Alex Frei lobt sich für den gelungenen Spannungsbogen der Partie gegen den FC Thun. Und FCB-Captain Marco Streller gibt zu, dass er bei den taktischen Anweisungen vor dem Spiel einmal leer schlucken musste.
«Läck du mir!» Alex Frei stapfte durch die Senftube in Richtung Garderobe. Und es war eine Mischung aus Erleichterung und Selbstironie, die aus dem für einmal selbstverhinderten Torjäger sprach. «Das ist mir gelungen: Spannend habe ich es gemacht!», rief er durch die Katakomben, «sechs Tore hätte ich schiessen können!» Und von hinten pflichtete Namensvetter Fabian Frei bei: «Du hättest die Führung in der Torjägerliste übernommen!»
Das alles war natürlich ein wenig übertrieben. Sechs Tore hätten es nicht sein müssen für Alex Frei. Drei hätten auch gereicht. Oder sagen wir: Wenigstens eines. Die Gelegenheit vom Elfmeterpunkt wie in der 54. Minute lässt Frei eigentlich nicht vorbei ziehen.
Die Ausnahme von der Regel
So aber wurde es ein Spiel das als die berühmte Ausnahme gelten darf, die die Regel in Alex Freis Karriere bestätigt: Für einmal war der Torjäger klassischer Prägung zwar gut in die Basler Angriffe integriert. Aber dafür liess er Chance um Chance ungenutzt.
«Man kann nicht sagen, dass wir im Angriff versagt hätten», umdribbelte Fabian Frei später gerade noch so einen Satz, der als Kritik am Torschützenkönig der vergangenen zwei Saisons hätte ausgelegt werden können, «wir haben einfach nicht die gewohnte Effizienz gezeigt.»
«Wir haben alles in die Waagschale geworfen»
Was den Basler aber sehr gut gelungen war, war die Umstellung von Europa zu Super League. «Ein sehr gutes Spiel» seiner Mannschaft hatte Captain und Torschütze Marco Streller gesehen, «wir haben nach den Anstrengungen der vergangenen Tage noch einmal alles in die Waagschale geworfen.»
Ein klein wenig schien Streller selbst überrascht davon, wie stilsicher er und seine Teamkollegen aufgetreten waren. Trainer Murat Yakin hatte für einmal einen klaren Dreiersturm aufgestellt. Und als Streller davon am Samstag in der Teamsitzung erfuhr, dachte er erst einmal: «Ui, ui, ui. Wenn das mal gut geht.»
Es ging gut. Und deswegen durfte Streller feststellen: «Es ist spannend, was sich Murat immer wieder ausdenkt. Offensiver als heute, können wir ja kaum mehr spielen. Aber wir haben derzeit einfach sehr viel Selbstvertrauen.»
Mit diesem Selbstvertrauen geht es für Streller und seine Kollegen erst einmal in eine Meisterschaftspause bis zum 1. April. Wobei die Basler die Partie in Luzern gerne vom Ostermontag auf den Ostersamstag verschieben würden. Bis dahin aber hat Marco Streller vor allem einen Wunsch: «Ich hoffe, dass Murat uns alten Männern ein paar Tage Pause gibt.»