Wegen der Platzverhältnisse in Le Mont ist der Cup-Viertelfinal des FC Basel am Mittwoch Nachmittag abgesagt worden. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Le Monts Trainer Claude Gross glaubt an einen Skandal.
Um 15 Uhr war Patrick Graf auf dem Terrain du Châtagnier, dem Kleinstadion des FC Le Mont, hoch über Lausanne auf 700 Metern über Meer. Was der Schiedsrichter sah, bewegte ihn dazu, den auf 19.30 Uhr angesetzten Viertelfinal des Schweizer Cup zwischen dem FC Le Mont und dem FC Basel abzusagen. Obwohl man in Le Mont eifrig Schnee geschippt und den Rasen danach mit einer Wärmedecke geschützt hatte, war ein Teil des Platzes noch immer vereist und damit unbespielbar.
Mögliche Nachhol-Termine sind derzeit noch keine bekannt. Nicht unwahrscheinlich, dass der Schweizerische Fussballverband auf den 5. Februar kommt. An diesem Datum hätten die Viertelfinals des Schweizer Cup ursprünglich stattfinden sollen. Dann aber wurden die Partien in den Dezember verschoben, weil das Schweizer Fernsehen einer Terminkollission mit den Olympischen Winterspielen aus dem Weg gehen wollte.
Die Basler hatten damals leicht pikiert darauf reagiert, dass ihnen der Fussballverband mitten in die Gruppenphase der Champions League eine zusätzliche englische Woche einstreuen wollte. Darum sind sie nun herum gekommen. Die Halbfinals sind vorerst auf den 26. März terminiert.
Dem FCB kommt die Absage nicht ungelegen
Für den FC Basel kommt die Absage also kaum ungelegen, obwohl er um eine Reise in die Westschweiz nicht herum gekommen ist. Bereits am Dienstag waren die Basler nach Yverdon gereist, um dort zu übernachten. Aber immerhin muss Trainer Murat Yakin nun den Cup-Viertelfinal nicht mit einer abenteuerlichen Aufstellung spielen lassen, um so seine besten Akteure zu schonen für die beiden eminent wichtigen Spiele gegen die Grasshoppers vom Samstag und Schalke vom Mittwoch in einer Woche.
Nur für Captain Marco Streller dürfte die Absage einen kleinen Haken haben: Der FCB-Captain hätte gerne eine seiner zwei noch hängigen Sperren gegen einen Unterklassigen im Cup abgesessen. Jetzt dürfte er die beiden letzten Ligaspiele des Jahres gegen GC und Luzern aller Voraussicht nach gesperrt verpassen. Ausser natürlich, das Rekursgericht der Swiss Football League reduziert seine Strafe.
In Le Mont klingt es: «Skandal!»
Während der FCB also nicht unglücklich sein dürfte über die Verlegung der Partie, klingt es in Le Mont ganz anders. «Das ist ein wahrer Skandal!», ruft Claude Gross via «Le Matin». Ja, gibt der Trainer von Le Mont zu, der Rasen, der sei schon an gewissen Stellen noch gefroren gewesen: «Aber wir haben Salz darauf gestreut, der Rasen wäre bis zum Anpfiff aufgetaut gewesen. Wir haben Herrn Graf gebeten zu bleiben, aber er hat es vorgezogen, wieder zu gehen.»
Es gab allerdings auch Nutzniesser der frühzeitigen Spielabsage: Rund 300 FCB-Anhänger, die mit dem Extrazug an den Genfersee reisen wollten, konnten so bereits am Bahnhof SBB wieder kehrt machen.
Artikelgeschichte
Um 16.30 Uhr die Meldung, dass das Spiel abgesagt wurde grundlegend umgeschrieben, mit Zitaten von Trainer Gross aus Le Mont und der genauen Begründung der Absage.
Um 17.10 Uhr einen Fehler beseitigt. In der Urspungsversion stand, der FCB spiele in der Liga bis Ende Jahr noch gegen GC und Lausanne. Es sind GC und Luzern.