Der Reiz des Stadtlaufs

Der 29. Basler Stadtlauf von diesem Samstag, 26. November, wird einmal mehr für viele zufriedene Läuferseelen sorgen. Die Veranstalter rechnen mit 8000 Teilnehmern.

Beflügelnde Atmosphäre: Jüngere Teilnehmer beim Basler Stadtlauf im Jahr 2010. (Bild: Keystone)

Der 29. Basler Stadtlauf von diesem Samstag, 26. November, wird einmal mehr für viele zufriedene Läuferseelen sorgen. Die Veranstalter rechnen mit 8000 Teilnehmern.

Sie sind beliebt, die Vorweihnachtsläufe. Laufen unter Lichterschmuck, in Begleitung vieler Gleichgesinnter. Laufen vorbei an zahlreichen dick eingehüllten Zuschauern am Streckenrand, durch Duftschwaden von Magenbrot, Glühwein, Chnoblibrot. Und laufen in einer Zeit, die eigentlich nicht zum Laufen gemacht scheint.

Der Basler Stadtlauf hat sich einen besonders guten Ruf erarbeitet. Hier laufen alle bei Nacht. Und erst bei Nacht kommt der Reiz der dunklen Jahreszeit zum Tragen. Da erst erleuchten die Lichter. Wer mit Teilnehmern spricht, hört immer wieder, sie sehr diese Stimmung beflügelt, begeistert motiviert. Vor allem die Freie Strasse wird besonders hervorgestrichen. Dieses abfallende Teilstück lädt ein zu beschleunigen, den Schritt zu verlängern, dem Ziel entgegenspurten.

Der Basler Stadtlauf hat sich zu einem Fixtermin im Laufkalender vieler entwickelt. Seit 2004 haben sich Jahr für Jahr über 7000 Läuferinnen und Läufer für eine der zahlreichen Kategorien angemeldet. 7842 sind es in diesem Jahr, die sich bis zum Meldeschluss Mitte Woche eingeschrieben haben. Mit den zu erwartenden Nachmeldungen (Samstag, ab 10 Uhr, Turnhalle Rittergasse) werden auch in diesem Jahr über 8000 erwartet. Zum fünften Mal in Folge wäre dies.

Hattrick für Muia?

Neu vorgezogen worden sind die Elite-Rennen der Frauen (17.40 Uhr) und Männer (17.45 Uhr) über 7,8, respektive 10 km. Die Organisatoren erhoffen sich noch mehr Stimmung, noch grössere Zuschauermengen. Und packende Rennen scheinen garantiert, um die Tagessiege, aber auch um die Sonderauszeichnungen für die besten Schweizer im Post-Cup. Möglichkeiten zur Revanche, aber auch für Neuvergleiche bieten sich.

Revanchen etwa zur Corrida Bulloise eine Woche zuvor. Die Kenianerin Jane Muia siegte damals im Spurt vor Tsige Worku (Äth). Die Chamerin Patricia Morceli lief nahezu im selben Rhythmus wie die beiden Afrikanerinnen und belegte Rang 3. Und Muia will auch in Basel ihre Topverfassung ausspielen. Sie strebt den dritten Sieg in Serie an – etwas, was in der Stadtlauf-Geschichte erst Corneila Bürki (5 Siege), Daria Nauer (4) und Leah Malot (5) geglückt ist. Tsige Worku wird sich dagegenstemmen, möglicherweise Morceli oder auch Sabine Fischer. Sie steigt als Stadtlaufsiegerin von 2007 und 2008 voller Ambitionen in diese Wettkampfserie im Spätherbst ein.

Viktor Röthlin startet

Bei den Männern fehlt der Vorjahressieger Frederick Ndunge (Ken) bis jetzt auf der Startliste. Qualität ist dennoch garantiert. Mit dem Eritreer Tadesse Abraham ist der Vorjahreszweite am Start, der an den letzten beiden Wochenenden die Läufe von Martigny und Bulle gewonnen hat. «Ich bin in Form», strahlt der Marathonspezialist und temporäre Trainingspartner von Viktor Röthlin. Und mit dem Obwaldner Marathon-Europameister bekommt er es in Basel  erstmals in diesem Herbst wettkampfmässig zu tun. Röthlin hat am Donnerstag entschieden, dass er sich genügend erholt fühlt vom New York Marathon drei Wochen zuvor. Weitere Afrikaner gelten als Siegesanwärter.

Erster Kandidat auf den Post-Cup-Sieg – den Titel für den besten Schweizer – ist Philipp Bandi. Der Berner überzeugte in Bulle mit einem starken fünften Rang. Direkt vor Clint Perrett tat er dies. Der  Marathon-Läufer vom LC Basel aus Australien, der mit der Spitzenläuferin Renate Wyss (Münchenstein) verheiratet ist, will auch in Basel für lokale Akzente sorgen.

Die offizielle Homepage des Basler Stadtlauf ist hier.

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