Die Einzelkritiken zu FCB-FCZ

Drei Verteidiger und ein Alex Frei verrichteten ihren Job richtig gut. Das reichte für einen 1:0-Sieg des FC Basel gegen den FC Zürich. Die Basler Spieler in der Einzelkritik.

Scheint zu seiner Form gefunden zu haben: Joo Ho Park, Südkoreaner in Diensten des FC Basel. Hier im Zweikampf mit dem Neo-Zürcher Scott Sutter. (Bild: Georgios Kefalas/Keystone)

Drei Verteidiger und ein Alex Frei verrichteten ihren Job richtig gut. Das reichte für einen 1:0-Sieg des FC Basel gegen den FC Zürich. Die Basler Spieler in der Einzelkritik.

Yann Sommer | 4,5
Zouaghi statt Ribéry, Glarner statt Gomez, Buff statt Robben. Die Gegner hatten nicht die gleich glanzvollen Namen wie am Mittwoch. Aber an der Aufgabenstellung eines Goalies ändert das ja eigentlich recht wenig. Wieder hielt Sommer seinen Kasten rein, einen Punktabzug muss er sich allerdings gefallen lassen, weil er Buffs Geschoss in der 66. Minute nach vorne abklatschen liess. Dass Pedro Henrique danach das Tor nicht traf, lag für einmal nicht an Sommer – sondern an Pedro Henrique.

Philipp Degen | 4
Er war einer von vier Spielern, die «ausgeruhtes Blut» (Zitat Trainer Vogel) in die Mannschaft bringen sollten. Wirklich gelingen mochte das Degen auf der Position des rechten Aussenverteidigers allerdings nicht. Dafür hatte er zuviele Holperer und Stolperer drin. Es sollte allerdings nicht vergessen werden, dass der Lampenberger immer noch sehr wenig Spielpraxis besitzt.

David Abraham | 5
Seine weiten Bälle aus der Abwehr waren nicht immer über alle Zweifel erhaben. Aber in einem zerfahrenen Spiel, in dem die Innenverteidiger in viele Zweikämpfe verwickelt wurden, behielt er stets einen ruhigen Kopf.

Aleksandar Dragovic | 5
Für ihn gilt dasselbe in Blau wie für Abraham. Einziger Wermutstropfen für den Österreicher: Er muss nach seiner achten Gelben Karte das Spitzenspiel gegen den FC Luzern von kommender Woche von der Tribüne aus beobachten.

Joo Ho Park | 5
Dem Südkoreaner scheint der starke Auftritt gegen die Bayern richtig Mumm gemacht zu haben. Müde schien er jedenfalls nicht zu sein. Und endlich, endlich setzte er wieder einmal offensive Akzente. Prompt war er am einzigen Treffer der Partie beteiligt. Im Eishockey würde ihm sein Pass auf Stocker als zweiter Assist gutgeschrieben.

Jacques Zoua | 4
Der Kameruner scheint sich zum Mann für die ganz grossen Spiele zu mausern. Gegen München als Einwechselspieler ganz grosse Klasse – gegen den im Mittelmass der Super League dümpelnden FCZ lange Zeit wie unter Tranquilizern unterwegs. Möglich, dass es in der Pause eine kleine Hallo-Wach-Aktion gegeben hat. Nach dem Seitenwechsel jedenfalls wirkte er bedeutend aufgeweckter.

Cabral | 4
Dass er trotz seines kompromisslosen Einsteigens ohne Gelbe Karte durch das Spiel kam, war eher überraschend. Ansonsten spielte er so, wie er eben meist spielt: Kämpferisch, aber ohne grösseren Anspruch auf die überraschende Spielauslösung.

Granit Xhaka | 4,5
Ab der 70. Minute fühlte sich der Zentrumsspieler nach eigenen Angaben ziemlich platt: «Da mussten wir leiden.» Von diesem Moment an, konnte er dem Basler Spiel auch nicht mehr die nötige Ruhe verleihen. Aber bis dahin unbestrittener Chef im FCB-Spiel. Einfach noch einmal zur Erinnerung: Der junge Mann ist 19 Jahre alt.

Valentin Stocker | 4,5
Ein wichtiges Spiel auf seinem Weg zurück zur alten Stärke. Fühlte sich zwar von Beginn weg nicht richtig gut, hielt aber 73 Minuten lang durch. Und auch wenn er körperlich noch nicht zu einhundert Prozent fit ist, so hat er seine grösste Qualität nicht verloren: seine unglaubliche Effizienz. Eine einzige wirklich starke Szene reichte, um den Assist zum 1:0 zu geben. Wie das wohl wird, wenn er wieder richtig bei Kräften ist?

Alex Frei | 5
Daumen in den Mund und Richtung Eckfahne gerannt. Ja, Alex Frei wird Vater. Und ja, Alex Frei schoss das einzige Tor der Partie. Vier Monate lang hatte er in der Super League nicht mehr getroffen. Das ist für einen Alex Frei eigentlich eine halbe Ewigkeit. In der Torschützenliste der Liga führt er trotzdem unangefochten mit jetzt zwölf Treffern. Und wenn ein Alex Frei trifft, dann hat er seinen Job erfüllt.

Marco Streller | 4,5
Es wäre ein echter Kandidat für das Tor der Saison gewesen. Erst lupfte Streller den Ball über Verteidiger Sutter, dann tanzte er Samba mit Béda. Doch als er aus fünf Metern mit rechts abzog, war da diese Spielverderber Leoni im Zürcher Tor, der den Ball noch abwehrte. So blieb eine Szene Strellers beste, als er den Ball gar nicht berührte. Schön, wie er die Kugel beim 1:0 an sich vorbei zu Alex Frei rollen liess.

Fabian Frei | 4
In der 73. Minute ersetzte er seinen Kumpel Stocker am linken Flügel. Richtig viel wollte ihm allerdings nicht gelingen. Und als es darum gegangen wäre, Ruhe ins Spiel zu bringen, konnte er das nicht tun, weil er gar keinen Ball mehr zugespielt bekam.

Stephan Andrist |
Er kam in der 84. Minute für Zoua und war somit zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

Kwang-Ryong Pak |
Der Nordkoreaner durfte sich noch seine Siegprämie abholen, indem er in der 93. Minute für Alex Frei aufs Feld kam. Viel zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.

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