Der letzte Schritt der laufenden Saison ist noch nicht getan, da steht fest, dass die neue Saison für den FC Basel mit einem frühen Qualifikationsparcours für die Champions League beginnen wird. Und dies mit Paulo Sousa, wie der umworbene Trainer verklausuliert am Freitag bekräftigte.
Vorweg: Es werden für den Schweizer Meister, also für den FC Basel, so der Fussballgott nicht noch eine unheimliche Wendung vorgesehen hat, in der nächsten Saison ein paar Spiele mehr dazukommen.
Und: Es sieht, falls die manchmal verschlungenen Wege des Profifussballs nicht auch hier eine Wendung nehmen, danach aus, dass Paulo Sousa Trainer bleibt.
Am Sonntag kann der FCB den Sack zumachen
Ausser Ivan Ivanov sind alle Mann an Bord beim FC Basel, um am Sonntag (16.00 Uhr, St.-Jakob-Park) gegen die Young Boys den letzten Schritt zur sechsten Meisterschaft zu machen. Dazu würde schon ein Remis genügen. Aus Bern sind vollmundige Töne zu vernehmen: ««Wir wollen Basel die Meister-Party versiechen», sagt Trainer Uli Forte, «und die Party und das Gejohle nicht über uns ergehen lassen.»
» Fakten zum Spiel
In den vergangenen Tagen war jedenfalls in Genua, wo das Werben um den FCB-Trainer öffentlich am dichtesten begleitet wurde, eine merkliche Abkühlung festzustellen. Inzwischen werden jede Menge anderer Namen herumgereicht, und Sousa wird nur noch als einstmaliger Wunschkandidat aufgeführt.
Konkret auf seinen Verbleib in Basel angesprochen, meinte der Portugiese am Freitag: «Ich will mich nicht erneut wiederholen.» Sprich: Es gilt sein Wort vom 17. April und vom 28. April, als er, mit Gerüchten um seine Person und Sampdoria Genua konfrontiert, auf seinen bis 2017 laufenden Vertrag verwies. Und: «Ich bin sehr fokussiert auf dieses Projekt [in Basel], meine Familie, mein Staff und deren Familien sind sehr glücklich hier, und wir sind ganz und gar konzentriert auf den FC Basel.» Man kann das als Bekenntnis zum FCB begreifen.
Der Fixplatz in der Champions League ist futsch
So weit, so gut. Nach dem Europa-League-Abend vom Donnerstag herrscht eine andere, auch für Basel nicht unwesentliche Gewissheit: Weil Dnipro Dnipropetrovsk und der FC Sevilla den Final erreicht haben, wird die Schweiz ihren Direktplatz in der Champions League verlieren und zwei Ausscheidungsrunden spielen müssen.
Beide Finalisten in der Europa League können in der heimischen Meisterschaft kaum noch selbst die Qualifikation für die Königsklasse schaffen. Nach einer neuen Regelung der Uefa bekommt in einem solchen Fall der Sieger der Europa League in der darauffolgenden Saison jedoch einen Fixplatz in der Champions League. Quasi als zusätzliche Motivation und Belohnung.
In der Ukraine hat Dnipro als Dritter und drei Runden vor Schluss neun Punkte Rückstand auf den designierten Meister Dinamo Kiew, der ohne Umweg in die Gruppenphase der Champions League wandern wird.
In der spanischen Primera Division besitzt der FC Sevilla bei zwei verbleibenden Spielen keine Chance mehr, den dritten Platz und damit die Direktqualifikation zu erreichen.
Die Tabellenspitze in Spanien:
Die Tabellenspitze der Ukraine:
Das heisst: Der Sieger der Europa League wird den Fixplatz in der Champions League beanspruchen. Leidtragender, wenn man das so ausdrücken möchte, ist der Schweizer Meister. Und so wie es aussieht, der FC Basel.
Vier zusätzlche Spiele für den FCB
Damit verdichtet sich das Programm im Juli und August. Der Schweizer Meister muss (wie übrigens auch der Meisterschafts-Zweite, also YB) in der dritten Qualifikationsrunde ran. Auslosung dafür ist am Freitag, 17. Juli, und damit einen Tag vor Beginn der neuen Super-League-Saison.
Die Spiele der dritten Ausscheidungsrunde sind am 28./29. Juli sowie 4./5. August terminiert. Am 7. August werden die Playoffs ausgelost, die letzte Hürde vor dem Eintritt ins Reich der Sterne und des grossen Geldes. Termine für Hin- und Rückspiel sind der 18./19. August sowie 25./26. August.
Die Sommerpause, die den Namen nicht verdient
Sagt nichts anderes, als dass er auch im Juni 2015 das FCB-Kader zum Trainingsauftakt begrüssen will: Paulo Sousa, hier bei seinem ersten Training vor einem Jahr. (Bild: Meinrad Schön)
Wie immer gilt: Die Schweizer Vertreter geniessen je nach Gegner den Vorteil des frühen Wettbewerbs-Rhythmus’ in der heimischen Liga. Und um ausser Tritt zu geraten, bleibt eh keine Zeit: Am 29. Mai endet die laufende Meisterschaft, am 7. Juni steht noch der Cupfinal mit Beteiligung des FC Basel an und Trainingsauftakt zur neuen Saison ist beim FCB bereits zwei Wochen später (derzeit geplant: Montag, 22. Juni).
Und so wie es aussieht, wird Paulo Sousa das Kader begrüssen. Ein Kader, in dem es in der Sommerpause, die ihren Namen nicht verdient, einige Veränderungen geben könnte. Marco Streller hört auf, Fabian Schär und Fabian Frei gelten als abwanderungswillig. Mohamed Elneny auch – im Grunde könnte man beinahe jeden FCB-Spieler nennen, der in den vergangenen Wochen und Monaten schon einmal mit einem anderen Club in Verbindung gebracht wurde.