Der SC Freiburg kassiert so viel TV-Gelder wie die gesamte Super League

Die Fussball-Bundesliga verteilt ihre Erlöse aus den Fernsehrechten künftig nach einem neuen Schlüssel. Dadurch erhält Meister Bayern München mit 95 Millionen Euro mehr als das Dreifache von dem, was für Vizemeister Leipzig abfällt. Der SC Freiburg partizipiert mit knapp über 40 Millionen Euro.   

Fernsehen und Internet machen es möglich: 4,6 Milliarden Euro fliessen in den nächsten vier Jahren an die Bundesligisten. (Bild: Nils Fisch)

Zu den Armenhäusern des Fussballs gehörte die deutsche Bundesliga schon bis anhin nicht, aber jetzt rollt der Rubel richtig. Mit dem bis 2020/21 laufenden neuen TV-Deal fliesst 85 Prozent mehr Geld in die Erste und Zweite Liga. Oder genauer: 1,16 Milliarden Euro pro Saison.

Um das Geld unter den 36 Profiklubs zu verteilen, hat die Deutsche Fussball Liga (DFL) einen Schlüssel erarbeitet, der sich «Vier-Säulen Modell» nennt. 70 Prozent werden ausgeschüttet nach einer Fünf-Jahres-Wertung, die das Abschneiden in der jeweiligen Liga berücksichtigt, wobei die zuletzt gespielte Saison fünffach gilt. Weitere 23 Prozent gibt es anhand einer Rangliste aller 36 Klubs. Hinzu kommt eine 20-Jahre-Wertung (5 Prozent) sowie eine Belohnung für den Einsatz von in deutschen Vereinen ausgebildeten U23-Spielern (2 Prozent).

Dieses Modell sorgt dafür, dass Bayern München als Dauermeister im ersten Jahr mit 95,94 Millionen Euro rechnen darf (siehe Tabelle unten). RB Leipzig dagegen, gerade erst in die Erste Bundesliga aufgestiegen, rangiert dagegen an letzter Stelle mit 28,78 Millionen, obwohl der Retortenclub in seiner ersten Saison Vizemeister geworden ist. Für einen Erstliga-Absteiger wie den FC Ingolstadt oder Darmstadt 98 gibt es noch rund 6,5 Millionen Euro.

Der Schweizer Meister bekommt 3,3 Millionen Franken

Für einen Klub wie den SC Freiburg wirft der neue Rechteverkauf 40,67 Millionen Euro ab, so viel, wie vor wenigen Jahren noch das Gesamtbudget der Südbadener betrug. Und ungefähr so viel, wie die Swiss Football League mit ihrem neuen Vermarktungsvertrag insgesamt für die 20 Vereine in Super und Challenge League herausgeholt hat. Zum Vergleich: Der Schweizer Meister 2018 bekommt aus Sockelbetrag und Ranglistenprämien 3,3 Millionen Franken.

Die neue Bundesliga-Saison beginnt am 19. August (Bayern München–Leverkusen). Der SC Freiburg empfängt am 20. August Eintracht Frankfurt; das erste Spiel in der Europa-League-Qualifikation bestreiten die Freiburger am Donnerstag, 27. Juil, daheim gegen den slowenischen Cup-Sieger NK Domzale.

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