Ziemlich beste Freunde – das gilt für das Verhältnis aller FCB-Feldspieler zu ihrem Goalie Yann Sommer und für Fabian Frei im Speziellen. Sehr solide beim 1:1 im Spitzenspiel bei GC: die Basler Defensive. Nicht überzeugend: Marcelo Diaz, Matias Delgado und der Ex-Hopper Davide Callà.
Yann Sommer | 6
Man wird sich irgendwann im Sommer wieder daran gewöhnen müssen, dass es nicht so viele Torhüter mit einer Quote an gehaltenen Elfmetern gibt, wie sie Yann Sommer hat. Schon gar nicht im Letzigrund, wo er im FCB-Dress nun drei von fünf Penaltys pariert hat und einen am Tor vorbei fliegen sah. Kommt noch einer im GC-Dress dazu (gegen Marco Streller). Dem Beobachter bleibt nur, sich zu verneigen.
Kay Voser | 4
Hinten einmal überlaufen von Daniel Pavlovic, als der das 1:0 macht – das war schwer zu verteidigen. Beim Angebot an offensiven FCB-Spielern auf dem Platz nicht in der Pflicht, das Spiel über die Flügel anzukurbeln. Nach hinten okay, nach vorne kaum vorhanden.
Gaston Sauro | 4,5
Er hat, sagt der Trainer, die Gunst der Stunde genutzt und sich mit seinem Teileinsatz, als Arlind Ajeti gesperrt war, mit einer soliden halben Stunde in Lausanne in die Innenverteidigung getankt. Seither solide Auftritte, auch im Letzigrund, mit konsequenter Zweikampfführung und gutem Kopfballspiel. Und jetzt spielt der Argentinier auch schon vernünftigte auslösende Pässe, so wie vor dem Ausgleich.
Marek Suchy | 5
Dirigiert die Abwehr, als ob er nicht erst seit Anfang Februar beim FCB wäre. Verliert fast keinen Zweikampf und gewinnt so gut wie jeden Kopfball, obwohl er kein Riese ist.
Behrang Safari | 4,5
Defensiv ein zuverlässiger Wert ohne die gröberen Stellungsfehler, die in seinem Spiel immer mal wieder vorkommen. Offensiv gilt für ihn, was auch über -> Voser geschrieben steht.
Fabian Frei | 4,5
War der beste der Basler Mittelfeldakteure, vor allem in der Phase nach dem Rückstand, als er das Spiel nach vorne ankurbelte. Muss sich als Verursacher des Foulpenaltys Abzüge in der A-Note gefallen lassen. Dürfte der grösste aller Yann-Sommer-Fans sein, weil ihm sein Goalie-Kollege eine unruhige Nacht erspart hat.
Ziemlich beste Freunde: Der Basler Penalty-Held Yann Sommer und Fabian Frei. (Keystone/WALTER BIERI) (Bild: Keystone/WALTER BIERI)
Marcelo Diaz | 3,5
In Tel Aviv geschont, um im Spitzenspiel Akzente setzen zu können – diese Rechnung ging nicht wie gewünscht auf. Wirkt zwar präsent, ist es aber nicht wirklich. Weil man bei ihm immer noch nicht durchschaut, wo genau sein Platz ist in dieser Mannschaft mit den wechselnden Systemen. Sein Spiel hatte in Zürich mehr Tiefen als Höhen, er war zwar viel unterwegs, holte sich sogar eine gelbe Karte ab, reihte aber auch einfache Ballverluste aneinander.
Matias Delgado | 3
Ein paar kurze, direkte Pässe, immer im Bemühen, mit dem No-Look-Zuspiel für einen überraschenden Moment zu sorgen, was allzu häufig nicht funktioniert. Sein Spiel hat keine Tiefe und seine Pässe schaffen auch nur selten selbige. Leitete erst das 0:1 durch einen Fehlpass der groben Sorte ein und war dann Mitautor des Ausgleichs. Wobei man nicht ganz sicher sein kann, ob seine Flanke auf Streller lausig war oder Strellers Kopfball-Timing. Daraus wurde jedenfalls die Vorlage für Stocker.
So langsam komme ich zum Schluss, dass der moderne SuperLeague-Fussball IHN überholt und stehengelassen hat. #rotblaulive #fcbasel
— Mr. Oli (@OliZesiger) 23. Februar 2014
Davide Callà | 3,5
Nach seinem tollen Debüt gegen Sion und der Pause am Donnerstag in Tel Aviv, wohin er nur als Tourist mitreiste, gelang ihm bei seinem ehemaligen Club bei allem Einsatz nicht viel. Musste sich von Schiedsrichter Klossner sogar einer Schwalbe bezichtigen lassen und sah Gelb für eine Szene, die nun bei aller bösartigen Unterstellung keine Simulation war – er lief schlicht bei seinem Gegenspieler auf. Aber offenbar hinterlässt der mediale Dauerbeschuss (Stichwort: FCB-Bonus) bei den Unparteiischen Wirkung. Kommt dazu, dass Callà beim Gegentor den Braten zu spät roch und sich entschloss, Pavlovic aufzunehmen, als es schon zu spät war.
Valentin Stocker | 5
In viele kleine Scharmützel verwickelt in einer zerfahrenen ersten Halbzeit. Für ein Foul an Stocker kassierte Stephane Grichting immerhin Gelb, wobei der GC-Innenverteidiger für das gleichzeitige Ballwegschlagen vom Schiedsrichter auch noch vom Platz geschickt hätte werden können. In Abschlussposition kam Stocker eigentlich nur einmal – und diese Gelegenheit nutzte er in der 57. Minute zu einem Seitfallzieher, mit dem er zum Ausgleich traf. Stand in jener Situation auch deshalb reichlich alleine am Fünfmeterraum, weil er sich mit einem kernigen Schubser seines Gegenspielers entledigt hatte. Nach acht Spielen ohne Tor seit dem 23. November war es Stockers fünfter Treffer in der Liga.
Marco Streller | 4
Die Partie begann schon nicht schön für ihn, als Dingsdag ihn von hinten rücksichtslos in die Kniekehle trat. Hatte einen schweren Stand, aber er kann sich einen weiteren Assist gutschreiben lassen, auch wenn der Kopfball im Ansatz vielleicht anders geplant war, als er dann als perfekte Vorlage für -> Stocker (siehe auch –> Delgado) herauskam.
Mohamed Elneny | 3,5
Kam in der 61. Minute für Delgado, in einer Phase, in der das kurzfristig aufgelebte FCB-Spiel schon wieder am erlahmen war. Holte sich noch eine gelbe Karte ab, mehr war von ihm auch nicht zu sehen.
Philipp Degen | –
Ersetzt in der 81. Minute den angeschlagenen Diaz und war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,3
Trainer Murat Yakin wechselt nur zweimal ein. Nicht eingesetzt beim FCB: Vailati, Ajeti, Serey Die, D. Degen, Sio.