Die Organisatoren der Badminton Swiss Open in Basel haben in diesem Jahr Grund zu feiern: Zum 25. Mal kommen die weltbesten Badmintonspieler in die St. Jakobshalle (10. bis 15. März). Aus der Not geboren, haben sich die Swiss Open längst einen festen Platz im Turnierkalender erobert.
Viele Weltmeister und Olympiasieger haben in Basel ihre ersten grossen Erfolge gefeiert. Christian Wackernagel hat alle gesehen. Der OK-Präsident der Swiss Open war wie der Technische Direktor Charles A. Keller von Beginn an dabei. Zusammen mit einem kleinen Team von Badmintonbegeisterten retteten sie 1991 die Internationale Meisterschaft der Schweiz vor dem Aus, holten sie von Lausanne nach Basel und legten mit einem Ein-Sterne-Turnier und 15’000 US-Dollar Preisgeld den Grundstein für ein erfolgreiches Turnier.
Zu ihrem Jubiläum stellen die Badminton Swiss Open (10. bis 15. März) der TagesWoche Tickets für die eintrittspflichtigen Tage zur Verfügung. Der Eintritt an den ersten beiden Turniertagen, Dienstag und Mittwoch, ist traditionsgemäss frei. Für Donnerstag, 12. März, und Freitag, 13. März, können wir pro Tag 10 mal 2 Eintrittskarten verlosen. Interessenten hinterlassen bis Freitag, 6. März, 12.00 Uhr, einfach einen Kommentar unter diesem Artikel und teilen uns ihren Wunschtag mit. Falls es mehr Interessenten als Tickets gibt, machen wir eine Verlosung.
25 Jahre später haben die Swiss Open den weltweit zweithöchsten Status «Grand Prix Gold», das Budget beträgt 1,3 Millionen Franken und das Preisgeld 120’000 US-Dollar.
Den Löwenanteil davon nehmen seit vielen Jahren vor allem asiatische Spielerinnen und Spieler mit nach Hause. Nur selten gelang Europäern der Einzug ins Finale oder gar der Titelgewinn. Die Dänen sind noch am ehesten in der Lage, der asiatischen Übermacht im Badminton zu trotzen, so wie im vergangenen Jahr, als Viktor Axelsen das Einzel gewann. Er war der erste europäische Sieger seit 1998, als sein Landsmann Peter Gade sich den Titel sicherte.
Zwei Jahre zuvor hatte der Däne Poul-Erik Høyer Larsen die Swiss Open für sich entschieden und anschliessend bei den Olympischen Spielen in Atlanta die Goldmedaille geholt. Seit 2013 ist Høyer Larsen Präsident der Badminton World Federation (BWF) und Wackernagel hofft, ihn im März als prominenten Gratulanten in der St. Jakobshalle begrüssen zu können. «Das wäre toll, auch weil er ein Publikumsliebling war.»
Christian Wackernagel – der Gründervater
Bei Wackernagel dreht sich alles um den Federball. Mit 17 Jahren hat er angefangen, Badminton zu spielen, und kurze Zeit später gleich die Posten als Kassierer und Materialchef bei seinem Verein Uni Basel angenommen. Zehn Jahre lang war er dort Präsident.
Inzwischen ist Wackernagel 52 Jahre alt und kann den Schläger nur noch ab und zu in die Hand nehmen. Kniebeschwerden lassen keine Wettkämpfe mehr zu. So kann er sich ganz aufs Organisieren konzentrieren, als Geschäftsführer der Badmintonhalle Oberwil und einmal im Jahr bei den Swiss Open, als deren «Gründungsvater» er sich bezeichnet.
Das Turnier am Leben erhalten und ihm Glanz verliehen: Christian Wackernagel, Gründervater der Badminton Swiss Open. (Bild: Michel Matthey de l’Etang)
Neben den sportlichen Höhepunkten habe es in den vergangenen 25 Jahren einen weiteren roten Faden gegeben: der Kampf um die Finanzen. Im Gründungsjahr 1991 war das angesagte Restaurant von Jeffery Sandragesan erster Titelsponsor. Der Einstieg der Firma Ciba zwei Jahre später sicherte den Swiss Open zunächst eine deutlich verbesserte finanzielle Ausstattung – bis der Titelsponsor 1998 wieder ausstieg und die Veranstalter ein finanzielles Loch von 200’000 Franken zu stopfen hatten.
Die Gründung der Supportervereinigung und der Basler Lotteriefonds retteten das Turnier, das weiterhin von beiden unterstützt wird. «Wir waren die Ersten, die das Basel-Logo auf dem Center Court präsentiert haben», sagt Wackernagel nicht ohne Stolz.
Erfolgreich in der Nische
Der OK-Chef und sein Team haben nie geplant, mit den Swiss Open reich zu werden. «Im Badminton sitzt nicht das grosse Geld und es gibt auch keine Mäzene», sagt Wackernagel, «viele Firmen engagieren sich nur im Fussball, da bleibt anderen Sportarten kaum Luft.»
Vorreiter Swiss Open: Den Schriftzug «Basel» auf den Hallenboden gebracht (links). Rechts Ayla Huser und Sabrina Jaquet (voren), zwei Lokalmatadorinnen. (Bild: Keystone)
Trotzdem will er das Nischendasein seines Turniers verteidigen und verweist auf die Besonderheiten: «33 Nationen haben sich in diesem Jahr gemeldet, so viele Länder sind wohl bei keinem anderen Sportevent in Basel vertreten.» Inzwischen reichen die Einnahmen immerhin dazu aus, dass sich das Organisationsteam zumindest den Lohnausfall in der Turnierwoche auszahlen kann. Ohne die rund 200 ehrenamtlichen Helfer würde es aber nicht funktionieren.
«Wir haben schon eine gewisse Routine, aber jedes Jahr passiert auch wieder etwas Neues, das wir meistern müssen», sagt Wackernagel. Die Jubiläumsausgabe der Swiss Open wird genauso ablaufen, wie es die Zuschauer seit Jahren gewohnt sind. «Für Bankette und Partys haben wir kein Geld.»
Reduzierte Eintrittspreise
Eine Jubiläumsbroschüre mit einem Rückblick und vielen Fotos wird es aber geben, sie ist derzeit noch im Druck, kann aber auf der Turnierwebseite schon heruntergeladen werden. Und die Eintrittspreise sind anlässlich des Jubiläums von 35 auf 25 Franken (von Donnerstag bis Sonntag) reduziert worden. «Die deutschen Zuschauer haben uns schon immer gesagt, dass wir zu teuer geworden sind. Der Franken-Kurs ist jetzt ein zusätzliches Handicap für uns.»
Nach 25 Jahren ist Wackernagel vor allem «stolz, dass wir es geschafft haben, in einer Randsportart so lange zu überleben». In dem Jubiläum sieht er die Chance, in den Medien präsenter zu sein. Und er hofft auf mehr Zuschauer als im Vorjahr, da der Termin diesmal weder mit der Fasnacht noch den Ferien oder einem Heimspiel des FC Basel kollidiert. «Nur Petrus kann uns jetzt noch reinpfuschen», sagt Wackernagel. «Wenn es 20 Grad hat, will kaum einer in die Halle.»
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Titelverteidiger in Basel: Viktor Axelsen widerstand 2014 der asiatischen Dominanz. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)