Aus, bevor es beginnt – Courant normal bei den Schweizern

Bei den Badminton Swiss Open in der Basler St. Jakobshalle sind am zweiten Turniertag nur noch wenige Schweizer dabei. Für die meisten war schon in der Qualifikation Schluss. Immerhin wehrte der Basler Christian Kirchmayr drei Matchbälle ab – bevor er wie viele seiner Landsleute doch noch verlor.

Auch für den Basler Christian Kirchmayr ist bereits Schluss an den Swiss Open. Er teilt das Leid mit vielen seiner Landsleute.

(Bild: Michel Matthey de l'Etang)

Bei den Badminton Swiss Open in der Basler St. Jakobshalle sind am zweiten Turniertag nur noch wenige Schweizer dabei. Für die meisten war schon in der Qualifikation Schluss. Immerhin wehrte der Basler Christian Kirchmayr drei Matchbälle ab – bevor er wie viele seiner Landsleute doch noch verlor.

Erst am Montagabend hatte Christian Kirchmayr (SC Uni Basel) erfahren, dass er bei seinem Heimturnier doch noch starten darf. Er profitierte von einer Abmeldung. «Ich habe mich aber ohnehin so vorbereitet, als würde ich spielen», erklärte der 23-Jährige, der erstmals nach einer fünfmonatigen Verletzungspause wieder bei einem Turnier antrat.

Gegen den Franzosen Lucas Corvee konnte er den ersten Satz ausgeglichen gestalten und am Ende sogar in Führung gehen. Doch er vergab gleich drei Satzbälle und verlor mit 22:24. «Diese Fehler darf ich mir nicht erlauben», sagte Kirchmayr, der aber ansonsten «sehr zufrieden war».

«Ich stehe hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge.»
Christian Kirchmayr 

Dass ihn der Satzverlust nicht lange beschäftigte, bewies er gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs, in dem er schnell in Führung ging. Allerdings konnte er sein druckvolles Spiel nicht lange durchhalten und liess seinen Gegner wieder herankommen und dann durch viele eigene Fehler auch davonziehen.

«Ich war zu passiv», sagte Kirchmayr. Ausserdem habe ihm nach der überstandenen Bandscheibenverletzung Substanz gefehlt und er sei ein bisschen müde gewesen. Beim Stand von 15:20 wehrte er dennoch drei Matchbälle des Franzosen ab, verlor letztlich aber 18:21.

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«Ich stehe hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge», sagte der Basler, der seinen lautstarken Unterstützern gerne noch etwas mehr geboten hätte. «Ich wusste, es sind so viele Leute hier, und für sie wollte ich auch kämpfen.» Auch wenn die zweite Runde bei den Swiss Open durchaus machbar erschien, war Kirchmayr vor allem froh, dass er sich schon wieder so gut auf dem Feld bewegen konnte. «Jetzt muss noch die Fitness kommen.»

Für ihn stehen nun drei Wochen Training auf dem Programm und dann mehrere Turniere in verschiedenen Ländern, denen er «sehr zuversichtlich» entgegen blickt. Er will sich in der Weltrangliste wieder nach oben arbeiten, das Fernziel Olympia in Tokio 2020 immer vor Augen.

Niederlage kurz nach Mitternacht

Auch Mathias Bonny (La Chaux-de-Fonds) kann sich für den Rest der Woche aufs Training konzentrieren, obwohl auch er eine grosse Chance hatte, in die zweite Runde einzuziehen. In seinem Drei-Satz-Match gegen den Russen Denis Grachev konnte er allerdings nicht auf die gleiche Unterstützung setzen wie Kirchmayr. Weil der Zeitplan durch einige Marathonmatches strapaziert wurde, ging er erst nach 23 Uhr aufs Feld, als sich die St. Jakobshalle schon deutlich geleert hatte.

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Dennoch präsentierte sich Bonny hellwach und gewann den ersten Satz mit 21:17. Im zweiten Satz brachte er sich durch einige leichte Fehler selbst raus, holte dann zwar wieder auf, verlor aber mit 17:21. Im dritten Satz musste er zunächst wieder eine Aufholjagd starten, sorgte dann aber wieder mit eigenen Fehlern für die unnötige Niederlage. Kurz nach Mitternacht verlor er den dritten Satz mit 18:21.

«Ich würde gerne mal in Basel die erste Runde überstehen und bin eigentlich zur Zeit auch gut drauf.»

Sabrina Jaquet

Das war allerdings noch nicht der letzte Auftritt des Abends, denn der gehörte dem an zwei gesetzten Chinesen Shi Yuqi, der zuletzt bei den All England Open erst im Finale dem Malaien Lee Chong Wei unterlag. Gegen den Tschechen Jan Fröhlich hatte er beim 21:11, 21:13 genauso wenig Mühe wie zuvor sein Landsmann Lin Dan, der den Franzosen Arnaud Merkle klar mit 21:14, 21:5 besiegte.

Sportlich war das für den Olympiasieger und Weltmeister noch keine Herausforderung. Dafür war er bereits ein begehrtes Foto-Objekt. Als er sich am Stand seines Ausrüsters Yonex Schläger angucken wollte, herrschte gleich Selfie-Alarm. In der zweiten Runde trifft Lin Dan heute (19.50 Uhr) auf den Japaner Koki Watanabe.

Keine Schweizer im Herrendoppel

Der Weltstar dürfte etwas Aufmerksamkeit von der einzigen Schweizerin in der ersten Runde des Dameneinzels abziehen. Sabrina Jaquet startet laut Zeitplan etwas früher (19.40 Uhr) als Lin Dan und hat es mit der Estin Getter Saar zu tun. Die Schweizer Meisterin ist ganz zufrieden mit der Auslosung, auch wenn danach wahrscheinlich die an drei gesetzte Chinesin Chen Yufei auf sie warten würde.

«Ich würde gerne mal in Basel die erste Runde überstehen und bin eigentlich zurzeit auch gut drauf», sagte Jaquet. Allerdings hat sie seit einer Woche Probleme mit ihrer Schulter. «Aber ich werde spielen können», versicherte Jaquet.

Sie ist eine der wenigen Schweizer Spielerinnen, die am Mittwoch noch im Turnier sind. Im Mixed stehen nur Oliver Schaller/Celine Burkart in der ersten Runde und im Damendoppel sind immerhin zwei Paarungen und zwei Spielerinnen mit Partnerinnen aus anderen Ländern vertreten. Das Herrendoppel ist die einzige Disziplin, in der es gar keine Schweizer in die Hauptrunde geschafft haben.

Yonex Badminton Swiss Open

Basel, St. Jakobshalle vom 14. bis 19. März 2017

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Eintritt frei am Dienstag, 14. und Mittwoch, 15. März
Informationen zu den Tickets  |  Ticketcorner

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