Am 22.2. kommt Bayern München nach Basel

Im Achtelfinal der Champions League trifft der FC Basel auf Bayern München. Das Hinspiel findet am 22. Februar 2012 statt, das Rückspiel am 13. März. Der Schweizer Meister tritt zuerst daheim im St.-Jakob-Park gegen den deutschen Rekordmeister an.

Treffen mit dem Konkurrenten. Der designierte Präsident des FC Basel, Bernhard Heusler (l.), schüttelt die Hand von Bayerns CFO Karl Hopfner. (Bild: Reuters)

Im Achtelfinal der Champions League trifft der FC Basel auf Bayern München. Das Hinspiel findet am 22. Februar 2012 statt, das Rückspiel am 13. März. Der Schweizer Meister tritt zuerst daheim im St.-Jakob-Park gegen den deutschen Rekordmeister an.

Am Uefa-Sitz in Nyon holte Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino am Freitag zur Mittagessenszeit die Kugel mit dem Namen FC Basel aus dem Topf, Paul Breitner, der ehemalige Star von Bayern München und Real Madrid, zog aus einem zweiten Topf seinen eigenen Club.

In den Gesichtern der Delegation des FC Basel, bestehend aus Vize-Präsident Bernhard Heusler, Geschäftsführerin Barbara Bigler und Marketingchef Numa Frossard, war kurz ein Lächeln zu erkennen, von dem man nicht sagen konnte, ob es Freude oder Fatalismus war: Auf die Bayern war der FCB erst vor Jahresfrist in der Gruppenphase getroffen. Eigentlich hatten sich viele in Basel einen anderen Gegner gewünscht.

Streller: Horrorlos erspart geblieben

So auch Marco Streller. «Naja, im Grunde sind die Bayern ein wunderbares Los, aber wir haben sie halt gerade eben erst gehabt. Ich hätte gerne gegen eine englische Mannschaft gespielt, aber die waren schnell weg», sagt der Captain des FC Basel. Der hatte seine Ehefrau am Freitag überredet, die Abfahrt in die Schneeferien im Wallis zu verschieben, damit er am TV die Auslosung verfolgen kann. «Wenigstens ist uns Barcelona erspart geblieben», sagt Streller, «das wäre ein Horrorlos gewesen.»

Kaum waren Basel und die Bayern einander zugelost, hatte Streller auch schon eine Kurzmitteilung von Mario Gomez auf seinem Mobiltelefon. «Er freut sich, aber wir sind uns einig, dass wir lieber erst im Viertelfinal gegeneinander gespielt hätten.» Mit dem Stürmerstar des FC Bayern spielte Streller einst beim VfB Stuttgart zusammen.

Vogels Wiedersehen mit dem Goliath

Vor einem Jahr war Basel daheim nach einem späten Tor von Bastian Schweinsteiger den Bayern in der Gruppenphase sehr unglücklich mit 1:2 unterlegen. Im Rückspiel hatte der FCB zunächst gut mitgehalten, vergab gute Chancen, um am Ende sang- und klanglos mit 0:3 zu verlieren. Marco Strellers Erinnerung: «In zwei Spielen konnten wir wenig ausrichten. Und dieses Mal wird es wieder sehr schwierig. Aber wie die Bayern, so sind auch wir einen Schritt weiter.»

Damals war es auch das Duell des einstigen Bayern-Profis Thorsten Fink als Basel-Trainer gegen seinen ehemaligen Club; diesmal wird Heiko Vogel als ehemaliger Nachwuchscoach des FC Bayern ebenfalls ehemalige Weggefährten wie den Ausbildungsguru Hermann Gerland wiedertreffen und Spieler wie Philipp Lahm, Thomas Müller oder Holger Badstuber, die unter Vogel in der Bayern-Jugend gross geworden sind.

Vogel selbst hatte sich vor der Auslosung gewünscht, andere Stadien Europas kennen lernen zu können. Aus seinem Wohnort Warngau unweit von München, wo der neue FCB-Cheftrainer etwas Ruhe nach turbulenten Wochen sucht, liess er mitteilen: «Es wird wieder einen Kampf David gegen Goliath geben für uns. Wir kennen die Rolle des David und schlüpfen gerne in diese Rolle.»

Für Heiko Vogel sind die Bayern «natürlich einer der absoluten Topfavoriten der diesjährigen Champions League, zumal auch der Final in München (19. Mai) ausgetragen wird, was mit Sicherheit ein zusätzlicher Aspekt ist, der Spieler und Trainer motiviert». Was Bayern-Trainer Jupp Heynckes, 1998 mit Real Madrid Champions-League-Sieger, genau so sieht: «Wir haben grosse Ziele.» Basel, so Heynckes, sei eine lösbare Aufgabe: «Aber wir dürfen ja nicht vergessen, dass sich diese Mannschaft in einer schweren Gruppe durchgesetzt und Manchester United rausgeworfen hat. Sie haben hochtalentierte junge Spieler und ein enthusiastisches Publikum. Zudem ist es eine Mannschaft mit Europacup-Erfahrung.»

Rummenigge warnt vor Überheblichkeit

In Nyon sagte Bayern-Geschäftsführer Karl Hopfner: «Wir kennen Basel ja, und wir sind gewarnt, weil wir gesehen haben, wie sie mit Manchester United umgegangen sind. Die Erwartungshaltung in München ist natürlich gross, und wir müssen die Favoritenrolle nicht abtun. Dass wir das Rückspiel daheim austragen können ist sicher ein Vorteil – den hat sich die Mannschaft als Gruppensieger verdient.»

Für Bayerns Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge ist klar: «Wenn wir konzentriert spielen und richtig zu Werke gehen, dann gibt es eine gute Chance, ins Viertelfinale einzuziehen.» Aber er hebt auch den Mahnfinger: «Bitte nicht unterschätzen.»

Heitz: «Ein tolles Los»

Für Georg Heitz, den Sportkoordinator des FC Basel, sind die Bayern «ein tolles Los». Über andere Wunschgegner wollte er sich keine Gedanken mehr machen: «Was bringt das? Es ist so, wie es ist.» Es sei «fantastisch», inklusive des Freundschaftsspiels im Januar 2010 die Bayern zum dritten Mal innert zwei Jahre im St.-Jakob-Park empfangen zu können. «Und unsere Jungs können zeigen, dass sie im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen in der Champions League Fortschritte gemacht haben. Aber das ändert natürlich nichts daran, dass die Bayern der haushohe Favorit sind.»

Hinzu kommt, dass Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und der designierte FCB-Präsident Bernhard Heusler in der European Club Association ACA eine enge Arbeitsbeziehung pflegen. «Dass die beiden Herren gut miteinander auskommen, ist bekannt, Das gibt bei den offiziellen Treffen bestimmt wieder spannende Dialoge», vermutet Heitz.

Ticketinformation: Über die Modalitäten des Vorverkaufs will der FC Basel so rasch wie möglich orientieren

Die Achtelfinals der Champions League

Dienstag, 14. Februar 2012 (Rückspiele Mittwoch 7. März)
Olympique Lyon–Apoel Nikosia (20.45 Uhr)
Bayer Leverkusen–FC Barcelona (20.45)
Mittwoch, 15. Februar (Rückspiele Dienstag, 6. März)
Zenit St. Petersburg–Benfica Lissabon (18.00)
AC Mailand–FC Arsenal (20.45)
Dienstag, 21. Februar (Rückspiele Mittwoch 14. März)
ZSKA Moskau–Real Madrid (18.00)
SSC Neapel–FC Chelsea (20.45)
Mittwoch, 22. Februar (Rückspiele Dienstag 13. März)
FC Basel–Bayern München (20.45)
Olympique Marseille–Inter Mailand (20.45).

 

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