Der RTV verschafft sich mit klarem Heimsieg Luft im Abstiegskampf

In einer wegweisenden Partie der Abstiegsrunde gewinnt der RTV Basel mit grosser Entschlossenheit 35:20 (19:10) gegen den TSV Fortitudo Gossau. Die Realturner zeigen dabei vor 200 Zuschauern in der Rankhofhalle eine der besten Saisonleistungen. Fünf Partien bleiben in der Abstiegsrunde zu spielen, vier Punkte Vorsprung hat der RTV auf den dritten Rang, der die Barrage bedeutet.

Rares Jurca setzt sich gegen die Gossauer Simon Züger und Marcel Oertig durch.

(Bild: Robert Varadi)

In einer wegweisenden Partie der Abstiegsrunde gewinnt der RTV Basel mit grosser Entschlossenheit 35:20 (19:10) gegen den TSV Fortitudo Gossau. Die Realturner zeigen dabei vor 200 Zuschauern in der Rankhofhalle eine der besten Saisonleistungen. Fünf Partien bleiben in der Abstiegsrunde zu spielen, vier Punkte Vorsprung hat der RTV auf den dritten Rang, der die Barrage bedeutet.

In den letzten fünf Minuten beim Spielstand von 34:18 sind die Schultern der Gäste aus Gossau gesenkt, die Blicke desillusioniert und der Teamgeist angesichts der nicht mehr zu rettenden Partie gegen den RTV Basel verflogen. Die ganz grosse Euphorie ist unter den offiziell 200 Zuschauern in der Rankhofhalle deswegen nicht ausgebrochen, für adäquate Stimmung sorgen jedoch die sechs RTV-Fans, die mit einer Baslerstab-Fahne und viel Leidenschaft den starken Auftritt und vor allem den wichtigen Sieg ihres Teams zelebrieren. Mit der, was die Tore angeht, besten Leistung ihrer Saison und dem 35:20-Erfolg gegen den TSV Fortitudo Gossau darf die Basler Equipe jedenfalls zufrieden sein.

Dabei beginnt die vorentscheidende Partie in der Abstiegsrunde der Nationalliga A als Kopf-an-Kopf-Rennen, zumindest in den ersten rund 15 Minuten. Für Gossau, in der Tabelle nunmehr vier Punkte hinter den Baslern, gibt es viel zu holen, für den RTV viel zu verlieren. Zwischen diesen beiden Teams wird nämlich ausgemacht, wer in die Abstiegsbarrage muss.

Dessen sind sich die Basler bewusst, sie lassen sich zumindest in den ersten zehn Minuten teilweise aus der Ruhe bringen. Doch fünf körperbetonte Minuten später, in denen die Schiedsrichter gegenüber beiden Seiten viel Kulanz zeigen, können sich die Realturner durchsetzen. Bis zur Pause verdoppeln sie den Vorsprung fast auf 19:10.

Die drei Musketiere des RTV

«Heute war die komplette Mannschaft sehr motiviert. Es hat einfach alles gepasst», sagt RTV-Captain Igor Stamenov, der trotz einer Fussverletzung spielt. Auch der angeschlagene Kreisläufer Dick Hylken beisst auf die Zähne. Genau diese Umstände machen für Assistenztrainer Patrice Kaufmann den Unterschied aus: Dass die Spieler noch stärker zusammenhalten mussten, um dieses kapitale Spiel für sich zu entscheiden.

«Bei den anderen Partien gegen Gossau war die Spieldisziplin nicht die gleiche. Die Spieler haben verstanden, dass die vier Punkte Vorsprung wichtig sind, die wir dadurch vor Gossau haben», sagt Kaufmann, «diesmal haben Angriff, Verteidigung und der Torhüter wie die drei Musketiere zusammengearbeitet. So müsste es immer sein.»

Vor allem auf Sebastian Ullrich können sie die Realturner abstützen. Der Goalie kommt auf eine eindrückliche Quote von 44 Prozent gehaltenen Schüssen und pariert zwei Siebenmeter; jeweils acht Tore steuern Bruno Kozina und Rares Jurca bei.

Gossau bleibt bis Saisonschluss gefährlich

Bis Ende Saison müssen die Realturner noch ein Mal gegen Gossau und je zwei Mal gegen GC Amicitia Zürich und Lakers Stäfa antreten. Dass die Hauptgefahr für die Mission Ligaerhalt von Gossau ausgeht, wird in den Augen von Captain Stamenov auch in die anderen Partien einfliessen: «Wir müssen noch mehr arbeiten und bis zum Saisonschluss weiterkämpfen, damit die Punktedifferenz zu Gossau grösser wird.»

«Dass wir überhaupt gewonnen haben, ist toll», resümiert Silvio Wernle mit Blick auf die hohe Tordifferenz der Partie. Der Trainer befindet sich in seiner vorerst letzten Saison beim RTV, worüber er sich vor wenigen Tagen im Interview ausführlich äusserte. Nach dem Spiel gegen Gossau sagt er: «Mit Blick auf die Endabrechnung war das Ergebnis enorm wichtig. Vor dem Match waren wir im Torverhältnis hinter ihnen, jetzt haben wir insgesamt mehr Tore als Gossau geschossen.»

Nationalliga A, Abstiegsrunde

RTV 1879 Basel – TSV Fortitudo Gossau 35:20 (19:10)
Sporthalle Rankhof, Basel. – 200 Zuschauer. – SR: Brunner/Salah.
Torfolge: 1:0, 2:1, 3:3, 4:4 (9.), 6:4, 7:6 (15.), 14:6 (24.), 18:8, 19:10; 20:10, 20:12, 23:12, 25:13, 26:16 (46.), 31:16 (52.), 34:19, 35:20.
Strafen: je zweimal 2 Minuten gegen beide Mannschaften.

RTV Basel: Ullrich/Steiner (ab 53.); Hylken (4), Goepfert (4), Stamenov (1), Ebi (1), Langhein (1), Wessner, Basler (5), Vukelic, Kozina (8), Dannmeyer (1), Kaiser (2), Jurca (8/3).
Fortitudo Gossau: Kindle/Matthias Oertig (ab 55.); Ham (3), Dedaj (6/1), Wild (2), Mächler, Marcel Oertig, Bucher, Harder (1), Würth (1), Züger, Graf (4), Bösch (2), Piske (1).
Bemerkungen: RTV 1879 Basel ohne Schröder (verletzt). – Ullrich hält Penalties von Harder (5./2:2) und Piske (22./12:6). 37. (22:12) Graf verschiesst Penalty. – Time-Outs: RTV 1879 Basel: 19. (11:6) und 45. (25:15). TSV Fortitudo Gossau: 12. (6:4) und 26. (15:7).

Die Rangliste, fünf Runden sind noch zu spielen:

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