Marco Chiudinelli verliert in der ersten Runde der Swiss Indoors gegen den US-Open-Sieger Marin Cilic mit 3:6, 6:7. Mit dem Ende seiner Karriere setzt sich der Baselbieter auseinander, er dürfte aber noch ein Jahr weitermachen.
Marco Chiudinelli scheitert an den Swiss Indoors zum achten Mal in der ersten Runde.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Ein einziges Break und ein verlorenes Tiebreak bedeuten das Aus für den Baselbieter.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)2015 bedeutet Marin Cilic Endstation. Schon 2007 scheiterte Marco Chiudinelli am Kroaten.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Chiudinelli ist nach einer Ellbogenoperation erst seit Mai wieder im Turnierbetrieb.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Irgendwann, die St. Jakobshalle füllte sich langsam, fand Marco Chiudinelli Zugang zum zweiten Durchgang seines Erstrundenspiels. Der Schweizer schnupperte gegen Marin Cilic am Satzgewinn, war zweimal zwei Punkte davon entfernt und musste sich schliesslich erst im Tiebreak mit 3:6, 6:7 geschlagen geben.
So eng die Entscheidung im zweiten Durchgang war, so klar hatte sich die Angelegenheit im ersten Satz präsentiert. Der kroatische US-Open-Sieger von 2014 servierte in gewohnter Manier, schlug 13 Asse und gewann 92 Prozent der Punkte nach dem ersten Service.
Weil die Nummer 13 der Welt zum 2:0 im ersten Satz den einzigen Servicedurchbruch der Partie realisierte und selbst keinen Breakball abwehren musste, ist er der logische Sieger. Cilic steht in der zweiten Runde, wo er auf den Gewinner der Partie zwischen Leonardo Mayer (ATP 34) und Teymuraz Gabashvili (ATP 52) trifft.
Höhepunkte und Tiefschläge in den letzten Monaten
Chiudinelli, der mit einer Wildcard angetreten war, scheitert an seinem Heimturnier zum achten Mal im Startspiel. Für die Nummer 313 der Welt, 2009 Halbfinalist in Basel, ist die Niederlage keine Überraschung, zumal der Gegner mit 14 Karrieretiteln ein Schwergewicht auf der Tour ist. Bereits 2007 scheiterte Chiudinelli im bisher einzigen Duell an Cilic.
Die Zahlen zu Marco Chiudinellis Erstrundenpartie gegen Marin Cilic. (Bild: Screenshot swissindoorsbasel.ch)
Der Baselbieter blickt zurück auf Monate mit Höhepunkten und Tiefschlägen. Auf der einen Seite steht der Davis-Cup-Sieg, den er im Schatten von Roger Federer und Stan Wawrinka im November erstmals in der Schweizer Tennisgeschichte gewann. Auf der anderen machte Chiudinelli der Körper zu schaffen.
Knorpelsplitter im Ellbogen des Schlagarms wurden operativ entfernt. Mehrere Monate musste der 34-Jährige danach pausieren. Er fiel in der Weltrangliste zurück und stieg erst im Mai in der Türkei auf der Challenger-Tour wieder ins Turniergeschehen ein.
Tendenziell noch ein Jahr länger auf der Tour
Der Ellbogen macht Chiudinelli inzwischen keine Mühe mehr. Gedanken an den Rücktritt sind trotzdem aktuell, wenngleich dieser nicht beschlossene Sache ist. «Ich werde die Saison noch zu Ende spielen und dann entscheiden», sagt er. Tendenziell wolle er noch ein Jahr anhängen.
Um nur bei Challenger-Turnieren anzutreten, wird er seine Laufbahn, in der er einen Doppeltitel gewonnen hat, nicht fortsetzen. Setzt er seine Karriere fort, wolle er wieder vermehrt in den Hauptfeldern spielen, wenn möglich gar an denjenigen der Grand-Slam-Turniere.
«Ich habe nicht mehr ewig Zeit», sagt Chiudinelli zwar. Aber er vermittelt glaubhaft, dass er noch nicht abgeschlossen hat mit dem Tennis, das seit 15 Jahren sein Beruf ist.