Im April 2013 bietet sich in Laufenburg ein denwürdiger Anblick. Während sich der FC Basel in die Halbfinals der Europa League kämpft, setzt der Dauerregen die Sportanlage Blauen unter Wasser.
Als Verantwortlicher für den Spielbetrieb hat man es nicht immer einfach. Soll man die Spiele absagen oder trotz des schlechten Wetters laufen lassen? Oftmals ist eine solche Entscheidung auch von anderen Faktoren, wie zum Beispiel der Verfügbarkeit von Ausweichterminen abhängig.
Zum 75. Geburtstag des Fussballverbandes Nordwestschweiz kommt es zu einer Kooperation mit der TagesWoche. Das Ziel: Online soll eine interaktive Geschichte des Fussballs in der Region entstehen, auf der die wichtigsten Ereignisse des regionalen Fussballs, Anekdoten und Erinnerungen auf einer Zeitleiste dargestellt werden.
Eine eindeutige Situation hat der Spiko des FC Laufenburg-Kaisten, Mathias Gehrig, 2013 erlebt. Am 11. April trainierten die erste und die zweite Mannschaft bis 21 Uhr. Danach wollten die Teams zusammen im Clubhaus dem FC Basel im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Tottenham Hotspur die Daumen drücken.
Unter der Dusche hörten die Spieler, dass es wohl angefangen hat zu regnen und lachten über das gute Timing bezüglich Trainingsende und Regenbeginn. Fertig geduscht trat man vor die Tür der Kabine erkannte, dass aus dem Regen mittlerweile ein sintflutartiger Niederschlag geworden war.
Der Regen läuft dem FCB den Rang ab
Zum Glück konnte man sich ins trockene Restaurant zurückziehen und den Abend mit einem Bier und den armen Baslern, die dem Regen nicht entkommen konnten, ausklingen lassen. Das TV-Spiel wurde jedoch bald zur Nebensache. Der Regen wurde immer heftiger und wechselte sich mit starkem Hagel ab.
Zur Halbzeit der Partie des FCB befanden sich alle verbliebenen Gäste auf der Terrasse und beobachteten das Naturschauspiel. Währenddessen stand das Wasser bereits in den Garderoben, und wer vom Restaurant zum Parkplatz wollte, schaffte dies nicht ohne nasse Füsse zu bekommen.
Ein Sturzbach auf der Treppe
Das natürliche Gefälle vom Parkplatz bis zum Fussballplatz wurde zu einem Sturzbach, der mit seiner Lautstärke alles andere übertönte. Mathias Gehrig, wie alle anderen auch überrascht ob der Intensität des Regens, entschied, sich den Platz einmal anzuschauen und schaltete die Flutlichtanlage ein.
Was wir zu sehen bekamen war ein wunderschöner, wenn aber auch seltsamer Anblick. Das Rasenfeld war von einem See umgeben. Der einzige Grund, weswegen das Hauptfeld nicht ebenfalls unter Wasser stand, war eine Schwelle zwischen Rundbahn und Rasenfeld.
Trotzdem sagte Mathias Gehrig danach alle Heimspiele des kommenden Wochenendes ab. Eine Entscheidung, die ihm wohl noch nie so einfach gefallen war, wie an diesem Donnerstagabend im April 2013.