Auch ohne Mentor Streller an seiner Seite ist Breel Embolo prächtig in die neue Saison gestartet. Der Verein traut ihm Grosses zu und will ihn erst einmal noch Teenager sein lassen.
Im Schatten Marco Strellers hatte sich Breel Embolo vergangene Saison zum Gefallen aller FCB-Fans entwickelt. Nach dem Rücktritt des Captains lautete eine der interessanten Fragen, wie der 18-Jährige ohne seinen Fürsprecher zurechtkommen würde. Nach zehn Wettbewerbsspielen lautet die Antwort: prächtig.
Beispielsweise in der Champions-League-Qualifikation. Im Playoff-Hinspiel gegen Maccabi Tel Aviv war Embolo einer der stärksten Basler, einer, der seine Gegenspieler vor Herausforderungen stellte, die sie kaum meistern konnten. Stark sein Körperspiel zwischen Ball und Gegner, genau sein Passspiel, hoch seine Geschwindigkeit.
Mit dem Wort «herausragend» resümiert Georg Heitz die Leistung des Mannes aus dem eigenen Nachwuchs, den er wohl dereinst für gutes Geld an einen grösseren Verein abgeben wird.
Breel Embolo musste im Spiel gegen Maccabi Tel Aviv viel einstecken… (Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)
«Er soll Spass daran haben, was er macht»
Wertsteigernd ist Heitz’ Erkenntnis, in Embolo bereits jetzt mehr als nur einen feinen Fussballer zu sehen: «Was seine Körpersprache betrifft, so hat er fast schon Leaderqualitäten», sagt der Sportchef des FCB am Flughafen vor dem Abflug zum entscheidenden Rückspiel in Tel Aviv.
Heitz und der gesamte Verein stehen vor der Aufgabe, den jungen Mann einen jungen Mann bleiben zu lassen. «Er soll Spass daran haben, was er macht», räumt Heitz seinem Spieler den Raum ein, den dieser als 18-Jähriger braucht. «Und man soll ihm jetzt auch nicht zu viel aufbürden, das wäre sicher nicht das Beste für ihn.»
…machte dies nicht nur ohne murren, sondern konnte sich auch gleich an den Israeli rächen: mit einem Tor. (Bild: KEYSTONE/Walter Bieri)
Bestätigung ist das Schwierigste
«Schön auf dem Boden bleiben» müsse «der Burscht», sagt Embolos Trainer Urs Fischer. Dass auch er Aussergewöhnliches beim Offensivspieler ausmacht, will Fischer freilich nicht verbergen: «Ich bin gespannt, wohin Breels Karriere noch führt.»
Ein Selbstläufer wird die Saison für Embolo trotz des starken Starts nicht. «Er muss die Leistungen jetzt bestätigen. Und bestätigen ist immer das Schwierigste», weiss Fischer noch aus seiner Zeit als Spieler.
Einen ersten Bestätigungsschritt kann Embolo am Dienstag im Bloomfield-Stadion machen, wenn der FCB ein 2:2 aus dem Hinspiel wettzumachen hat. Nimmt der Schweizer Meister die Hürde, steht er zum siebten Mal in der Gruppenphase der Champions League – auf der grossen Bühne, die Embolo als Präsentationsfläche dienen soll.