Für Renato Steffen könnte das erste Spiel im Dress des FC Basel kaum besser laufen. Er trifft zum 3:0 gegen den FC Luzern – zum Start in die Rückrunde, die für zwei Rotblaue die Abschiedstournee bedeutet.
Tomas Vaclik | Torhüter
Musste keinen Schuss halten, denn der einzige Ball auf sein Tor prallte vom Pfosten zurück auf das Feld. Nähert sich mit dieser weissen Weste dem Wert von einem Gegentor pro Ligaspiel an: In 19 Partien trafen die Super-Ligisten gegen den Meister 20 Mal.
Michael Lang | rechter Aussenverteidiger
Hatte kaum Spielanteile im Angriff, zumindest fanden seine Hereingaben selten den Weg zum Mitspieler. Wurde dafür in der Abwehr von den Luzernern kaum gefordert. Die einzige Chance der Innerschweizer kam über die andere Seite zustande.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Für einmal stand dem Tschechen, sonst der Klassenprimus der zentralen Abwehrspieler, ein anderer Innenverteidiger vor der Sonne: Walter Samuel zog die ganze Aufmerksamkeit auf sich, was Suchy, den zurückhaltenden Charakter, kaum gestört haben dürfte. Wird sich in den kommenden Partien möglicherweise immer wieder auf neue Partner einstellen müssen, denn neben ihm buhlen mit Samuel, Manuel Akanji und Daniel Hoegh gleich drei Abwehrspieler um einen Platz im Zentrum.
Walter Samuel | linker Innenverteidiger
Begeisterte im ersten Spiel seiner letzten Halbsaison als Berufsfussballer. Da war sein linker Fuss, mit dem er die Bälle über das Luzerner Mittelfeld hob; da war seine Kopfballeinlage mit verrenktem Oberkörper und dem Rücken zum Ball; und da waren seine Ballgewinne, die am Ursprung vielversprechender Angriffe standen. Obwohl er kurz vor Spielende mit einer vergebenen Grosschance zeigte, warum er als Innenverteidiger und nicht als Stürmer weltberühmt wurde, bestätigte er mit seinem Auftritt die Aussage des Trainers, der am Freitag versicherte: «Der Mann ist parat!»
Die bemerkenswerte Körperhaltung Walter Samuels bei seiner Balleroberung gegen Marco Schneuwly. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Behrang Safari | linker Aussenverteidiger
Absolviert, wie Samuel, seine letzte Halbsaison im Dress des FCB. Und, wie Samuel, begann er diese Abschiedstournee mit einem formidablen Auftritt. Zwar schoss er in der ersten Halbzeit aus rund 30 Metern noch knapp daneben. Er löste mit dieser Aktion aber die Phase ein, in der der FCB zu stärkerer Form fand. Schliesslich stand Safari mit dem Pass ins Zentrum zu Delgado höchstselbst am Ursprung des 1:0. Verliess in der 81. Minute das Feld für Adama Traoré.
Taulant Xhaka | defensives Mittelfeld
Löste die Aktion aus, die über Safari und Delgado zum 1:0 führte und provozierte per Doppelpass mit Bjarnason beinahe ein Luzerner Eigentor. Schloss nach der Winterpause an seine Leistungen der Vorrunde an, die ihn zum fast unverzichtbaren, weil soliden Spieler in Urs Fischers Reihen werden liess.
Luca Zuffi | defensives Mittelfeld
Verteilte die Bälle als zentraler, hinterster Aufbauer und hatte das defensive Mittelfeld zusammen mit Xhaka unter Kontrolle. Hatte möglicherweise nur deswegen nicht mehr Einfuss auf das Spiel, weil ihm Matias Delgado bei den stehenden Bällen vorgezogen wurde.
Und noch immer verzückt er das Basler Publikum: Breel Embolo. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Breel Embolo | rechter Flügel
Dass wir Breel Embolo genau eine Woche vor seinem 19. Geburtstag an dieser Stelle weiter bewerten, verdankt das Basler Publikum der Resistenz der Basler Vereinsführung. Schoss bei seiner einzigen Torchance mit einem Distanzschuss knapp daneben und war mit seinem Assist schliesslich daran beteiligt, dass Renato Steffens Debüt kaum bemerkenswerter hätte sein können (-> Steffen). Wurde in der 90. Minute durch Davide Calla ersetzt.
Matias Delgado | offensives zentrales Mittelfeld
Es bleibt faszinierend, mit welcher Leichtigkeit der Captain Elfmeter verwandelt. Das 2:0 gegen David Zibung war wettbewerbsübergreifend der neunte Treffer des Argentiniers, nur Marc Janko hat mit 16 Toren öfter getroffen. Bei den Assists ist Delgado ebenfalls Zweiter, hinter Zuffi (15 Assists). Daran ändert auch das zwölfte Zuspiel zum 1:0 nichts. Spielt Delgado auf diesem Level weiter, bleibt er der unverzichtbare Wert im offensiven Mittelfeld. Verliess in der 74. Minute das Feld für Steffen.
Der Elfmeter zum 2:0, David Zibung springt nach links, Matias Delgado schiesst in die andere Ecke. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Birkir Bjarnason | linker Flügel
Zeichnete für das erste Tor nach der Winterpause verantwortlich, wobei er vom feinen Durchspiel Delgados profitierte. Noch hat ihn Urs Fischer auf dem linken Flügel eingesetzt. Denkbar ist, dass er wegen Steffens Ankunft öfters auch im Zentrum zum Zug kommen wird.
Marc Janko | Stürmer
Vergab innert zwei Sekunden zwei Chancen. Scheiterte dabei an Zibung, nachdem er schon in Halbzeit eins wenig Abschlussglück gehabt hatte. Schoss bei der ersten Chance über das Tor und war ansonsten damit beschäftigt, mit dem Kopf die Bälle auf seine Mitspieler abzulenken. Insgesamt nicht das ganz grosse Spiel des Österreichers.
Renato Steffen | linker Flügel
Man kann darüber diskutieren, wie geschickt es war, nach seinem Tor die Hand ans Ohr zu legen und den Kopf in Richtung Muttenzerkurve zu drehen. Man kann nicht darüber diskutieren, dass Steffen nach dem von vielen nicht goutierten Transfer sportliche Erfolge braucht, um sich in Basel Respekt zu verschaffen. Sein 3:0, mit dem Aussenrist nach einem Sprint über das halbe Feld erzielt, ist ein erster Schritt auf dem Weg, der in der vollständigen Integration enden soll.
Der Jubel nach Renato Steffens Tor. Auch Taulant Xhaka (zweiter von rechts) lächelt. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Adama Traoré | linker Aussenverteidiger
Ersetzte in der 81. Minute Safari und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.
Davide Calla
Kam in der 90. Minute für Embolo und war für eine Bewertung zu kurz im Einsatz.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,8
Nicht eingesetzt: Germano Vailati (ET), Alexander Fransson, Manuel Akanji, Jean-Paul Boëtius