Zum siebten Mal in der St. Jakobshalle: Die Weltelite des Springreitens schmückt den CSI von Basel, und selbst prominente Absagen können der Veranstaltung nichts anhaben. Bis zum Sonntag, wenn der Sieger des Grand Prix gesucht wird, werden über 700’000 Franken Preisgeld ausgeschüttet.
Welche Dichte an Klasse-Reitern und -Pferden das viertägige CSI-Turnier in Basel besitzt, zeigt der Umgang mit zwei prominenten Absagen. «Schade», liessen die Veranstalter wissen, als Steve Guerdat einen Rückzieher machte. Und selbst die kurzfristige Absage des Weltranglisten-Ersten Scott Brash aus Grossbritannien verkraftet das Teilnehmerfeld.
Mit Olympiasieger Guerdat, der ein schwieriges Jahr nach den Doping-Anwürfen mit dem Sieg im Dezember beim Grand Prix am CSI in Genf versöhnlich abgeschlossen hatte, fehlt in Basel zwar das Schweizer Aushängeschild, doch mit Romain Duguet, Paul Estermann, Martin Fuchs und Janika Sprunger bekommt das Publikum in der St. Jakobshalle jenes Quartett mit ihren Pferden zu sehen, das Bronze für die Schweiz bei der Europameisterschaft geholt hat.
Vorverkauf gesteigert und 731’000 Franken Preisgeld
Absagen können dem CSI, vor sechs Jahren aus dem Boden gestampft, kaum etwas anhaben. 20’500 Zuschauer verfolgten vergangenes Jahr die Springen, und mit einer Steigerung des Vorverkaufs um rund 30 Prozent rechnen die Veranstalter damit, dass die 6000 zum Teil exklusiven Sitzplätze in der Halle gut besetzt sein werden.
Die erste grosse Prüfung steht an diesem Donnerstag an, wenn von 19.45 Uhr um den mit 50’000 Franken dotierten Preis der Bank Sarasin gesprungen wird. Der Löwenanteil der insgesamt 731’000 Franken Preisgeld wird zum Abschluss am Sonntag (ab 14.15 Uhr) beim Longines Grand Prix ausgeschüttet: In zwei Umgängen und Stechen geht es um 330’000 Franken, von denen der Sieger 100’000 Franken einstreicht.
Erste Anwärterin auf den grossen Preis ist Titelverteidigerin Luciana Diniz, die sich bereits zweimal in die Siegerliste von Basel eingetragen hat. Der in Deutschland lebenden Portugiesin stellt sich allerdings eine grosse Konkurrenz: Die Hälfte der Top Ten und total 30 der 50 Besten der Weltrangliste haben sich für den CSI in Basel eingeschrieben.
Nach den Absagen von Guerdat und Brash können die Veranstalter auch eine Attraktion vermelden: Der Welt- und Europameister Jeroen Dubbeldam hat seinen Start zugesagt, und neben der von Ludger Beerbaum angeführten deutschen Phalanx kommen etwa auch die unverwüstlichen englischen Brüder John und Michael Whitaker.
» Die Entrylist für den CSI Basel
» Die Weltrangliste vom 31.12.2015
» Der CSI Basel live im Internet-Stream
Derzeit bestplatzierter Basel-Teilnehmer ist der Franzose Simon Delestre, Zweiter der Weltrangliste. Bester Schweizer hinter Guerdat (17.) ist Romain Duguet als 26., gefolgt von Pius Schwizer (32.). Sie haben ebenso für Basel gemeldet wie Janika Sprunger (54.). Die Baselbieterin, die ihren Lebensmittelpunkt in die Niederlande verlegt hat, kommt zwei Jahre nach dem Verlust ihres Wunderpferdes Palloubet d’Halong mit dessen Schwester Bonne Chance.
» Aus der NZZ: Sprungers zweite Chance
Ein Schweizer Sieg beim Grossen Preis in der mit 900 Tonnen Sand präparierten St. Jakobshalle – das ist jedes Jahr eine der Hoffnungen und fehlt dem CSI von Basel noch.
Mehr zum Turnier auf der Webseite des CSI Basel | |||
Die Sieger des Grand Prix am CSI Basel | |||
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2010 | Cian O’Connor | Irland | Rancorrado |
2011 | Billy Twomey | Irland | Tink’s Serenade |
2012 | Roger Yves Bost | Frankreich | Castle Forbes Myrtille |
2013 | Luciana Diniz | Portugal | Lennox |
2014 | Rolf-Göran Bengtsson | Schweden | Casall ASK |
2015 | Luciana Diniz | Portugal | Fot for Fun |
Fast 300 Rösser kommen nach Basel
Insgesamt wird es 17 Springen an den vier Basler Tagen geben, darunter zehn internationale Prüfungen, für die es Weltranglistenpunkte gibt. 61 Reiter aus 18 Nationen mit insgesamt 165 Rössern haben sich dafür eingeschrieben. Dazu kommen 72 Amateure aus elf Nationen mit 113 Pferden. Sie springen am Samstag (14.15 Uhr) um den Sieg der Amateur-Tour, die mit 25’000 Franken dotiert ist.
Als Parcoursbauer konnte der CSI den renommierten Deutschen Frank Rothenberger gewinnen, und das Showprogramm bestreitet das Top Secret Drums Corps – Donnerstag bis Samstag jeweils als Abschluss des Abends und am Sonntag vor dem Grand Prix.
Das detailierte Programm des CSI Basel |
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Die wichtigsten Prüfungen des CSI Basel 2016 | ||
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Do, 7. Januar | 16.45 | Grosspeter-Preis |
19.45 | Preis der Bank Sarasin | |
Fr, 8.1. (ab 8.30) | 19.15 | Championat der Stadt Basel um die Goldene Trommel |
Sa, 9.1. (ab 8.30) | 14.15 | Amateur-Final |
16.30 | Jagdspringen um den Preis der Solbau | |
19.10 | Ehrung Schweizer Pferd des Jahres | |
19.30 | Preis des Grand Hotel Les Trois Rois | |
So, 10. 1. (ab 10.15) | 14.15 | Longines Grand Prix |
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Eine Auswahl der TagesWoche-Beiträge zum CSI Basel 2015:
» Veterinär Markus Müller: «Es gibt zu viele Pferde, die 160 Zentimeter überspringen»
» Die Springreiter entdecken die Arbeit mit dem eigenen Körper
» Springreiter gehen lieber nach Magglingen als ins unwegsame Gelände