Es war ein reifer, kontrollierter Auftritt des FC Basel, der seine Chancen effektiv nutzte und zum richtgen Zeitpunkt die drei Tore machte. Aus einer guten, konzentrierten Mannschaft ragte niemand heraus, aber Marco Streller verdiente sich die Höchstnote allein schon aus historischen Gründen, und Philipp Degen, Behrang Safari und Geoffroy Serey Die machten auf sich aufmerksam.
Yann Sommer | 5
Diesmal musste er keinen Penalty abwehren, um sein Team im Spiel zu halten, diesmal vereitelte er in der 57. Minute die grosse Ausgleichschance für Maccabi durch Maharan Radi mit einem grossen Reflex. Ganz zum Schluss liess er auch den Ehrentreffer nicht zu – und machte so manchen gut gemeinten 3:1-Tipp zunichte.
Gaston Sauro | 4,5
Er hat sich auf beeindruckende Weise in die Innenverteidigung gespielt, als Not am Mann war. Er bleibt konsequent bei seinem Hochrisikospiel und sticht ohne Rücksicht auf Verluste in die Zweikämpfe. Das hatte zur Folge, dass Omri Altman nach einer halben Stunde angeschlagen vom Platz musste. Doppelt bitter für Maccabi: Altman war erst kurz vor dem Anpfiff in die Startformation gerückt, weil sich Barak Itzhaki, einer der herausragenden Akteure Maccabis, beim Aufwärmen einen Kreuzbandriss zugezogen hat.
Marek Suchy | 5
Der Trainer nennt ihn einen «Glücksfall», weil Murat Yakin mit dem erst vor wenigen Wochen verpflichteten Tschechen seinen Traum von der Dreierabwehr in die Tat umsetzen kann. Suchy spielte souverän und demonstrierte dem Publikum ausserdem bei einem Freistoss, dass seine Schusskraft in die Kategorie «Hammer» fällt.
Arlind Ajeti | 4
Okay sein Auftritt als linker Teil der Dreierkette. Geht hier und da noch zu schnell in den Bodenkampf, wo das Timing dann schon hundertprozentig stimmen muss – sonst ist man auf verlorenem Posten.
Philipp Degen | 5
Hoppla: Ein ganz beschwingter Auftritt von ihm als rechter Verteidigerstürmer. Die Linie rauf und runter – und er hat dabei einen Plan im Sack. Ist diese Grundordnung gar der Jungbrunnen für ihn, der vor zwei Wochen 31 Jahre alt geworden ist? Arbeitete konzentriert nach hinten, war an allen gefährlichen Angriffen über seinen Flügel beteiligt, so auch bei der Entstehung des 1:0. Brachte zwar nicht jeden Ball an den Nebenmann, aber seine butterweiche Hereingabe leitete den dritten Kopfballtreffer des Abends ein.
Behrang Safari | 5
Ja, da kommt Freude selbst bei den Unverbesserlichen auf: Tusch und Konfetti für Safari. Der alte Schwede (seit dem 9. Februar 29 Jahre) hat seinen ersten Skorerpunkt – von notabene zehn, die der Trainer vor Saisonbeginn von ihm eingefordert hat. Eine (gute!) Flanke auf den Kopf von Stocker und schon ist Safari in die Statistikbücher dieser Saison eingetragen. Auch ansonsten ein sehr passabler Auftritt, der allerdings kurz vor Spielende frühzeitig endete. Safari ging mit muskulären Problemen vom Platz – den Rest erledigten die anderen zu Zehnt.
Mohamed Elneny | 4,5
Vielleicht der unauffälligste der drei Zentrumsarbeiter, aber viel unterwegs und an der zum Teil sehr hoch in der Maccabi-Hälfte angesetzten Balleroberungsstrategie beteiligt.
Fabian Frei | 5
Er hatte auch ein paar Fehlzuspiele, das schon, aber das fällt unter «Wer viel schafft, macht auch ein paar Fehler mehr als andere». Frei war der Dreh- und Angelpunkt im Aufbau und mittelbar beteiligt an der Führung wie auch am 3:0, als er die Kopfballstafette eröffnete. Starker Auftritt – aber leider hat Ottmar Hitzfeld sein Kroatien-Aufgebot schon Donnerstagmittag bekanntgegeben. Ohne Fabian Frei – schade eigentlich.
Geoffroy Serey Die | 5
Rennt, wühlt und krampft sich durchs Zentrum des Spiels – und hat immer wieder auch mal eine Finte auf Lager. So wie vor dem 2:0, als er Eytan Tibi am linken Flügel abschüttelt und mit rechts auf den Torschützen Streller flankt. Wie für -> Safari gilt auch für ihn: Es war der erste Assist in dieser Saison. Konzentrierter Auftritt des Ivoreres, und man erinnert sich nicht an irgendeinen Schnitzer.
Valentin Stocker | 5,5
Von Beginn an einer derjenigen, die am deutlichsten die Richtung vorgaben: nach vorne. Macht eines seiner eher seltenen Kopfballtore zum 1:0 und erwischt dabei mit seinem Ball auf die nahe Ecke Maccabi-Goalie Juan Pablo so auf dem falschen Fuss, dass der sich den Ball quasi ins eigene Tor klatscht. Das 3:0 legt Stocker dann gönnerhaft Marco Streller auf – wieder mit dem Kopf.
Marco Streller | 6
Das einzige, was zunächst nicht klappen wollte: Wasserlassen bei der Dopingprobe nach dem Spiel. Da war der Captain bereits Rekordtorschütze in der Europacup-Geschichte des FC Basel. Mit den (Kopfball-)Toren Nummer 22 und 23 überrundet er Alex Frei (22). Hatte ausserdem noch ein paar gute Szenen, meistens mit Stocker, so wie beim Doppelpass in der 42. Minute, den Stocker nicht zum erfolgreichen Abschluss brachte.
Probe gefällig: Marco Strellers 3:0 aus zwei Perspektiven. (Bilder: Keystone) (Bild: Keystone)
Taulant Xhaka | 4
Ersetzte in der 72. Minute Valentin Stocker zu einem Zeitpunkt, als der Mist geführt war. Musste sich nicht mehr grossartig einbringen.
Giovanni Sio | –
Wurde in der 77. Minute für Marco Streller eingewechsel und war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
Matias Delgado | –
Kam in der 80. Minute für Fabian Frei und war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,9
Nicht eingesetzt beim FCB: Salvi (Tor), Voser, D. Degen, Seferagic.
Quellen: uefa.com, transfermarkt.co.uk | ||
Fakten zum Spiel | ||
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FC Basel | Maccabi | |
Ballbesitz | 48% | 52% |
Schüsse | 16 | 4 |
Schüsse aufs Tor | 7 | 3 |
Corner | 2 | 3 |
Paraden | 3 | 4 |
Abseits | 5 | 3 |
Fouls | 10 | 9 |
Erlittene Fouls | 9 | 9 |
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