Ajeti lanciert den Schlussspurt im Rennen um die Torjägerkrone

In weniger als 30 Minuten gelingen Albian Ajeti zwei Treffer beim 6:1-Sieg des FC Basel gegen den FC Thun. Zwei Zähler liegt er im Torschützenklassement hinter der Spitze. Die Einzelkritik nach dem Erfolg in Runde 32.

Jubel Nummer 1 für Albian Ajeti (links): Valentin Stocker freut sich mit nach dem 5:1, später wird Ajeti das 6:1 erzielen.

Tomas Vaclik  |  Torhüter

Wehrte zwei Bälle ab und hatte kurz vor der Pause kaum Chancen, auch jenen von Dejan Sorgic zu parieren. Es ist der 27. Gegentreffer in der Liga nach 32 Spielen – Bestwert in der Super League.

Neftali Manzambi  |  rechter Aussenverteidiger

Kam zum achten Mal zum Einsatz in der Super League, zum ersten Mal von Beginn an, weil Michael Lang gesperrt fehlte. Machte seine Sache auf der rechten Aussenbahn ausserordentlich gut – auf der Position also, die Trainer Raphael Wicky dem gelernten Offensivspieler erstmal schmackhaft machen musste, weil er beim 21-Jährigen grosses Potential erkennt. Und Manzambi schoss bei seiner Startelfpremiere aus 18 Metern auch gleich seinen ersten Treffer im Fanionteam, mit einem präzisen Schuss in den hohen Winkel. Hätte nach etwas mehr als einer Stunde das zweite Tor erzielen können, erlebte stattdessen einen weiteres kleines Erfolgserlebnis, als er in der 90. Minute den Schuss Nicolas Hunzikers auf der Linie abwehrte. Wicky sagt zu dieser Szene: «Neftali hat damit eigentlich zwei Tore erzielt.»

Marek Suchy  |  rechter Innenverteidiger

Konnte Sorgic nicht am erfolgreichen Torschuss hindern. Rettete dafür gegen Hunziker, als dieser wenige Sekunden vor Spielschluss zu einer Doppelchance kam (-> Manzambi). Ansonsten eine souveräne Partie gegen eine Thuner Offensive, die keine grosse Gefahr für diesen FCB darstellte. Pech hatte der FCB-Captain, als er nach einem Corner den Ball aus vollem Lauf an den Pfosten setzte und ihm so der zweite Saisontreffer verwehrt blieb.

Fabian Frei  |  linker Innenverteidiger

Kam wieder in der Innenverteidigung zum Einsatz, obschon in Eder Balanta und Léo Lacroix zwei gelernte zentrale Abwehrspieler auf der Bank sassen. Spielte den starken Pass zu Samuele Campos 2:0 und machte sonst kaum Fehler. Bei der Entwicklung des Thuner Treffers geht er allerdings etwas gar sorglos zu Werke. 

Raoul Petretta  |  linker Aussenverteidiger

Bereitete in der siebten Minute Valentin Stockers 1:0 mit einem von Zuffi noch leicht abgelenkten Querpass an der Strafraumgrenze vor. Wechselte nach der Pause ins zentrale Mittelfeld, weil Geoffroy Serey Dié ausgewechselt werden musste (-> Serey Dié). Agierte schon beim 2:2 gegen den FC Sion vor Wochenfrist auf dieser Position, auf der ihn Wicky bereits bei den Junioren mehrmals eingesetzt hatte – und machte das tadellos.

Geoffroy Serey Dié  |  zentrales defensives Mittelfeld

Wurde in der Pause beim Gang in die Kabine mit Sprechchören von der Muttenzerkurve besungen. Dass Serey Diés Dank in Richtung Fans dann auch gleich der Abschied war, wusste da noch niemand. Nach der Pause tauchte der Ivorer nicht mehr auf, er hatte Magenprobleme und Kopfschmerzen. In den ersten 45 Minuten setzte er zur Freude des Publikums all seine Energie ein, um in der 4. und der 28. Minute zum Abschluss zu kommen. Beide Versuche hielt der Thuner Goalie.

Luca Zuffi  |  zentrales defensives Mittelfeld

War am 1:0 beteiligt, als der das Zuspiel Petrettas für Stocker noch leicht abfälschte, und auch am 3:1, als er den Ball für Manzambi auflegt. Ging einmal in den Abschluss, als noch zehn Minuten in der ersten Halbzeit zu spielen waren, sah seinen Schuss mit dem rechten Fuss aber von Timo Righettis Kopf abgewehrt. Ansonsten eine Partie der Marke Zuffi: unaufgeregt, ohne gröbere Fehler, wertvoll.

Valentin Stocker  |  rechter Flügelstürmer

Erzielte in der siebten Minute das 1:0 und damit seinen zweiten Treffer seit seiner Rückkehr zum FC Basel. Den ersten hatte er beim 3:0 gegen den FC Zürich gefeiert. Stand nach einer Gelbsperre, wegen der er die Partie in Sion verpasst hatte, gegen Thun wieder in der Startelf. Abgesehen von seinem Tor machte er immer mal wieder mit technischen Unzulänglichkeiten auf sich aufmerksam und verliess in der 76. Minute das Feld für Dimitri Oberlin.

Samuele Campo  |  zentrales offensives Mittelfeld

Zum fünften Mal in Folge stand der Rückkehrer aus Lausanne in der Startformation, und er findet sich immer besser zurecht. . Und zum ersten Mal reihte er sich ein in die Liste der Torschützen. Eine Viertelstunde war gespielt, da verwertete der 22-Jährige Freis Vorarbeit mit einem satten Schuss zwischen Guillaume Faivres Beinen hindurch. Zusammen mit den Treffern, die er für den FC Lausanne-Sport erzielt hatte, steht Campo bei elf Super-League-Toren. In der zweiten Halbzeit kam er zudem zu seinem dritten Assist im Dress des FCB: beim Zuspiel auf Ricky van Wolfswinkels 4:1.

Mohamed Elyounoussi  |  linker Flügelstürmer

Begann auf der linken Seite und rückte später ins Zentrum. Spielte einen aktiven Part in der Offensive, unter anderem mit dem auslösenden Pass auf Frei vor dem 2:0. Schoss zudem nach 23 Minuten in aussichtsreicher Position daneben und bereitete eine Viertelstunde vor Spielende das 5:1 Albian Ajetis vor. Weniger gut sieht er bei der Verrichtung defensiver Aufgaben aus, sprich: bei der  Entstehung des Gegentreffers.

Ricky van Wolfswinkel  |  Angriffsspitze

Setzte seine Unterschrift nach dem Spiel auf ein Trikot, was er solange ohne Regung tat, bis er sah, dass das Trikot den Namen «Renato Steffen» trug. War darob freilich eher amüsiert denn genervt, schliesslich hatte er gegen Thun seinen elften Saisontreffer erzielt. Die 57. Minute lief, als er das Zuspiel von Campo verwertete und somit nach den beiden Treffern in Sion in eigener Sache nachlegte. Verliess das Feld in der 67. Minute für Ajeti.

Kleiner Mann und sein Vater: Ricky van Wolfswinkel feiert mit seinem Sohn den 6:1-Sieg gegen Thun, bei dem der Holländer einen Treffer erzielte.

Blas Riveros  |  linker Aussenverteidiger

Ersetzte nach der Pause Serey Dié und präsentierte seinen gewohnten Offensivdrang: Schoss in der 54. Minute daneben, traf in der 69. Minute das Tor wieder knapp nicht und sah in der 79. Minute seinen Schuss von Goalie Faivre pariert. Auffallend war dabei, wie gerne er mit seinem starken linken Fuss den Schuss antäuscht, um dann mit dem rechten Fuss tatsächlich zu schiessen.

Albian Ajeti  |  Angriffsspitze

Weniger als eine halbe Stunde reichte Ajeti, um zwei Treffer zu erzielen. In der 67. Minute war er für van Wolfswinkel eingewechselt worden, knapp zehn Minuten später war er erstmals erfolgreich, auf Pass Elyounoussis. In der 86. Minute traf er zum zweiten Mal. Dimitri Oberlin kam nicht an Faivre vorbei, Ajeti versenkte den Nachschuss. Es waren seine Treffer Nummer 11 und 12 (drei davon für St. Gallen), Ajeti liegt noch zwei Tore hinter YB-Stürmer Guillaume Hoarau, dem Führenden in der Torschützenliste. Und jetzt, da der zweite Platz für den FC Basel gesichert ist, können sich Ajeti und auch Wolfswinkel noch um die Torjägerkrone bewerben.

Dimitri Oberlin  |  rechter Flügelstürmer

Kam in der 76. Minute für Stocker aufs Feld und scheiterte kurz vor Ajetis zweitem Treffer an Faivre.

Nicht eingesetzt beim FC Basel:  Antonio Signori (Tor), Léo Lacroix, Eder Balanta, Kevin Bua.

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