Alex Frei hält Wort und bekommt die Höchstnote – die Einzelkritik

Wenn ein Alex Frei zur Pause ankündigt, zwei Tore zu schiessen, dann hält ein Alex Frei sein Wort. Und wenn ein Alex Frei zwei Tore schiesst und einen Assist verbucht, dann bekommt er auch die Höchstnote, womit er sich vom Rest des Teams abhebt.

Ein Zungenschnalzer. Alex Frei freut sich über eines seiner zwei Tore gegen den FC Luzern. (Bild: Keystone)

Wenn ein Alex Frei zur Pause ankündigt, zwei Tore zu schiessen, dann hält ein Alex Frei sein Wort. Und wenn ein Alex Frei zwei Tore schiesst und einen Assist verbucht, dann bekommt er auch die Höchstnote, womit er sich vom Rest des Teams mehr oder weniger deutlich abhebt.

Yann Sommer | 4,5
Richtig ins Schwitzen brachten die Luzerner den Basler Schlussmann nicht. Ausser vielleicht, wenn sie ihn dann unter Druck setzten, wenn er den Ball am Fuss hatte. Weil der FCL Sommer ganz offensichtlich als heimlichen Basler Spielmacher ausgemacht hatte, wurde er jeweils sofort attackiert. Dadurch beim weiten Ball oft ungenau. Beim 1:1 machtlos, da von Mitspieler Stocker unfreiwillig düpiert.

Philipp Degen | 4
Vielleicht hatten er und sein ehemaliger Teamkollege Murat Yakin nach dem Spiel noch eine herzhafte Diskussion über den englischen Fussball. Auf der Insel nämlich, mutmasste Yakin, hätten die Zuschauer aufgejault, wenn der Schiedsrichter bei Puljics Aktion gegen Degen auf Foul entschieden hätte. Das müsste Degen mit seiner Vergangenheit als häufiger (Zwangs-)Zuschauer in Liverpool ja beurteilen können. In Basel jedenfalls jaulte das Publikum, als Degen fiel – und der folgende Freistoss brachte das Basler 1:0. Sonst oft etwas fahrig.

David Abraham | 5,5
Oft passiert es dem Innenverteidiger nicht, dass seine Gegenspieler im Strafraum drei Meter Sicherheitsabstand einhalten. Um so lobenswerter, dass er sich in der 28. Minute davon nicht irritieren liess und per Kopf zum 1:0 traf. Defensiv gewohnt sicher, reicht es ihm nur wegen einiger Patzer im Spielaufbau, die gegen einen spielstärkeren Gegner durchaus bestraft werden könnten, nicht zur Höchstnote.

Radoslav Kovac | 4,5
Der Tscheche sprang für den gelb-gesperrten Aleksandar Dragovic ein und ersetzte den Österreicher zumindest defensiv ordentlich. Dass er nicht mehr der Mann für die überraschende Spielauslösung wird, ist ja seit längerem klar. Aber wenn er sich aufs Wesentliche konzentriert, ist er ein solider Backup.

Markus Steinhöfer | 4
Wieder einmal auf der linken Abwehrseite eingesetzt, zog der Deutsche einen diskreten Nachmittag ein. In der 45. Minute fasste er eine Gelbe Karte für ein Foul. Und sonst? Tja. Eben: ein diskreter Nachmittag, ohne dass ihm defensiv etwas hätte vorgeworfen werden können.

Fabian Frei | 4,5
Seine ersten zehn Minuten waren sehr schwungvoll. Danach aber schlief das Spiel auf der rechten Basler Seite ein. Bis sich Frei in der 81. Minute doch noch zurückmeldete. Und das immerhin mit dem schönsten Angriff des gesamten Spiels. Nach seinem Doppelpass mit Marco Streller servierte Fabian seinem Namensvetter Alex Frei das 3:1 auf dem Silbertablett.

Cabral | 5
Spielte, wie er eben spielt: Nicht mit dem Traumpass in die Tiefe – aber dafür mit einer Zweikampfbilanz, die sich gewaschen hat. Vor allem in der ersten Halbzeit bügelte er immer wieder Ballverluste seiner Teamkollegen mit kompromisslosem Einsatz aus. Als es darum ging, mehr offensive Power zu entwickeln, musste er in der 71. Minute Granit Xhaka weichen.

Benjamin Huggel | 4
Der gelernte Landschaftsgärtner ist keiner, der leichtfüssig über den tiefen, holprigen, grau-braunen Rasen trippelt. Um so glücklicher wird er sein, dass der Rasen im Joggeli jetzt ausgewechselt wird.

Valentin Stocker | 4,5
Als das Basler Spiel nach dem Seitenwechsel komplett einzuschlafen drohte, war er es, der mit zwei Energie-Anfällen den Wecker betätigte. Nach seinem Zuspiel traf Streller das erste Mal den Pfosten. Dass es er den Ball beim 1:1 ins eigene Tor ablenkte – geschenkt.

Alex Frei | 6
In der Pause hatte er Trainer Heiko Vogel zwei Tore versprochen. Und ein Alex Frei hält sein Wort. Wunderbar sein 2:1 aus 18 Metern volley in den hohen linken Winkel. Topskorer-like sein 3:1, als er den Ball aus wenigen Metern einschob. Ach ja, den Assist zum 1:0 verbuchte er mit seinem Freistoss auch noch. Und den nächsten Elfmeter für den FCB wird wohl wieder er schiessen.

Marco Streller | 4,5
Unter anderen Umständen hätte er in diesen linken Pfosten des Tores vor der Muttenzerkurve gebissen. Aber weil es in der Endabrechnung nicht mehr darauf ankam, konnte der Basler Captain grosszügig darüber hinweg sehen, dass er in der 93. Minute seinen Penalty genau an jene Stelle setzte, an die Zibung seinen Schuss eine halbe Stunde zuvor abgelenkt hatte. Hatte beim 2:1 seinen Kopf und vor dem 3:1 seinen Fuss entscheidend im Spiel.

Granit Xhaka | 4
Er ersetzte Cabral in der 71. Minute. Keine magistralen Pässe in die Offensive – aber eine sichtbar beruhigende Wirkung auf das Basler Spiel in Ballbesitz.

Joo Ho Park |
Der Südkoreaner kam erst in der 79. Minute für Degen und war damit zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

Gilles Yapi |
Er durfte in der 83. Minute noch für Huggel aufs Feld. Zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

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