für den FCB und ein weiteres Verfahren

Weil im Champions-League-Spiel gegen den FC Liverpool ein Gegenstand auf das Feld geworfen wurde, kassiert der FC Basel von der Uefa ein Busse. Und der nationale Verband hat am Montag gegen Taulant Xhaka ein Verfahren eröffnet.

Der schwedische Schiedsrichter Jonas Eriksson, links, bringt einen Gegenstand an die Seitenlinie im Spiel des FC Basel gegen den FC Liverpool am zweiten Matchtag der Champions League Gruppenphase in der Gruppe B am Mittwoch, 1. Oktober 2014. Gegen den FC Basel wird wegen des Wurfgegenstandes von der UEFA ein Disziplinarverfahren eingeleitet. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Weil im Champions-League-Spiel gegen den FC Liverpool ein Gegenstand auf das Feld geworfen wurde, ist der FC Basel von der Europäischen Fussballunion Uefa mit 48’000 Franken gebüsst worden. Und das nächste Verbandsverfahren auf nationaler Ebene ist am Montag gegen Taulant Xhaka eröffnet worden.

Es war kein Zeichen besonderer Intelligenz eines Basler Fans, als die kleine Schnapsflasche am 2. Oktober auf das Spielfeld des St.-Jakob-Park flog: Erst im Frühjahr war der FC Basel von der Europäischen Fussballunion mit einem Geisterspiel dafür bestraft worden, dass beim Auswärtsspiel in Salzburg aus dem Basler Fansektor unter anderem eine Getränketüte aufs Feld geworfen worden war.

Und gleich im ersten internationalen Heimspiel nach der verbüssten Stadionsperre landete wieder ein Getränke-Behälter auf dem Rasen. Dieses Mal war es eine kleine Schnapsflasche, die aus Basler Fanreihen auf den Rasen geworfen wurde und in der Nähe des Schiedsrichterassistenten landete, der die Torlinie überwacht.

Für dieses Vergehen wurde der FCB nun mit 40’000 Euro, umgerechnet rund 48’000 Franken, gebüsst, wie die Uefa auf ihrer Disziplinar-Seite bekannt gab. Der FC Basel steht unter besonderer Beobachtung der Uefa, und mit dem Urteil zum Salzburg-Spiel war eine weitere Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit zur Bewährung ausgesetzt worden.

FCB-Präsident Bernhard Heusler empfindet die Geldbusse als «der Praxis entsprechend». Der Club hatte umfangreiches Material zur Verhandlung vor der Uefa-Diszplinarkammer eingebracht, und Heusler sagt, man müsse den neuerlichen Vorfall «in Relation setzen». Eine härtere Bestrafung hätte ihn gewundert.

SFL untersucht Xhakas Gruss

Das eine Verfahren ist damit – mit glimpflichem Ende – ausgestanden, doch das nächste ist bereits eröffnet. Der Disziplinarrichter der Swiss Football League untersucht, wie es auf der Website der SFL heisst, eine «umstrittene Geste» von Taulant Xhaka, die der FCB-Profi nach Ende der Partie am Samstag im Stade de Suisse gezeigt hat.

Offenbar geht die Eröffnung des Verfahrens auf die Berichterstattung im «Blick» zurück, der den Gruss Xhakas in Bern mit ausgestrecktem rechtem Arm in Richtung Tribüne in der Montagsausgabe thematisiert.

Taulant Xhaka war am Dienstag vergangener Woche am Skandal-Spiel in Belgrad beteiligt gewesen, wo es vor dem Hintergrund einer mittels Drohne ins Stadion geflogenen albanischen Flagge zu heftigen Ausschreitungen, einem Abbruch der EM-Qualifikationspartie Serbien gegen Albanien gekommen war – und hinterher zu patriotischen Bekenntnissen von beiden Seiten.

Zu seinem Gruss in Bern sagte Taulant Xhaka gegenüber dem «Blick»: «Ich winkte nur meiner Familie zu – und dies von Herzen, nicht mehr und nicht weniger. Jeder der etwas anderes hinein interpretiert, tut mir unrecht.»



Stein des Anstosses: Taulant Xhakas Gruss im Stade de Suisse.

Stein des Anstosses: Taulant Xhakas Gruss im Stade de Suisse. (Bild: Urs Lindt/Freshfocus)

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