Basler Viererbande – die Einzelkritiken aus Aarau

Das nennt sich dann wohl eine geschlossene Mannschaftsleistung: Der FC Basel spielt beim FC Aarau 1:1 – die TagesWoche vergibt dafür gleich sechsmal die Note vier.

Der Basler Mohamed Salah beim Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Aarau und dem FC Basel am Samstag, 2. November 2013, auf dem Bruegglifeld in Aarau. (KEYSTONE/Urs Flueeler) (Bild: Keystone/Urs Flueeler)

Das nennt sich dann wohl eine geschlossene Mannschaftsleistung: Der FC Basel spielt beim FC Aarau 1:1 – die TagesWoche vergibt dafür gleich sechsmal die Note vier.

Yann Sommer | 4

Hätte sich das Einwärmen sparen und sich stattdessen hinter der Tribüne an den Tiefpreisen des Aarauer Caterings erfreuen können: Glacé für zwei Franken, Whisky-Cola neun Franken! Pflückte einmal fast eine Flanke herunter, wurde dann aber noch umgerempelt und musste so das Spiel praktisch ohne persönlichen Fangerfolg beenden. Registrierte stoisch Callas Pfostenkracher in der 50. Minute – und musste sich kurz darauf bei Hallenius‘ 1:0 einem unhaltbaren Schuss beugen.

Kay Voser | 4

Verzeichnete immer weniger offensive Vorstösse, je verzweifelter die Basler ihre Angriffe vorbrachten. Hätte mit einer guten Flanke die Aarauer Defensivarbeit schwieriger gestalten können. Hat sich aber nicht bloss aus Zufall in seiner ganzen Zeit beim FCB erst ein Assist gutschreiben lassen. Defensiv ohne viel Arbeit und auch ohne Fehler.

Arlind Ajeti | 3,5

Hatte das Pech, als einziger Basler Verteidiger auf einen Aarauer Stürmer zu stossen, der mit hoher Geschwindigkeit auf die Basler Abwehr losziehen konnte. Sah sich bei Hallenius‘ 1:0 gemäss eigenen Worten vor die Wahl gestellt zwischen einer roten Karten und tatenlosem Zuschauen. Wählte Variante zwei. Muss hier wegen der Szene mit einer 3,5 leben. Unfair? Seit wann sind Spielerbenotungen fair?

Ivan Ivanov | 4,5

Kaufte mit seinem robusten Einsteigen den ihrerseits ebenfalls eher robusten als technisch beschlagenen Aarauer Stürmern meist den Schneid ab. Hat sich als unaufgeregter Innenverteidiger ins Basler Spiel integriert und bietet jeweils auffällig wenig Stoff, der sich in Einzelkritiken verarbeiten liesse.

Taulant Xhaka | 4

Machte auf der linken Seite ein ähnliches Spiel wie Kay Voser auf rechts. Sicher bemüht, sicher aktiv – aber sicher auch nicht der Mann, der die Manni-Kaltz-Flanken reihenweise in den Strafraum schlägt. Scheint sich in Körpersprache und Gestik nach ihm nicht genehmen Schiedsrichterentscheiden an den jungen Degens zu orientieren.

Mohamed Elneny | 4

Einer von ganz vielen Basler Zentrumsspielern an diesem Abend auf dem Brügglifeld. Spielte den Ball mal hier quer und mal dort. Machte kein schlechtes Spiel, stellte die Aarauer aber mit seinen Pässen aber auch nicht vor unlösbare Aufgaben. Wurde nach 57 Minuten für den etwas offensiveren Diaz ausgewechselt.

Fabian Frei | 4

Erhielt Mitte der zweiten Halbzeit von Marco Streller einmal so richtig den Kopf gewaschen. Steigerte sich darufhin nach harzigem Beginn – und rettete sich mit seinem Assist per Kopf gerade noch so in die lange Reihe der Basler Viererbande.

Mohamed Salah | 4,5

Freute sich offensichtlich über die Räume, die ihm die Aarauer in der Anfangsphase mit ihrer Dreierkette boten. War an praktisch jeder Basler Chance beteiligt: Traf in der 18. und 92. Minute den Pfosten, wurde in der 14. elfmeterreif gefoult, ohne dass Schiedsrichter Erlachner das auch so gesehen hätte, und traf in der 54. Minute alleine vor Goalie Mall das Tor nicht. Nahm sich zwischen diesen Szenen aber auch jeweils eine dreissigminütige Kreativpause.

Matias Deldago | 3,5

Hätte als Kreativspieler der Basler Türöffner sein sollen. Fand den Schlüssel aber nur einmal so richtig: Bei einem seidenfeinen Doppelpass mit Salah, der dann aber daneben schoss. Reklamierte kurz nach dem 0:1 nach einem Schuss ein Handspiel im Aarauer Strafraum und sah Gelb.

Geoffroy Serey Die | 4

Gab, nachdem Diaz vor einer Woche in Zürich den nicht vorhandenen rechten Flügel dargeboten hatte, den inexistenten linken Flügel. Spielte hier und da und vor allem in der Mitte, wo sich sonst recht viele andere Basler tummelten. Nach dem 0:1 dann klarer Sechser, von dem immerhin noch der hohe Ball ausging, der zum 1:1 führte. Bleibt hartnäckig und sieht sich immer noch als valablen Weitschützen.

Marco Streller | 5

Reklamierte in der zwölften einen Penalty für sich, als sich Aaraus Goalie Mall auch in Richtung Ball, vor allem aber in den Basler Stürmer geworfen hatte. Musste danach gegen immer defensiver stehende Aarauer hartes Brot essen – und war dann doch noch da, als kaum einer mehr an ein Basler Tor glaubte, um mit seinem siebten Saisontreffer in der Super League das 1:1 zu erzielen. Das gibt eine Note Bonus.

Marcelo Diaz | 3,5

Ersetzte in der 58. Minute Mohamed Elneny, um mehr offensive Impulse zu setzen, was mit drei Fehlpässen bei den ersten drei Ballberührungen tendenziell weniger gut gelang. Steigerte danach seine Quote angekommener Pässe zwar erheblich, versuchte sich aber auch in desperaten Weitschüssen und schlug unbrauchbare Ecken.

David Degen | 3,5

Schaffte es, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen, als ihn Trainer Yakin tatsächlich schon 21 Minuten vor dem Spielende für Matias Delgado einwechselte. Spielte danach so, wie man es von einem Spieler erwarten kann, der in den letzten Monaten vom Trainer geschnitten worden war: bemüht und ohne grössere Bindung ans Spiel.

Kwang-Ryong Pak | –

Kam in der 82. Minute für Kay Voser und damit zu seinen ersten Super-League-Minuten dieser Saison. Sollte mit seiner Kopfballstärke für Unruhe sorgen, prüfte einmal sogar Goalie Mall und war viel zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

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