Nach der Nationalmannschaftspause trifft der FC Basel am Samstag auswärts auf die Young Boys (Stade de Suisse, 20 Uhr). Vor dem Spiel äussert sich Paulo Sousa zur allgemeinen Lage – und zu Taulant Xhaka nach dessen abenteuerlichen Geschichte in Belgrad.
Paulo Sousa wird nicht müde zu betonen, dass Erholung einer der wichtigsten Eckpfeiler seiner Arbeit sei. Als Trainer des FC Basel ist er diesbezüglich der wohl meistbeschäftigte Mann der Super League: Kein anderer Coach verfügt über so viele Nationalspieler – und in keiner anderen Mannschaft der Super League kommt eine derartige Summe an zurückgelegten Kilometern zusammen wie bei den Reisen der Nationalspieler des FCB.
«Ich bin sicher, dass die Nationalspieler müde sind», sagt Sousa am Freitagmorgen noch vor dem Training. «Alle Internationalen sind zwar gesund zurückgekommen, aber einige haben lange Reisen hinter sich.»
Fabian Schär ist wieder fit
Vor dem Auswärtsspiel gegen den BSC Young Boys am Samstag im Stade de Suisse (20 Uhr) sind die Ägypter Ahmed Hamoudi und Mohamed Elneny die letzten, die nach Basel zurückgekehrt sind. Ein Umstand, der Sousa dazu verleitet, vielleicht zum ersten Mal seit seiner Arbeitsaufnahme in Basel etwas zu den Einsatzchancen einzelner Spieler zu sagen: «Es ist ein unglücklicher Umstand, dass Hamoudi und Elneny erst heute zurückkehren. Sie haben gegen YB wohl weniger Einsatzchancen als die anderen.»
Mit den anderen meint Sousa nicht nur die Nationalspieler, sondern das ganze Kader. Und in diesem kann er in der Abwehr wieder auf Fabian Schär zählen, der wegen einer Knieprellung die Reise mit der Schweizer Nationalmannschaft nach Slowenien und San Marino nicht mitmachte. «Schär ist wieder komplett in die Mannschaft integriert und bereit, weitere Schritte zu machen. Das heisst: Wettbewerbsspiele», sagt Sousa zu einem seiner Innenverteidiger.
Bei einem anderen lässt die Gesundheit nach wie vor keinen Einsatz zu: Walter Samuel. «Bei ihm sind wir etwas vorsichtiger, weil sich das Knie immer noch hin und wieder entzündet», erörtert der Trainer die medizinischen Fortschritte. Der Argentinier arbeitet immer noch sowohl mit der Mannschaft als auch mit der medizinischen Abteilung.
Sousa glaubt nicht, dass Xhaka wegen der Vorkommnisse in Belgrad abgelenkt ist
Eine weitere Komponente der Basler Abwehrabteilung ist Taulant Xhaka. Der albanische Nationalspieler reiste mit einer aussergewöhnlichen Geschichte zurück ans Rheinknie: Am Fahnenkampf, der zum Abbruch des Spiels zwischen Serbien und Albanien geführt hat, war Xhaka direkt beteiligt.
Sousa glaubt nicht, dass diese Geschichte einen Einfluss auf das Leistungspotential Xhakas haben wird: «Taulant trainiert mit uns, seit er wieder da ist. Er arbeitet immer in hohem Tempo, mit hoher Intensität und sehr konzentriert.»
«Taulant trainiert mit uns, seit er wieder da ist. Er arbeitet immer in hohem Tempo, mit hoher Intensität und sehr konzentriert.»
Xhaka ist einer der wichtigsten Spieler für Sousa, entsprechend stellt sich der Portugiese hinter den albanischen Nationalspieler: «Ich habe den Eindruck, dass Xhaka eine liebenswerte Person, ein liebenswerter Junge ist. Er will immer das Beste geben für das Team, für den Verein sowie für sich selber und ich bin sehr froh, dass er in meiner Mannschaft ist.»
Über die Geschehnisse in Belgrad möchte sich Sousa im Weiteren nicht äussern. Er denke, dass «solche Vorkommnisse dem Fussball schaden», es sei aber nicht an ihm, diese Geschichte zu kommentieren.
Beide Mannschaften haben zuletzt verloren
Für Sousa zählt nur das nächste Spiel. In diesem trifft der FCB am Samstag auf dem Berner Kunstrasen auf YB. Es ist das Aufeinandertreffen zweier Mannschaft, die beide in der letzten Runde verloren haben: Der FC Basel, mit einem Punkt Rückstand auf den FC Zürich Zweiter in der Tabelle, verspielte in St. Gallen in der letzten Minute ein Unentschieden; die Berner mussten dem FC Aarau ebenfalls kurz vor Schluss den Sieg bringenden Treffer zugestehen.
«Dumm aber verdient verloren», sagt YB-Sportchef Fredy Bickel zu dieser Partie. Die Mannschaft, so Bickel, solle das Resultat gegen Aarau in das Spiel gegen Basel mitnehmen, um sich bewusst zu sein, dass sie noch mehr gefordert sein wird.
Das Duell gegen Basel ist das Spitzenspiel der zwölften Runde. Auch deswegen, weil die Berner im eigenen Stadion noch ungeschlagen sind – und der FC Basel in Bern in den letzten zehn Spielen nur zweimal gewonnen hat. Ein Umstand, der laut Sousa die Young Boys motiviere. «Aber auch uns. Wir wollen diese Heimstärke durchbrechen.»