Beim Jubiläum der Swiss Open haben auch Europäer Chancen

Am Dienstag starten in der Basler St. Jakobshalle die 25. Badminton Swiss Open. Bei der Jubiläumsausgabe kämpfen 315 Teilnehmende aus 34 Nationen in fünf Disziplinen um die Titel. Die Schweizer Spielerinnen und Spieler werden dabei aber leer ausgehen.

Bereit für Basel: Der Däne Viktor Axelsen will an den Swiss Open seinen Titel verteidigen. (Bild: Keystone)

Am Dienstag starten in der Basler St. Jakobshalle die 25. Badminton Swiss Open. Bei der Jubiläumsausgabe kämpfen 315 Teilnehmende aus 34 Nationen in fünf Disziplinen um die Titel. Die Schweizer Spielerinnen und Spieler werden dabei aber leer ausgehen.

Eines steht bereits vor Turnierbeginn fest: Im Herrendoppel wird es neue Titelträger geben, denn die Vorjahressieger treten nicht mehr an. In den anderen Disziplinen haben sich die Vorjahressieger angemeldet, allen voran Viktor Axelsen, der erste europäische Sieger im Herreneinzel seit 1998.

Der 21-jährige Däne ist schon zum fünften Mal in Basel am Start, wird es aber schwer haben, seinen Titel zu verteidigen. Zum einen gelang es bisher nur dem mehrfachen Weltmeister und Olympiasieger Lin Dan aus China, die Swiss Open zwei Mal in Folge zu gewinnen, zum anderen ist auch in diesem Jahr die Konkurrenz gross. Vor allem der topgesetzte Inder K. Srikanth, die Nummer fünf der Weltrangliste, möchte seine schwarze Serie in Basel beenden. In den vergangenen beiden Jahren scheiterte er schon in der ersten Runde.

Hauptsache, die erste Runde überstehen

Im Hauptfeld des Herreneinzels sind auch drei Schweizer vertreten: Christian Kirchmayr aus Basel, Anthony Dumartheray und Mathias Bonny. Für sie wäre es ein Erfolg in die zweite Runde einzuziehen. Mit dem Ausgang des Turniers werden sie genauso wenig zu tun haben wie die Schweizer Frauen, die in der Weltrangliste allerdings etwas besser platziert sind oder waren. «Sabrina Jaquet ist unsere einzige Hoffnung», sagt OK-Chef Christian Wackernagel.

Die 27-jährige Olympiateilnehmerin von 2012 kann zum dritten Mal in Folge im Haupttableau antreten und hofft, erstmals die erste Runde zu überstehen. Die Auslosung gibt ihr diese Chance, denn die Russin Ksenia Polikarpova ist Nummer 50 der Welt und damit nur einen Platz besser als die Romande. An der Schweizer Meisterschaft hat sich Jaquet kürzlich in guter Form präsentiert und alle drei Titel in Einzel, Doppel und Mixed ohne einen Satzverlust abgeräumt. Zuletzt musste sie wegen einer Wadenzerrung pausieren, will aber in Basel antreten.

Für Nicole Schaller (Freiburg) sind die Swiss Open ein Comeback-Versuch. «Basel ist mein Lieblings-Event, darum will ich diesen auf keinen Fall erneut verpassen», sagt die 21-Jährige. Sie hat eine lange Leidensgeschichte mit mehreren Verletzungen hinter sich und ist in der Weltrangliste deshalb weit abgerutscht. Schaller trifft in der Qualifikation auf die deutsche Vizemeisterin Fabienne Deprez.

Ein ausgeglichene Besetzung

Als Nummer eins gesetzt ist im Dameneinzel die Vorjahressiegerin Yihan Wang aus China. Die Weltranglisten-Fünfte dürfte in der an zwei gesetzten Inderin P.V. Sindhu ihre grösste Konkurrentin haben. Publikumsliebling Saina Nehwal (Indien), Siegerin von 2011 und 2012, hat ihre Anmeldung hingegen zurückgezogen, was die Veranstalter sehr bedauern.

In allen Disziplinen sind absolute Spitzenspieler vertreten, allerdings nicht ganz so viele wie in den Vorjahren. Korea ist zum Beispiel diesmal gar nicht vertreten, China hat nicht so viele Topspieler gemeldet. Das muss für die Swiss Open kein Nachteil sein. «Dass wir teilweise reine China-Meisterschaften hatten, war nicht gut», sagt Wackernagel, «jetzt haben auch die Europäer Chancen.»

Turnierdirektor Charles A. Keller freut sich ebenfalls über die ausgeglichene Besetzung: «Wir dürfen spannende Spiele erwarten.» Keller gehört wie Wackernagel und «Luc», der immer gut gelaunte und lautstarke Glacé-Verkäufer, zum Gründungsteam der Swiss Open, ist also schon seit 25 Jahren dabei.

Künftige Stars entdecken

Bei der Jubiläums-Ausgabe werden auch Neulinge in Basel begrüsst. Aus den Philippinen reisen erstmals vier Spieler an. Die grössten Delegationen kommen aus Indonesien und Japan und stehen zudem für sportlich hochklassige Qualität. Im Damendoppel und im Mixed stellen die beiden Nationen die Topgesetzten. Die Indonesier Tontowi Ahmad/Liliyana Natsir haben bei den All England Open am vergangenen Wochenende das Mixed-Finale verloren und sind in Basel die Favoriten. Sie haben aber nicht nur in dem englischen Ehepaar Chris und Gabrielle Adcock starke Konkurrenz.

Im Damendoppel sind die Japanerinnen Reika Kakiiwa/Miyuki Maeda die Nummer eins der Setzliste, weil die Vorjahressiegerinnen Yixin Bao und Jinhua Tang mit neuen Partnerinnen antreten. Die Chinesinnen sind nicht das einzige Beispiel in den Doppeldisziplinen. «Häufig wird mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro an der Seite eines Routiniers ein Junger aufgebaut», erklärt Turnierdirektor Keller. Das gilt auch für Yun Cai und Kai Lu, die im Herrendoppel an Nummer drei gesetzt sind. Der 23-jährige Lu soll sich mit seinem zwölf Jahre älteren Partner, dem Olympiasieger Cai, weiterentwickeln.

«In Basel sieht man aktuelle und zukünftige Stars», macht Wackernagel nochmal Werbung. Der OK-Chef hofft auf ein erfolgreiches Jubiläumsturnier, das am Dienstag um 12 Uhr mit der Qualifikation beginnt. Um 18 Uhr startet die erste Runde im Herreneinzel. Bis einschliesslich Mittwoch ist der Eintritt frei, danach kosten die Tickets anlässlich des Jubiläums nur 25 Franken.

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Turnierseite: www.swissopen.com

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