Balljunge müsste man sein, VIP-Gast der Uefa – oder Journalist

Ein paar Leute dürfen heute schon in den St.-Jakob-Park, wo der FC Basel und Valencia ihren Europa-League-Viertelfinal ohne Zuschauer austragen müssen. Eine Übersicht darüber, wen die Uefa ins Stadion reinlässt. Die Muttenzerkurve nicht – die FCB-Fans treffen sich vor den verschlossenen Toren zum Grillplausch.

Kinder versuchen -auf dem Boden liegend, zwischen den Abschrankungen- einen Blick ins Stadion zu erhaschen, beim Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem Grasshopper-Club Zuerich am Samstag, 5. August 2006 im St. Jakob Park in Ba (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Ein paar Leute dürfen heute schon in den St.-Jakob-Park, wo der FC Basel und Valencia ihr Europa-League-Viertelfinal ohne Zuschauer austragen müssen. Eine Übersicht darüber, wen die Uefa ins Stadion reinlässt. Die Muttenzerkurve nicht – die FCB-Fans treffen sich vor den verschlossenen Toren zum Grillplausch.

Die Muttenzerkurve wird präsent sein heute beim Geisterspiel im Joggeli (Anpfiff: 21.05 Uhr). Auf ihrer Website rufen die Fans dazu auf, sich beim Viertelfinal gegen Valencia auf der Plattform vor dem Sektor D zu treffen. Ein Grill stehe parat und das Spiel soll es auch zu sehen geben – was bedeutet, dass für Bilder der TV-Übertragung bei SRF info gesorgt sein wird.

«Lömmer unsere FCB ghöre, dass mir trotz Usschluss zahlriich hinter ihm stöhn!», heisst die Losung der Kurve, die nach vier Teilsperrungen des Fansektors 2002 und 2006 sowie zwei Geisterspielen 2006 zum siebten Mal in Basel ein Spiel unter Verbandssanktionen erlebt. Dazu kommt mit Beteiligung des FC Basel noch ein weiteres Spiel vor leeren Rängen, 2005 im Europacup bei Roter Stern Belgrad. Aber dafür konnten die Basler nichts.

«Behind closed doors»

Wer auch immer dem Aufruf der Muttenzerkurve folgt: Man man darf davon ausgehen, dass an einem späten Donnerstagabend im April 2014 mehr Menschen vor als im Stadion zugegen sein werden. Die Terrasse vor der Haupttribüne etwa gehört nicht zum Bereich, über den die Uefa ihren Bann gelegt hat. «Behind closed doors» lautet das Verdikt. Bis zum Eingangstor hat man also Zutritt, einen Blick ins Innere wird man aber höchstens durch winzige Schlitze der Planen haben, mit denen die Sicht in den Innenraum verdeckt ist.

Die Stadion-Gaststätte «Hattrick» wird geöffnet haben, ein Blick aus dem Inneren des Gastronomiebereichs wird aber verunmöglicht sein. Was genau die Uefa erlaubt und was nicht, darüber wollte deren Medienoffizier keine Auskunft geben: Er beantworte keine Fragen zur Sicherheit im Stadion.

600, vielleicht 700 Menschen im Stadion

Drinnen im St.-Jakob-Park wird es in Sachen Dekor aussehen wie bei jedem internationalen Spiel: Die Uefa ist mit ihrem Vermarktungsapparat angerückt, für die Fernsehbilder wurde die übliche Sponsorenoptik hergestellt. Das einzige, was fehlen wird, sind die Zuschauer, die Kulisse.

Dennoch werden sich – je nach Anzahl von Ordnungskräften – im Inneren des fassenden Stadions 600 bis 700 Menschen aufhalten. Die Auflistung der zugelassenen Personen sieht gemäss Auskunft der Uefa so aus:

  • 75 Personen pro Club inklusive Spieler und Staff
  • Akkreditierte Journalisten – circa 140 über den FCB angemeldete, dazu kommen TV-Mitarbeiter
  • Polizei und Security
  • Personen mit Funktionen zur Spielorganisation – der Platzwart zum Beispiel
  • maximal 75 Personen der Uefa
  • VIP-Gäste der Uefa – bei Viertelfinalspielen 200 Personen
  • 30 Personen, die sogenannten «Centre Circle Boys» und deren Betreuer
  • 22 Escort-Kinder und ihre Begleitung
  • 10 Balljungen

Vor lääre Räng – der Geisterspiel-Song

Was es sonst noch zum Geisterspiel zu sagen gibt, was FCB-Präsident Bernhard Heusler in zwei Interviews zum Vorfall in Salzburg, der Sanktion durch die Uefa und den Umgang mit den Fans sagt, oder wie das Spiel künstlerisch verarbeitet wird, kann man hier nachlesen:

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