Der Stürmer, den man selbst auf den Malediven kennt

Seydou Doumbia hat seine Champions-League-Karriere in Frankreich begonnen. Nach fünf Jahren kehrt der 28-Jährige zurück, um mit dem FC Basel Paris Saint-Germain herauszufordern. Dazwischen liegen 23 Spiele, in denen er die Königsklasse zu seinem Wettbewerb machte.

18.10.2016; Paris; Fussball Champions League - PSG Paris - FC Basel; Reise FC Basel; Seydou Doumbia (R, Basel) und Adama Traore (Basel) bei der Ankunft am Flughafen Charles de Gaulle (Urs Lindt/freshfocus)

(Bild: Urs Lindt/freshfocus)

Seydou Doumbia hat seine Champions-League-Karriere in Frankreich begonnen. Nach fünf Jahren kehrt der 28-Jährige zurück, um mit dem FC Basel Paris Saint-Germain herauszufordern. Dazwischen liegen 23 Spiele, in denen er die Königsklasse zu seinem Wettbewerb machte.

Es dauert eine ganze Weile, bis sich Seydou Doumbia vom Frühstück mit der kleinen Gruppe der ivorischen Spieler verabschiedet. Und es dauert mindestens nochmals solange, bis man mit dem Stürmer des FC Basel beim Gang durch den Flughafen das Flugzeug erreicht, das den Schweizer Meister nach Paris bringt. Auf dem Fussballplatz ist die Schnelligkeit nicht seine grösste Stärke. Aber abseits des Rasen, da scheint die Welt des Seydou Doumbia beinahe ganz still zu stehen.

Auch die Erinnerungen an seinen ersten Auftritt in der Champions League lassen auf sich warten, obwohl seit diesem gerade mal fünf Jahre vergangen sind. Mit ein wenig Hilfe aber fallen dem 28-Jährigen die entscheidenden Momente detailgetreu wieder ein: sein erstes Tor in Lille, «mit den Zehen erzielt», schmunzelt der Stürmer, und «dann das zweite, mit dem linken Fuss in den Winkel»; in der 90. Minute, die Doumbias Russen vom ZSKA Moskau das 2:2 und einen Punkt einbrachte.

Ein Jahr hatte er damals nach dem Wechsel von den Young Boys in Moskau zugebracht. Und in der russischen Hauptstadt ist die Champions League sein Wettbewerb geworden. «Die Champions League ist deswegen eine besondere Liga, weil man sie auf der ganzen Welt wahrnimmt. Letztes Jahr war ich auf den Malediven im Urlaub. Und sogar dort, an diesem Ort, der weit weg ist von allem, haben sich die Leute an meine Tore erinnert», erzählt Doumbia.

13 Treffer hat der 28-Jährige in 23 Spielen mit dem ZSKA und dem FC Basel erzielt, fünfmal hat er gleich doppelt getroffen. Und die Quote von mehr als einem Treffer pro zwei Spiele lässt sich ebenfalls sehen, auch wenn Doumbia in der Schweizer und der russischen Meisterschaften noch effizienter ist.

Angefangen hat Doumbias Dasein als erfolgreicher Torschütze in der Champions League also in Frankreich. Bisher war dieses Spiel im September 2011 sein einziger Auftritt als Berufsfussballer auf französischem Boden. Und auf diesen kehrt er mit dem FC Basel zurück.

Gut 200 Kilometer weiter südlich als damals trifft der Rechtsfuss mit dem Schweizer Meister am Mittwoch (20.45 Uhr) auf Paris Saint-Germain, das wie der Arsenal FC mit vier Punkten aus den ersten zwei Spielen in die Gruppe A gestartet ist.

Enttäuschender Start in die laufende Champions League

Zurück in der Schweiz, nach einer Odyssee im Ausland, wo er sich nicht ungern von der AS Roma zum FCB ausliehen liess, läuft es Doumbia in der nationalen Meisterschaft prächtig. In den letzten fünf Partien hat er fünf Tore erzielt, mit sieben Treffern führt er die Torschützenliste der Super League an.

International läuft es dem 33-fachen Nationalspieler nicht wie gewünscht: Beim 1:1 gegen Ludogorets Razgrad wurde er zum Start in die Champions League kurz vor der Pause für den verletzten Marc Janko eingewechselt und blieb ohne Wirkung. Bei der 0:2-Niederlage gegen Arsenal ersetzte ihn Trainer Urs Fischer durch Andraz Sporar, der in wenigen Minuten mehr zustande brachte als Doumbia in der knappen Stunde zuvor.



18.10.2016; Paris; Fussball Champions League - PSG Paris - FC Basel; Reise FC Basel; Adama Traore (Basel), Seydou Doumbia (Basel) und Geoffroy Serey Die (Basel) bei der Ankunft am Flughafen Charles de Gaulle (Urs Lindt/freshfocus)

Die ivorische Reisegruppe: eben noch beim Frühstück am Basler Flughafen, und bereits beim Warten aufs Gepäck in Paris. Adama Traoré, Seydou Doumbia und Geoffroy Serey Die (von links). (Bild: Urs Lindt/freshfocus)

«Ich treffe zwar in der Meisterschaft, aber die Champions League ist der Wettbewerb der Grossen. Es ist frustrierend, aber es kommt halt vor, dass ein Stürmer nicht trifft. Ich werde meinen Weg weitergehen, und dann kommt alles von alleine», sagt Doumbia, der seit seinem Debüt ausser einer Saison jedes Jahr in der Königsklasse spielte.

In der Champions League traf Doumbia letztmals im Oktober 2015. Und er ist nicht der einzige Basler, der in der laufenden Champions League bisher ohne Torerfolg blieb. Erst Renato Steffen war erfolgreich: gegen Razgrad zum späten Ausgleich. Marek Suchy ist der Dritte im Basler Kader, der in seiner Karriere einen Torerfolg in der Königsklasse vorzuweisen hat – alle anderen warten auf dieses Erlebnis.

Um gegen Paris Saint-Germain die Chance auf mindestens einen Punkt zu haben, braucht der FCB wohl Tore, egal ob Doumbias oder die eines anderen. Denn auf der Gegenseite ist die Offensive derart gut besetzt, dass eine weisse Weste der Basler Hintermannschaft bereits ein grosser Erfolg wäre.

 

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