Callà zum FCB – der neue Salah kommt später

Der FC Basel sichert sich die Dienste von Davide Callà vom FC Aarau und gibt im Gegenzug Stephan Andrist an die Aarauer ab. Mit dem 29-jährigen Callà holt der FCB einen gestandenen Super-League-Spieler für das Offensivspiel. Eine junge Hochbegabung, wie es Mohamed Salah war, stellt der FCB für Sommer in Aussicht.

Eines will Georg Heitz betonen: «Wir mussten Stephan Andrist nicht zwingen.» Der 26-Jährige ist nach seinem Wechsel 2011 von Thun nach Basel bei den Rotblauen nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus gekommen, und sein Vertrag mit dem FCB wäre im Sommer ausgelaufen. «Stephan Andrist wusste, dass wir nicht verlängern werden», erläutert FCB-Sportdirektor Heitz.

Nun hat Andrist einen neuen Vertrag mit dem FC Aarau bis 2015 und ist Teil eines Spielertausches, den der FC Basel am Dienstagabend bekanntgegeben hat: Vom FC Aarau wird Davide Callà übernommen. Der 29-Jährige hat bis 2016 unterschrieben und sollte schon am Samstag gegen den FC Sion spielberechtigt sein.

Callàs Erfahrung von 202 Super-League-Spielen

Der Winterthurer Callà galt einst als grosses Versprechen des Schweizer Fussballs, spielte für Wil, Servette, St. Gallen und die Grasshoppers in der Super League, ehe ihn der Weg zum FC Aarau führte, mit dem er vergangenen Sommer in die höchste Schweizer Liga zurückkehrte. In 202 Super-League-Spielen hat er 24 Tore erzielt, dazu kommen 19 Tore für Aarau in 34 Challenge-League-Partien und ausserdem hat sich der 1,75 Meter grosse Callà einen Namen als Vorbereiter gemacht.

Davide Callà – eingerahmt von FCB-Präsident Bernhard Heusler und Trainer Murat Yakin – wird die Rückennummer 39 auf seinem neuen FCB-Trikot tragen. (Bild: Remo Meister/FC Basel 1893) (Bild: FC Basel 1893)

Einer glanzvolleren Karriere standen Callà etliche Verletzungen im Weg. Wie er jedoch mit diesen Rückschlägen umgegangen ist und zurückkehrte, fiel beim FCB ins Gewicht bei dieser Transfersetscheidung. «Wir sind froh, einen ebenso erfahrenen wie als Persönlichkeit geschätzten Spieler gewonnen zu haben», sagt FCB-Präsident Bernhard Heusler. «Er bringt etwas in die Kabine», bezeichnet Sportdirektor Heitz einen der Vorzüge Callàs, der als Rechtsfuss von Aarau-Trainer René Weiler sowohl auf dem rechten wie auf dem linken Flügel eingesetzt wurde.

Im Spätsommer seiner Karriere ist der Wechsel für Callà zum FC Basel noch einmal die Chance, sich auf einer grösseren Bühne zu beweisen. «Er weiss um die Anforderungen, die beim FCB gestellt werden», sagt Heitz.

Die herumgereichte Zahlen will der Sportdirektor des FCB nicht kommentieren. Die Aargauer Zeitung schreibt von 500’000 Franken, die der FCB nebst Andrist an den FC Aarau bezahlt. Vorläufig erklärt der FCB damit seine Transferaktivitäten für beendet – aus dem Ausland wären Wechsel noch bis zum 15. dieses Monats, innerhalb der Schweiz bis Ende Februar möglich.

Neuer Perspektivspieler soll im Sommer kommen

Davide Callà hatte der Schweizer Meister schon längere Zeit im Auge. Nach dem Transfer von Mohamed Salah zu Chelsea habe sich grundsätzlich die Frage gestellt, so Heitz, sofort einen «neuen Salah» zu suchen oder auf eine sichere Variante zu setzen. Callà verkörpert mit seiner Erfahrung Letzteres. Für den Sommer kündigt Heitz die Verpflichtung eines Perspektivspielers an, der im besten Fall ein ähnliches Potenzial besitzen soll wie Salah.

» Davide Callà am 27. Februar 2013 im «Blick-Sporttalk»