Der FC Basel bleibt im Meisterfahrplan – 3:1 gegen Luzern

Der FCB gewinnt sein Heimspiel gegen den FC Luzern nach Toren von Stocker, Schär und Sio mit 3:1 (2:0), während die Grasshoppers den FC St. Gallen 2:0 schlagen. Damit beträgt der Vorsprung des FCB im Titelrennen drei Runden vor Schluss unverändert vier Punkte.

Die Spieler des FC Basel danken den Fans nach dem Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Luzern am Mittwoch, 7. Mai 2014, im St. Jakob-Park Stadion in Basel. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Der FCB gewinnt sein Heimspiel gegen den FC Luzern nach Toren von Stocker, Schär und Sio mit 3:1 (2:0), während die Grasshoppers den FC St. Gallen 2:0 schlagen. Damit beträgt der Vorsprung des FCB im Titelrennen drei Runden vor Schluss unverändert vier Punkte.

Der FC Basel und sein Meisterzug halten den Fahrplan in Richtung fünfter Meisterschaft in Serie weiter ein. Gegen einen FC Luzern, der nur kurz in der Lage war, die Basler zu beunruhigen, stimmen die Zuschauer im Joggeli schon einmal das Lied mit den Geistern an, an die man nicht glauben soll.

Tatsächlich ist es jetzt kaum noch vorstellbar, dass sich der FCB die Meisterfeier noch entgehen lassen wird. Nicht bei bloss noch drei ausstehenden Spielen, vier Punkten Vorsprung auf die Grasshoppers, sowie einer um sieben Tore besseren Tordifferenz. Im für die Rotblauen besten Fall könnte bereits am Sonntag in Bern bei den taumelnden Young Boys der Titel gesichert werden.

Worum es in dieser Partie gegen den FCL ging, wie viel auf dem Spiel stand für die Basler, das war vor allem zwischen der 10. und der 35. Minute zu sehen. Da war ein FCB am Werk, der kraft- und druckvoll auftrat, der die Luzerner mit seinem Pressing kaum zu Atem kommen liess, und der wie bereits beim 3:0 in St. Gallen haushälterisch mit seinen Chancen umging. Einmal abgesehen von Giovanni Sio, der in der 18. Minute im Fünfmeterraum alleine vor dem Tor ausglitt.

Mit jeder Faser des Körpers in Richtung Meistertitel

Doch den Fehltritt des Ivorers konnten sich die Basler leisten, weil noch in der selben Minute Fabian Schär im Stile des Mittelstürmers einen sauberen Angriff erfolgreich abschloss. Es war bereits das 2:0, nachdem Valentin Stocker bereits in der zehnten Minute mit einem schönen Freistoss die Basler Führung erzielt hatte.

«Wir hatten in den ersten zwanzig Minuten Mühe», musste Luzerns Trainer Carlos Bernegger danach zugeben, «das hat Basel effizient ausgenutzt.» Kurz: Es war eine Startphase, in der die Basler mit jeder Faser ihres Körpers in Richtung Meisterschaft zu drücken schienen.

Murat Yakin hatte sich für dasselbe System entschieden wie bereits am Sonntag in der AFG-Arena. Auf dem Feld ersetzten Geoffroy Serey Die und Fabian Frei den gesperrten Mohamed Elneny und Matias Delgado, der auf der Bank Platz nehmen musste.

Das 5-0-5-System

Dieses 3-4-3 nahm sich bei Basler Ballbesitz manchmal wie ein 5-0-5 aus, in dem fünf Defensive die offensiven Freiheiten ihrer fünf sich vorne austobenden Kollegen absicherten. Und Yakin freute sich nach dem Schlusspfiff über «eine gute Balance. Es wurde defensiv gut gearbeitet, aber wir hatten auch viele Bälle, die wir in die Tiefe spielen konnten.»

Einer, der profitiert vom System Yakin, ist Kay Voser. In den ersten Einsätzen nach seiner Verletzung, da hatte er «noch Mühe mit der Luft», wie er zugibt. Nach einem guten Spiel in St. Gallen und anderthalb Assists als Muntermacher, war er gegen Luzern einer der auffälligsten Basler.

Mit der Dreierkette und hochstehenden Aussenverteidigern gelangt Voser wieder in jene Räume, die er auch in seinen besten Phasen im Frühjahr oder Herbst fand. So wie Yakin spielen lässt, das gefällt Voser: «Wir haben gegen Luzern modernen Fussball vom FCB gesehen», sagt er, «hinten machen wir die Räume dicht und lassen wenig zu, und nach vorne preschen wir mit Tempo und Druck.»

Wen wollte Bobic sehen?

Ähnlich wird es auch Fredi Bobic gesehen haben. Der Sportvorstand des VfB Stuttgart hatte auf der Haupttribüne Platz genommen. Es darf munter spekuliert werden, für welchen Basler er sich am meisten interessiert. Und ob er nicht sogar in Basel war, um zu schauen, wie sich Yakin, sein ehemaliger Teamkollege aus gemeinsamen Stuttgarter Tagen, denn so als Cheftrainer macht.

Bobic sah auch, dass der FCB seine hohe Pace nicht bis in die Pause durchzuziehen mochte. Trotzdem war es keinesfalls zwingend, dass es zur Pause nur noch 2:1 für die Basler stand. Eher zufällig kamen die Luzerner zu ihrem Anschlusstreffer: Tomislav Puljic sprang ein indirekter Freistoss ans Schienbein, von wo der Ball zur idealen Vorlage für Dimitar Rangelov wurde.

Dieses Tor sieben Minuten vor der Pause hätte den Luzernern Aufwind verleihen können. Doch gegen nun defensiver stehende Basler fanden sie kein Mittel, um FCB-Goalie Yann Sommer auch nur zu ein wenig Gymnastik zu zwingen.

Das Lied der gegnerischen Trainer

Bernegger sah in dieser Phase zwar Luzerner, die sich bemühten: «Wir haben viel Aufwand betrieben.» Er konstatierte aber auch: «In den entscheidenden Phasen, in denen Momenten, in denen ein Spiel kippen kann, setzt sich die individuelle Klasse der Basler durch.»

Bernegger sang damit das exakt selbe Lied, das am Sonntag bereits sein St. Galler Kollege Jeff Saibene angestimmt hatte. Schon der hatte am Sonntag schlicht die Qualität der Basler Spieler als spielentscheidenden Unterschied ausgemacht.

An diesem Abend war es ein Angriff über Serey Die und Frei, der Sio schlicht keine andere Wahl liess, als das entscheidende 3:1 zu erzielen (70. Minute).

Die Sorgen der Luzerner

Mit dieser Qualität kann sich der FC Basel langsam auf einen langen Abend auf dem Barfüsserplatz einrichten. Beim FC Luzern dagegen haben sie ganz andere Sorgen. Ein Umbruch im Kader ist eingeleitet, und nun könnte einer der Baumeister verlustig gehen. Dass Carlos Bernegger von 1860 München umworben wird, sieht Sportchef Alex Frei als «Kompliment für seine Arbeit». 

Vom U21-Trainerposten beim FC Basel gekommen habe Bernegger Luzern innert 14 Monaten vor dem Abstieg gerettet und auf Platz vier geführt: «Nicht nur in Luzern weiss man, das wir einen guten Trainer haben.» Noch hat Frei nur eine Anfrage aus München, aber noch kein offizielles Angebot vorliegen, und der Sportchef ist zuversichtlich, den gebürtigen Argentinier halten zu können: «Die Arbeit in Luzern ist weder für Carlos noch für mich zu Ende.»

«Basel ist zu gut, um nicht Meister zu werden»

Ganz in Sicherheit kann sich Frei allerdings nicht wiegen, «denn ich kenne die Mechanismen im Fussball.» Jene in Luzern auch, und etwas kryptisch fügte er an: «Und da muss man die Frage stellen, ob alle den Erfolg wollen.»

Dass der FC Basel, sein Ex-Club, diese Meisterschaft erneut erfolgreich abschliessen wird, daran zweifelt Alex Frei nicht. Vorab gratulieren will er nicht, «da lehrt uns die Erfahrung Besseres. Schalke hat sich auch schon mal 20 Sekunden lang als Meister gewähnt. Aber der FC Basel ist zu gut, um nicht Meister zu werden.»

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