Beim FC Basel fordern alle vom anderen den Willen zum Sieg

Drei Pflichtspiele in Serie hat der FC Basel nun unentschieden gespielt. Es wäre also gegen den FC Aarau am Sonntag Zeit, wieder einmal als Sieger vom Platz zu gehen. Trainer Murat Yakin fordert von seinen Spielern ein «Extra». Und die wiederum hätten gerne die taktischen Massgaben dazu.

FC Basel's Marco Streller (L) celebrates his goal with teammate Valentin Stocker during their Europa League second leg soccer match against Maccabi Tel Aviv in St.Jakob-Park stadium in Basel February 27, 2014. REUTERS/Ruben Sprich (SWITZERLAND - Tags: SPO (Bild: Reuters/Ruben Sprich)

Drei Pflichtspiele in Serie hat der FC Basel nun unentschieden gespielt. Es wäre also gegen den FC Aarau am Sonntag Zeit, wieder einmal als Sieger vom Platz zu gehen. Trainer Murat Yakin fordert von seinen Spielern ein «Extra». Und die wiederum hätten gerne die taktischen Massgaben dazu.

Ist auch schon wieder ein Weilchen her, der letzte Sieg des FC Basel. Am 27. Februar schickten die Basler in der Europa League ein sehr gehemmt auftretendes Maccabi Tel Aviv mit drei Gegentoren im Gepäck nach Hause. In der heimischen Super League ist es sogar noch etwas länger her, seit die Rotblauen drei Punkte gewonnen haben. Am 15. Februar wurde der FC Sion mit 1:0 bezwungen. Und seither? Fünf Unentschieden in sechs Pflichtspielen. Nein, das ist nicht das, woran man sich beim erfolgshungrigen FCB gewöhnen mag.

Also verlangt Murat Yakin vor der Partie gegen den FC Aarau: «Es ist zwingend, dass ein Zeichen von den Spielern kommt. Um drei Punkte zu gewinnen, braucht es Tore. Da sind die Spieler gefordert.» Die vielen Unentschieden, der FCB-Trainer hat sie vor dem Team angesprochen. «Ich habe gesagt, dass ein gewisses Extra kommen muss. Wir geben uns nicht mit dem Durchschnitt zufrieden.»

Nun ist Yakin allerdings nicht der Einzige, der Siege fordert. Im Kader selbst sind die vielen Punkteteilungen ebenfalls ein Thema – und vor allem die Art und Weise, wie sie erspielt werden. Es ist ein Kreislauf, der beim FCB unter Yakin scheinbar nicht durchbrochen wird: Kaum fehlen die Resultate, sinkt die interne Stimmung sogleich um ein paar Grad.

Liefern müssten alle möglichst gemeinsam

Und so will Yakin von seinen Spielern in der Offensive konsequent verwandelte Chancen sehen, während diese von ihm wiederum gerne eine kleine Handhabe zum Thema «offensive Spielzüge» erhielten. Irgendwie fordert also beim FCB jeder vom anderen den Willen zum Sieg. Bloss liefern müssten ja dann möglichst alle gemeinsam.

Sollte dieser geballte Siegeswille am Sonntag tatsächlich zusammenkommen, es könnte ungemütlich werden für die anreisenden Aarauer. Zumal Yakin darauf hofft, dass ihm dann Stürmer Marco Streller wieder zur Verfügung stehen wird. Zusammen mit dem frischen Davide Callà, in der Europa League nicht spielberechtigt und gegen seinen Ex-Club Aarau sicher besonders motiviert, soll Streller der Offensive Leben einhauchen.

Und sollte Marcelo Diaz ebenfalls für einen Teileinsatz bereit sein, dann würde sich die Personalsituation beim FCB langsam entspannen. Die Basler Mannschaft, die beim 0:0 gegen Red Bull Salzburg am Donnerstag auf dem Feld stand, war ja auch als Rumpfteam bezeichnet worden. Was sicher der Hauptgrund dafür war, dass der Grossteil des angeblich, ach so, anspruchsvollen Basler Publikums mit einem hart erkämpften Heim-Unentschieden gegen einen Vertreter des hierzulande sonst gerne belächelten österreichischen Fussballs durchaus zufrieden wirkte.

Aarau könnte sich das Basler Rumpfteam nicht leisten

Wobei ob all den Verletzten der Blick auf die Basler Aufstellung auch leicht verschwommen schien. Da standen immerhin Spieler in der Startelf, die vor Anpfiff im Schnitt über 38 Europacupspiele absolviert hatten. Das sind pro Spieler 16 mehr, als sie die Salzburger vorzuweisen hatten. Auch vom Alter her war eine gestandene Basler Mannschaft am Werk. Mit Arlind Ajeti als einzigem, der einen Jugendbonus geltend machen durfte und einem Durchschnittsalter von 26,3 Jahren (Salzburg: 22,4 Jahre).

Um es auf den kommenden Gegner umzumünzen: Bloss diese elf Basler zusammen dürften leicht das gesamte Budget des FC Aarau sprengen – die Rasenpflege im Aarauer Brügglifeld eingerechnet.

Auch darum weiss Yakin, dass es für ihn und seine Mannen am Sonntag gegen den Underdog aus Aarau nur eine Losung gibt: Gewinnen oder – gewinnen. Am besten mal so richtig überzeugend. Und das nicht nur, weil das dem Binnenklima im Team gut tun dürfte. Sondern auch, weil der FC Basel nicht bis zum Saisonende darauf vertrauen darf, dass die Konkurrenz einfach noch weniger gewinnt als er selbst.

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