Chinesen dominieren am Swiss Open

Die Chinesen sind in allen Finalspielen am heutigen Sonntag vertreten. Von den Europäern haben es nur das englische Mixed Adcock/Adcock und der Däne Viktor Axelsen ins Finale geschafft. Axelsen ist der erste Europäer seit 2005, der um den Titel bei den Swiss Open spielt.

Haifeng Fu (rechts) und Nan Zhang im rein chinesischen Männerdoppel-Finale in der St. Jakobshalle. (Bild: Georgios Kefalas)

Die Chinesen sind in allen Finalspielen am heutigen Sonntag vertreten. Von den Europäern haben es nur das englische Mixed Adcock/Adcock und der Däne Viktor Axelsen ins Finale geschafft. Axelsen ist der erste Europäer seit 2005, der um den Titel bei den Swiss Open spielt.

Die Basler St. Jakobshalle scheint Viktor Axelsen zu liegen. Schon bei der Team-Europameisterschaft vor einem Monat rief er hier seine Topleistung ab, gewann alle fünf Einzel und holte mit der dänischen Mannschaft den Titel. Im Halbfinale der Swiss Open besiegte der 20-Jährige am Samstagabend seinen Landsmann Jan Ø. Jørgensen und trifft heute im Finale auf den Chinesen Houwei Tian. «Ich hatte einen guten Lauf diese Woche», sagte Axelsen, «dazu war die ganze Zeit so tolles Wetter – das war richtig schön hier.»

Die überraschende Schlagkraft eines Ungesetzten

Noch besser wird er Basel in Erinnerung behalten, wenn er auch noch Houwei Tian bezwingen kann, der es als Ungesetzter ins Finale geschafft hat, nachdem er zunächst den als Zwei gesetzten Koreaner Wan Ho Son und im Halbfinale den als Drei gesetzten Inder Kashyap Parupalli jeweils in zwei Sätzen besiegt hat. «Der Gegner ist sehr schwer zu schlagen. Das schaffe ich nur, wenn ich mein bestes Spiel zeige», erklärt Axelsen. Das ist dem Dänen im Halbfinale erst nach Startschwierigkeiten gelungen.

Gegen den nominell stärksten Europäer und in Basel topgesetzten Jan Ø. Jørgensen (Weltranglisten-Fünfter) verlor Axelsen (26. der Weltrangliste) den ersten Satz mit 13:21. «Ich habe mich etwas müde gefühlt, aber ich konnte mich da zum Glück rausziehen.» Den zweiten Satz entschied er mit 21:13 für sich, im dritten gewann er 21:14. «Ich bin sehr glücklich. Das war ein grosser Sieg für mich, weil ich Jan noch nie in einem Wettkampf geschlagen habe.» Die beiden Dänen trainieren zusammen und kennen sich gut. «Deshalb wusste ich auch, dass ich die Möglichkeit habe, gegen ihn zu gewinnen.»

Die Dänen sind den Chinesen auf den Fersen

Jørgensen zollte seinem jüngeren Teamkollegen danach «grossen Respekt dafür, dass er seine Chance genutzt hat, als ich meinen Fokus verloren habe.» Der 26-Jährige war von Verletzungen geplagt und hatte keinen guten Start ins neue Jahr. In Basel wollte er eigentlich die Chance nutzen, dass die Männerkonkurrenz nicht so gut besetzt war wie in den Jahren zuvor. «Aber immerhin, es geht in die richtige Richtung», stellt Jørgensen fest, der immerhin schon mal in der Weltrangliste auf dem dritten Rang lag.

Eine ähnlich Topposition, dazu Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen – das sind die langfristigen Ziele von Axelsen. Sein bislang grösster Erfolg war der Weltmeistertitel bei den Junioren U19, den er im Jahr 2010 als erster Europäer und mit nur 16 Jahren gewonnen hat. Seine Konkurrenten waren teilweise zwei Jahre älter. Abgehoben ist er trotzdem nicht. Nachdem er im Februar mit der dänischen Mannschaft den EM-Titel geholt hatte, setzte er sich auf der anderen Seite der Halle hinter das Feld des dänischen U15-Juniors Jesper Toft und coachte ihn zum EM-Sieg. «Die Trainer konnten Hilfe gebrauchen und es ist unsere Aufgabe gute neue Spieler auszubilden», sagt Axelsen. Auch nach seinem Halbfinalerfolg bei den Swiss Open hat er Sympathien in Basel gewonnen. Obwohl ihm die Erschöpfung deutlich anzusehen war, posierte er minutenlang mit jugendlichen Fans für Fotos. Das würde er heute sicherlich gerne wieder tun.

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