Der FCB ist mit 23 fitten Spielern auf dem Weg an den Tegernsee

Mit einem Zwischenstopp in Innsbruck und einem Testspiel macht sich Paulo Sousa auf zum Trainingslager des FC Basel in Rottach-Egern. Nach dem Transfer von Shkelzen Gashi und dem Abgang von Kay Voser gibt sich der FCB bedeckt in Bezug auf seine Kaderplanung. Wann die vier WM-Fahrer zum Team stossen werden, lässt der Club offen.

Paulo Sousa erklärt den FCB-Spielern seine Absichten – Kay Voser, links hinter dem Trainer – gehört nicht mehr dazu. Er trainiert jetzt beim Fulham FC. (Bild: Meinrad Schön)

Mit einem Zwischenstopp in Innsbruck und einem Testspiel macht sich Paulo Sousa auf zum Trainingslager des FC Basel in Rottach-Egern. Nach dem Transfer von Shkelzen Gashi und dem Abgang von Kay Voser gibt sich der FCB bedeckt in Bezug auf seine Kaderplanung. Wann die vier WM-Fahrer zum Team stossen werden, lässt der Club offen.

Mit dem neuntägigen Trainingslager beginnt beim FC Basel Teil 2 der Vorbereitung auf die am 19. Juli beginnende Saison. Auf der Anreise an den Tegernsee, wo der FCB wie schon in den vergangenen Jahren in Rottach-Egern trainiert, macht er in Innsbruck Zwischenstation, um dort heute, Mittwoch, um 18.30 Uhr gegen den Bundesliga-Absteiger FC Wacker sein drittes von sechs Testspielen vor dem Saisonstart in Aarau (19. Juli) zu bestreiten.

Der neue FCB-Trainer Paulo Sousa muss noch ohne die WM-Teilnehmer auskommen. Fabian Schär ist erst seit diesem Donnerstag aus Brasilien zurück, die bereits früher ausgeschiedenen Giovanni Sio, Geoffroy Serey Die und Marcelo Diaz legen ebenfalls noch ein paar Ferientage ein. Wann genau die WM-Fahrer zur Mannschaft stossen, will der FC Basel nicht sagen. «Wir erwarten sie gelegentlich zurück», meint Sportdirektor Georg Heitz lediglich.

Gashi, der Trainer und die raschen Transferverhandlungen

Ähnlich spärlich sind die Auskünfte zur weiteren Kaderplanung. Am vergangenen Samstag gab der FCB die im Windschatten der WM eingefädelte Verpflichtung von Shkelzen Gashi bekannt, am Mittwoch den ebenso unvermittelten Abgang von Kay Voser zu Fulham.

Zum Transfer-Coup Gashi, dem Top-Torschützen und besten Scorer der vergangenen Saison, erläutert Heitz, dass dem neuen Trainer Material zu einigen Kandidaten, die der FCB auf dem Radar hatte, vorgelegt worden sei.

Dragovic und Seefeld

Die Gelegenheit für ein Wiedersehen wäre günstig gewesen, denn Aleksandar Dragovic trainiert derzeit nur einen Steinwurf von Innsbruck entfernt in Seefeld. Doch von einem Abstecher ins Stadion Tivoli, wo sein ehemaliger Club heute spielt, hat Dragovic abgesehen. Der Ex-Verteidiger des FCB spürt ein bisschen Lagerkoller, was man gut verstehen kann, wenn man im Familien- und Rentner-Paradies Seefeld erst zwei Wochen mit der österreichischen Nationalmannschaft einquartiert war und nach ein paar freien Tagen an gleicher Stelle für vier Wochen Traingslager mit Dynamo Kiew kaserniert wird. (cok)

Als Sousa seine Arbeit in Basel aufnahm, sei er gut vorbereitet gewesen – und angetan von dem, was er von Gashi zu sehen bekommen hatte. «Dann ist es schnell gegangen», so Heitz zur Auslösung von Gashi aus seinem noch bis 2015 laufenden Vertrag bei den Grasshoppers. Zwei Millionen Franken stehen als Schätzung über die Ablösesumme im Raum.

Im Fall von Voser hat der Club dem Wunsch des Spielers entsprochen, der mit 27 Jahren in London bei einem Traditionsclub Auslandsluft schnuppern will. Auf der Aussenverteidigungsposition sucht der FCB nun aber nicht dringend Ersatz. Heitz erinnert daran, dass Taulant Xhaka schon rechts verteidigt hat, Naser Aliji ebenso und aus der Nachwuchsabteilung ist der 19-jährige Junioren-Nationalspieler Michael José Gonçalves aufgerückt.

Gonçalves ist einer von fünf jungen Spielern, die Sousa mit ins Trainingslager nimmt. Zu ihm gesellen sich Goalie Pascal Albrecht, die neue Nummer 3 im Tor, Arxhend Cani, Robin Huser und Robin Kamber. Samuele Campo, der ebenfalls eingeplant war, blieb nach einer Verletzung zu Hause, und Veljko Simic nimmt mit Serbien an der U19-Europameisterschaft teil.

Zu weiteren Transfers gibt sich der FCB bedeckt

Dazu, was noch an Transfers geplant ist, will Heitz «lieber nichts sagen». Vor allem, weil «nicht irgendwelche Spieler nervös gemacht oder vor den Kopf gestossen» werden sollen. Der Verein will den weiteren Verlauf der Vorbereitung beobachten, in der gut bestückten Innenverteidigung (Schär, Suchy, Sauro, Arlind Ajeti, Ivanov) den Genesungsfortgang beim im Januar am Kreuzband operierten Ivan Ivanov abwarten, und schliesslich kann nicht abgeschätzt werden, was bis zum Schluss der Transferperiode Ende August passiert.

Fabian Schär scheint ebenso begehrt zu sein wie Marcelo Diaz. Für den Chilenen, das ist das einzige, was Heitz bestätigt, und dies nicht erst seit Mittwoch, gibt es Interessenten. Darunter soll auch immer noch Schalke 04 sein. Davon hat der Spieler bereits im Februar berichtet.

Gut möglich auch, dass der FC Basel selbst noch aktiv wird, aber zunächst fährt Paulo Sousa mit 23 einsatzbereiten Spielern (von derzeit insgesamt 29) in Richtung Tegernsee.

Das Kader des FC Basel zu Beginn des Trainingslagers:

Tor: Thomas Vaclik (neu/von Sparta Prag), Germano Vailati, Pascal Albrecht.
Abwehr: Philipp Degen, Behrang Safari, Naser Aliji, Marek Suchy, Gaston Sauro, Arlind Ajeti, Ivan Ivanov (rekonvaleszent).
Mittelfeld: Taulant Xhaka, Fabian Frei, Mohamed Elneny, Luca Zuffi (neu/FC Thun), Matias Delgado, Davide Callà.
Angriff: Marco Streller, Shkelzen Gashi (neu/Grasshoppers), Derlis González (neu/Olimpia, Paraguay), Breel Donald Embolo, Albian Ajeti.

Nachwuchsspieler im Trainingslager: José Michael Gonçalves (Abwehr), Robin Huser (defensives Mittelfeld), Arxhend Cani (offensive Mittelfeld), Robin Kamber (Mittelfeld).

WM-Teilnehmer: Fabian Schär (Abwehr), Geoffroy Serey Die (Mittelfeld), Marcelo Diaz (Mittelfeld), Giovanni Sio (Angriff).

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