Der 17-jährige Borna Coric legt noch einen drauf und träumt gross

Borna Coric, der minderjährige Kroate, gewinnt gegen Andrey Golubev und steht im Viertelfinal der Swiss Indoors. Dort wartet mit Rafael Nadal ein Stück Tennisgeschichte – die er dereinst selber schreiben will.

Croatia's Borna Coric serves a ball to Kazakhstan's Andrey Golubev during their round of sixteen match at the Swiss Indoors tennis tournament at the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, on Thursday, October 23, 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Borna Coric, der minderjährige Kroate, gewinnt gegen Andrey Golubev und steht im Viertelfinal der Swiss Indoors. Dort wartet mit Rafael Nadal ein Stück Tennisgeschichte – die er dereinst selber schreiben will.

Die Ballkinder an den Swiss Indoors sind zwischen 11 und 16 Jahren alt. Das ist neben bestimmten körperlichen Massen eine der Anforderungen, die das Turnier an die Ballkinder stellt. Borna Coric dürfte sich nicht mehr bewerben. Allerdings nur knapp.

Der Kroate ist mit seinen 17 Lenzen ein Jahr zu alt und sammelt deswegen auf dem Center Court in der St. Jakobshalle keine Bälle ein, sondern lässt sie sich von den Ballkindern geben. Was die Nummer 124 des ATP-Rankings anschliessend damit macht, ist schlicht erfrischendes Tennis.

Nach dem Sieg gegen Gulbis reichte es auch gegen Golubev

Seine 185 Zentimeter Körpergrösse setzt er in der zweiten Runde gegen Andrey Golubev (ATP 66) beim Service ein und überlässt dem Kasachen nur ein einziges ein Break. Seinerseits nimmt er dem Gegner drei Mal den Aufschlag ab.

Nach dem 6:4, 6:4-Sieg steht Coric zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Viertelfinal eines ATP-Turniers – nervös sei er deswegen während des Spiels nicht gewesen, hat er verraten.

Statistikblatt der Partie Borna Coric gegen Andrey Golubev an den Swiss Indoors 2014 in der zweiten Runde.

Das Statistikblatt von Corics Partie gegen Golubev. (Bild: Screenshot www.swissindoorsbasel.ch)

 

In der Runde der letzten Acht trifft er am Freitag auf einen der grössten Namen des Tennis: Rafael Nadal, die Nummer 3 der Welt, in Basel hinter Roger Federer an zweiter Stelle gesetzt.

Es ist für Coric die Begegnung mit dem Mann, der 64 Turniere, davon 14 Majors und wiederum davon die unwahrscheinliche Zahl von 9 Titeln an den French Open gewonnen hat. Oder anders ausgedrückt: Coric trifft auf ein Stück Tennisgeschichte.

Coric trifft nun auf ein Stück Tennisgeschichte.

«Nadal ist ein unglaublicher Tennisspieler», sagt Coric, für den diese Begegnung ein «Privileg ist». Coric wäre aber nicht Coric, wenn er sich nicht auch gegen einen der Besten der Geschichte Chancen ausrechnet: «Ich weiss, dass Nadal nicht zu 100 Prozent fit ist und werde sicherlich nicht aufgegeben haben, bevor ich überhaupt auf dem Platz stehe.»

Die Chancen, dereinst bis zum Ende der Turniere im Tableau zu stehen

Wie Nadal möchte Coric dereinst selbst Tennisgeschichte schreiben. Er wolle nächstes Jahr als «Nummer 1» nach Basel zurückkommen, scherzt Coric, bevor er sein wahres Ziel für die nächsten zwölf Monate definiert: die Top-50.

Doch Coric spricht tatsächlich von der Spitzenposition in der Weltrangliste. Das sagte er zumindest nach dem Sieg in der ersten Runde gegen den Letten Ernests Gulbis (ATP 13). Es war Corics erster Erfolg gegen einen Spieler der Top-20, bis dato der grösste Coup seiner Karriere. Mit dem Einzug in den Basler Viertelfinal hat er diesen nur einen Tag später bereits übertroffen.

Inzwischen hat Coric auf der ATP-Tour elf Spiele bestritten und sechs davon gewonnen (siehe Statistik, noch ohne die Basel-Resultate). Es ist gut möglich, dass gegen Nadal seine Siege-Niederlagen-Statistik wieder ausgeglichen wird.

Es würde aber nichts daran ändern: Mit Coric macht ein junger Mann Schlagzeilen, der dereinst möglicherweise bis am Ende der Turniere im Tableau stehen wird.

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