Im Windschatten der Fussball-WM kommt auf dem Spielermarkt einiges in Bewegung, was die Planungen beim FC Basel empfindlich durcheinander wirbeln könnte. Der Wunsch, mit möglichst wenig Veränderungen im Kader in die neue Saison zu gehen, mehrfach geäussert von Klubleitung und Trainer, wird wohl ein frommer bleiben.
Am Freitagabend lancierte der Kölner «Express» die Nachricht von weit fortgeschrittenen Verhandlungen zwischen Borussia Mönchengladbach und Michael Lang. Dass der Rechtsverteidiger, 2015 ablösefrei von den Grasshoppers zum FCB gestossen, mit seinem konstanten Leistungsausweis Interesse weckt, ist nicht weiter überraschend. Bislang hatte Lang, derzeit mit der Schweizer Nationalmannschaft an der WM in Russland, stets erklärt, dass er nicht um eines Wechsels willen einen Auslandstransfer anstrebe.
Mönchengladbach ist allerdings eine attraktive Bundesligaadresse und Sportchef Max Eberl bekannt für sein Faible für Schweizer Wertarbeit. Eberl holte Trainer Lucien Favre an den Niederrhein und in jüngerer Vergangenheit Spieler wie Granit Xhaka, Yann Sommer, Josip Drmic, Nico Elvedi und zuletzt Denis Zakaria – allesamt Schweizer Nationalspieler wie der 27-jährige Lang auch.
Laut «Kicker-Sportmagazin» sei Langs Wechsel zur Borussia «so weit vorbereitet, dass er eigentlich nicht mehr platzen dürfte». Die vom «Blick» kolportierte Ablösesumme von drei Millionen Euro erscheint vergleichsweise niedrig, erklärt sich aber durch die kurze Rest-Vertragslaufzeit Langs in Basel (bis 2019) und sein Alter.
Kalulu gemäss Aulas nach Basel
Die französische Tageszeitung «Le Parisien» verbreitete am Sonntag die Meldung, dass Aldo Kalulu zum FC Basel wechsle. Jean-Michel Aulas, der Präsident von Olympique Lyon, lässt in einem Nebensatz fallen, dass der 22-jährige Flügelstürmer, vergangene Saison nach Sochaux ausgeliehen, beim FCB unterschreiben soll.
Kalulu gehörte seit 2004 der Juniorenabteilung von Olympique an, debütierte im September 2015 in der ersten Mannschaft und kommt insgesamt auf 24 Einsätze in der Ligue 1. Das erste Halbjahr 2017 verbrachte er bei Stade Rennes, ehe er vergangene Saison an den FC Sochaux in die Ligue 2 ausgeliehen wurde. Für die Mannschaft aus der Autostadt, die die Saison auf Platz 10 abschloss, kam Kalulu in 31 Punktspielen auf elf Tore und drei Assists.
Im Lebenslauf des 1,66 Meter grossen und sehr schnellen Flügelspielers, auf den offenbar auch die Young Boys ein Auge geworfen haben, sind ausserdem fünf Einsätze in der französischen U18-Nationalmannschaft festgehalten.
Southampton soll 21 Millionen für Elyounoussi bieten
Auf die Offensivposition drängt sich schon deshalb eine Verstärkung auf, weil der schon oft herbei geschriebene Abgang von Mohamed Elyounoussi sich nun tatsächlich abzeichnet. Der Southampton FC soll im Rennen um den Norweger die Nase vorne haben. Das berichtet der «Daily Star», der ausserdem wissen will, dass die «Saints», vergangene Saison knapp dem Abstieg in der Premier League entronnen, mit ihrem Ablöseangebot von 16 Millionen Pfund – fast 21 Millionen Franken – Ligakonkurrent Leicester City ausgestochen haben.
Mit Elyounoussi, 2016 für etwas über drei Millionen Euro von Molde FK geholt, verlöre der FCB seinen offensiv produktivsten Spieler der vergangenen Saison. In 41 Spielen in Super und Champions League kam der 23-Jährige auf sagenhafte 30 Skorerpunkte. Auch Michael Lang hinterliesse eine grosse Lücke, nicht nur als einer der Führungsspieler, sondern auch mit seiner für einen Verteidiger herausragenden Offensivbilanz von 44 Torbeteiligungen in den 122 Spielen in Rotblau.
Auf der Rechtsverteidigerposition käme der FCB bei einem Abgang Langs wohl nicht um eine Ersatzbeschaffung herum: Als Back-up wurde vergangene Saison Neftali Manzambi von Trainer Raphael Wicky vom Stürmer zum Verteidiger umgepolt. Neben dem 21-jährigen Manzambi, der erst 234 Minuten in der Super League hinter sich hat, kalkuliert Wicky mit dem routinierten Taulant Xhaka als Aushilfe auf dieser Position, da nicht abzusehen ist, wann Lang von der Weltmeisterschaft zurückkehrt. Allem Anschein nach wird er in Basel nur noch seinen Spind ausräumen.
Itten-Wechsel zu St. Gallen definitiv
Wie der FC Basel am Montagnachmittag mitgeteilt hat, wechselt Cedric Itten, bisher an den FC St. Gallen ausgeliehen, definitiv zu den Ostschweizern. Das 21-jährige Eigengewächs aus der Juniorenabteilung des FCB war zuvor an Luzern ausgeliehen gewesen, hatte vergangene Saison übergangsweise beim FCB gespielt und kommt insgesamt im Trikot der Basler in 21 Pflichtspieleinsätzen auf vier Tore. In der Rückrunde hatte Itten in St. Gallen mit fünf Treffern in 16 Spielen überzeugt. Man munkelt, dass Itten dem FCB eine Ablöse von rund einer halben Million Franken bringt.