Am Tag nach der 0:3-Niederlage des FC Basel gegen Paris Saint-Germain streicht die französische Presse die Leistung Adrien Rabiots heraus und die Pfostenschüsse des Schweizer Meisters. Überzeugt habe diese Pariser Mannschaft nicht, für den FCB sei der Ausgang der Partie «sehr, sehr bitter».
Der Hader des Captains: Matias Delgado nach einer vielen guten Chancen des FCB in Paris.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Von Beginn eine Aufgabe für Taulant Xhaka (rechts): Den französischen U21-Nationalspieler Adrien Rabiot zu kontrollieren.
(Bild: Reuters/CHARLES PLATIAU)Hatte seine Mannschaft so eingestellt, dass sie einen widerspenstigen Gegner für PSG abgab: FCB-Trainer Urs Fischer.
(Bild: Reuters/CHARLES PLATIAU)Einer der Sünder im Abschluss: Renato Steffen bei seiner grossen Chance zur Führung.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Eines der interessantesten Duelle in Paris: Der Weltklasseverteidiger und PSG-Captain Thiago Silva und Seydou Doumbia, der sein Champions-League-Gesicht zeigte.
(Bild: Reuters/BENOIT TESSIER)Hier entwischt Seydou Doumbia dem Pariser Captain Thiago Silva und bereitet die Chance für Renato Steffen vor.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Und wieder nicht drin: Birkir Bjarnason nach einer der vielen vergebenen Basler Chancen.
(Bild: Keystone/CHRISTOPHE ENA)Der Pfosten-Kopfball von Seydou Doumbia.
(Bild: Keystone/CHRISTOPHE ENA)Hatte einiges zu dirigieren: PSG-Trainer Unai Emery.
(Bild: Reuters/CHARLES PLATIAU)Das Führungstor durch Angel Di Maria.
(Bild: Reuters/BENOIT TESSIER)Die französische Sportzeitung «L’Equipe» wagt einen Tag nach dem 3:0-Sieg von Paris Saint-Germain einen Blick voraus. Auf die Auslosung der Achtelfinals in der Champions League, die Mitte Dezember in Nyon über die Bühne gehen wird.
PSG «wird sich dann nicht mehr daran erinnern, wie es Wochen zuvor gelitten hat, gegen den FC Basel im Parc des Princes», sondern nur noch daran, «wie dieser Erfolg die Türe der Qualifikation für die K.o.-Phase weit aufgestossen hat».
Nach dem dritten Spiel dieser Gruppe A rekapituliert «L’Equipe», dass die Offensivbilanz der französischen Übermannschaft überaus «schmeichelhaft» gewesen sei: «Vier Torchancen auf beiden Seiten, drei Treffer an die Torumrandung für den Schweizer Meister – und drei Tore für den französischen Champion.»
Gleich eine ganze Spalte mit drei Bilden widmet «L’Equipe» den vergeben Basler Chancen. Angefangen mit der Aufnahme, die Michael Lang beim Lattenkopfball in Rücklage zeigt, dann das Bild des Pariser Torhüters Areola, der dem Abschluss Seydou Doumbias nur noch hinterherschauen kann und den Ball an den Pfosten fliegen sieht, und schliesslich die Szene bei Marek Suchys Pfostenkopfball. Für den FC Basel sei die Niederlage entsprechend «sehr, sehr bitter».
«Nicht mehr im gleichen Zirkel wie Barcelona, Bayern oder Real»
Dieses Paris Saint-Germain überzeugte nicht so, wie es die Hauptstadt der Grande Nation aus den vergangenen Spielzeiten gewohnt war. «Die ersten drei Spieltage in der Champions League hinterlassen den Eindruck, dass diese Mannschaft nicht mehr zum gleichen Zirkel zählt wie Barcelona, die Bayern oder Real Madrid», schreibt die Zeitung weiter.
Auf insgesamt drei Seiten zum Spiel widmet «L’Equipe» dem Torschützen des 1:0 einen Extrateil: Angel Di Maria erzielte den Führungstreffer, nachdem Basel die Partie unter Kontrolle gehabt und mehrere Möglichkeiten ausgelassen hatte. Für Di Maria sei es ein spezieller Moment gewesen, hat er doch seit April und dem Cupspiel gegen Lille nicht mehr getroffen, blickt die Zeitung zurück.
Adrien Rabiot schaut Birkir Bjarnasson zu: Auch der beste Pariser musste den FCB gewähren lassen – zumindest in der ersten Halbzeit.
Eine 6 (10 ist die beste Note) kriegt Di Maria für seine Leistung. Als besten Mann machte «L’Equipe» den Franzosen Adrien Rabiot aus (Note 8) und schenkt dem U21-Nationalspieler die Präsenz auf einer ganzen Seite. «Er war einer der wenigen, um nicht zu sagen der Einzige, der in der ersten halben Stunde obenauf schwamm, in dieser schwierigen und mühsamen Phase.»
Schliesslich sei es Rabiot gewesen, der mit seinen Offensivaktionen nach gut einer halben Stunde das Team aufgeweckt habe. «In Zukunft wird Adrien einer der besten Mittelfeldspieler der Welt sein», zitiert «L’Equipe» dessen Mitspieler Verratti.
Man wird sich an die Leistung Rabiots erinnern – und an die Pfostenschüsse
Auch für «Le Parisien» ist Rabiot der beste Spieler der Partie. Unter anderem unterstreicht das die Pariser Zeitung mit den Worten Laurent Rousseys, des ehemaligen Trainers des FC Sion: «Ich mochte den Auftritt Rabiots», sagt Roussey und streicht die technischen Qualitäten und die offensiven Möglichkeiten des Spielers heraus.
Roussay sagt wenige Zeilen später, dass die Partie «hätte anders verlaufen können, wenn die Basler eine ihrer ersten Möglichkeiten genutzt hätten». Schliesslich ist sich Roussay sicher, dass «dieser PSG die Champions League nicht gewinnen wird».
Auch «Le Parisien» stimmt also ein in das Lied, das die wenig berauschende Leistung des PSG thematisiert. In der Analyse kommt die Zeitung zum Schluss, «dass die Mannschaft nicht immer überzeugt». Man werde sich dereinst an die Leistung Rabiots erinnern und an die Pfostenschüsse. «Der FC Basel hätte für sich einen besseren Ausgang verdient», schliesst «Le Parisien».
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