In einem offenen Brief wendet sich die Fifa an «Fussballfreunde» und kündigt einen «nötigen Wandel» an. Die Organisation schreibt von Gewaltentrennung und «unermesslicher» Verantwortung. Für die Entwicklung zurück zu einer verlässlichen Organisation nennt sie gar eine Frist.
Die Fifa scheint den Ernst der Lage begriffen zu haben. Ihr Ruf ist ramponiert und das Vertrauen in die Organisation schwindet. Der Weltfussballverband spricht von einer «beispiellosen Krise» und von den «vielleicht wichtigsten» Jahren in seiner Geschichte.
In einem offenen Brief verspricht die Organisation nun Reformen. Konkret ausformuliert sind die neun Punkte nicht. Einige Versprechen zu Demokratisierung, Gewaltentrennung und Amtszeitbeschränkungen lassen sich daraus dennoch entnehmen.
Die Fifa sieht in der Führung des weltweiten Fussballs eine «unermessliche» Verantwortung und will die politischen Aufgaben stärker von den finanziellen Geschäften trennen. Zu den geschäftlichen Tätigkeiten zählen die Organisation von Turnieren wie der Weltmeisterschaft. Dabei sollen alle Geldflüsse von einem «absolut unabhängigen» Organ überwacht werden. Genauer umrissen wird dieses Organ nicht.
Besserung bis 2018
Die Gewaltentrennung und die unabhängigen Kontrollorgane gelten nicht nur für die Zentralorganisation, sondern auch für die Mitgliederverbände, die diese Institutionen ebenfalls einführen müssen. Im offenen Brief ist von «Good Governance» die Rede. Unabhängig soll dabei auch die Leumundsprüfung für hohe Funktionäre sein.
Wie das Versprechen nach mehr Beteiligung der Vereine, Ligen und Mitgliedsverbände umzusetzen ist, wird erst nach längeren Verhandlungen klar sein. Als Grundsatz nimmt sich die Fifa zum Ziel, diese Player verstärkt in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.
Das terminliche Ziel der Fifa darf als sportlich bezeichnet werden: Bis zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland soll das Reformpaket dafür sorgen, dass der Weltfussballverband wieder als «verlässliche, professionelle und rechenschaftspflichtige» Organisation wahrgenommen wird.