Alle mächtig gut aufgestellt beim FCB

Beim Trainingsstart des Meisters sind alle heiss gehandelten Wechselkandidaten immer noch an Bord, mit Fabian Frei und Samuele Campo sind zwei Rückkehrer neu dabei. Beim Jahreskartenverkauf liegt der FC Basel im Rahmen des Vorjahres. 

Schmerzhaftes Wiedersehen: Fabian Frei bei der Blutabnahme zum Laktattest beim Trainingsstart des FC Basel.

Es gibt nicht viel, was beim FC Basel zum Start ins neue Jahr verwundern könnte. Der Verkaufsstand bei den Jahreskarten etwa ist so konstant (hoch) wie seit Jahr und Tag und die Stimmung bei den Verantwortlichen so entspannt und zuversichtlich, dass es der Konkurrenz Angst und Bange werden müsste.

Ein Grund dafür ist, dass der befürchtete Donnerschlag aus den Weiten des Transfermarktes bisher ausgeblieben ist. Ein paar Rochaden wurden vorgenommen, Omar Gaber und Alexander Fransson ausgeliehen, Andraz Sporar verkauft und mit Fabian Frei und Samuele Campo sind zwei Eigengewächse zurück im rotblauen Schoss. Wobei Nationalspieler Frei am Montag die grösste mediale Aufmerksamkeit zuteil wurde und die vertrauensvolle Prognose von Sportdirektor Marco Streller lautet: «Er wird die Mannschaft besser machen.»

Zuffi und Elyounoussi fehlen

Damit fliegt Raphael Wicky am Mittwoch mit unverändert 23 Feldspielern ins Trainingscamp im spanischen Marbella. Zwei Spieler fehlten allerdings am Montag beim Trainingsstart im Leichtathletikstadion, einem Start, der vor allem aus einem Laktattest bestand.

Abwesend war Luca Zuffi, der sich in der Winterpause einem überfälligen Eingriff am linken Fuss unterzogen hat, um ein Überbein entfernen zu lassen. Es war am Montag noch nicht absehbar, wann er wieder ins Training einsteigen wird.

Ausserdem war Mohamed Elyounoussi nicht zugegen, der einzige Umstand beim FCB an diesem grauen Januartag, dem man mit Misstrauen begegnen könnte. Von Schneesturm in der norwegischen Heimat war die Rede, von schwierigen Reiseverbindungen. «Er steckt in Amsterdam fest«, erzählte Trainer Raphael Wicky ganz ohne Argwohn.

Wieder dabei beim FC Basel ist Samuele Campo (Mitte) und immer noch dabei ist Manuel Akanji (rechts).

Nun könnte man geografisch ganz nüchtern festhalten, dass es von Amsterdam nicht mehr weit zu den britischen Inseln und mithin zur Premier League ist. Dort wird seit geraumer Zeit herumgereicht, dass Southampton, Newcastle und Crystal Palace ein Auge auf Elyounoussi geworfen hätten. Wicky rechnet jedenfalls damit, seinen vifen Offensivspieler am Dienstag in Basel zum Training begrüssen zu können.

«Fertiger Blödsinn»

«Wir stehen zu unseren Zielen» – FCB-Sportdirektor Marco Streller.

So wie er es am Montag auch mit Manuel Akanji getan hat. Um das vor Weihnachten noch am heissesten gehandelte Eisen im Feuer sind die Spekulationen um einen Wechsel – etwa nach Dortmund – abgekühlt. Und FCB-Sportdirektor Marco Streller stellte eines klar: «Dass Verhandlungen abgebrochen worden seien, weil irgendwelche Preise verlangt wurden, ist ein fertiger Blödsinn.»

Bis zum 31. Januar und der Schliessung des internationalen Transferfensters werden Unsicherheiten bleiben, erst danach wird Wicky wissen, ob sein Wunschdenken in Erfüllung geht: «Mir wäre am liebsten, wenn sich so wenig wie möglich ändert.» Vier Tage später geht dann die Saison mit dem Heimspiel gegen Lugano weiter, 13 Tage später folgt in der Champions League das Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City.

Burgeners Aufsteller

Den hat sich der FCB in seinem goldenen Herbst ebenso verdient wie die Spannung im nationalen Titelrennen. «Wir haben grossen Respekt vor den Young Boys», sagt Streller, «aber wir sind auch diejenigen gewesen, die die Ziele klar definiert haben. Dazu gehört die Meisterschaft, und dazu stehen wir.»

«Übe keinen Druck aus» – FCB-Präsident Bernhard Burgener.

Das alles lässt den Präsidenten und Mehrheitsaktionär frohlocken. Bernhard Burgener stellt dem FCB ein sehr gutes Zwischenzeugnis aus, und betonte, dass er keinen Druck ausübe, etwa beim Verkauf von Spielern: «Im Gegenteil.» Mit dem Erfolg in der Champions League habe sich der Marktwert der Spieler weiter gesteigert, die Rechnung für das Jahr 2017 sieht er trotz ausgebliebener namhafter Transfereinnahmen und dank nicht kalkulierten höheren Einnahmen in der Champions League an der Nutzenschwelle. Heisst wohl: Der FCB kommt mit einer schwarzen Null heraus.

Und der Club kann sich nach wie vor auf sein treues Publikum abstützen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt hat der FCB 52 Jahreskarten weniger verkauft und liegt aktuell bei einer Zahl von 19’473. Burgeners Fazit: «Ich habe Freude, sehr grosse Freude. Das stellt mich auf.»

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