Mit einem 3:2 (14:25, 18:25, 25:17, 25:19, 15:9)-Sieg kann Sm’Aesch Pfeffingen nach zwei verlorenen Sätzen das Heimspiel gegen VBC Cheseaux vor 110 Zuschauern für sich entscheiden. Mit Tabellenplatz 3 in den Playouts bleibt der Abstieg in die NLB allerdings eine ernsthafte Bedrohung.
Während sich die Frauen von Sm’Aesch Pfeffingen gemeinsam nach dem Spiel in der Mehrzweckhalle Löhrenacker dehnen, steht ihnen die Freude ins Gesicht geschrieben. Nach der niederschmetternden Vorrunde und bereits zwei verlorenen Spielen in den Playouts, dürfen sie ein seltenes Erfolgserlebnis auskosten.
Danach sieht es am Samstagabend lange Zeit nicht so aus. Dass die Trainerin des VBC Cheseaux im ersten Satz bei einer 24:14-Führung zum Timeout ruft, ist reine Schikane. So früh und so klar in Rückstand liegend, scheint die Hoffnung für Sm’Aesch bereits verloren. Denn der regelmässige Zuschauer im Löhrenacker ist es sich eher umgekehrt gewohnt: dass die Aescherinnen sich in den ersten Sätzen verausgaben, um dann allmählich abzubauen.
Das Spiel von Sm’Aesch: stur
«Es gibt nur ein Wort für die ersten zwei Sätze: chancenlos», resümiert Sm’Aesch-Trainer Timo Lippuner den Spielbeginn treffend, «Cheseaux hat perfekt gespielt und wir sind einfach reingelaufen.» Wiederholt – man könnte auch sagen: stur – spielen die Aescher Frauen in den Block des VBC Cheseaux hinein.
Die Welschländerinnen haben schon einen Sieg vor Augen, als sie im dritten Durchgang zwei Spielerinnen ihrer zweiten Garde einwechseln. Ein fataler Fehler, denn als die brasilianische Sm’Aesch-Spielerin Kerley Becker dies erkennt und ihre Grösse gegen die blockende Barrikade einsetzt, wendet sich das Blatt.
Nachdem das souveräne Spiel der Gäste erst einmal durchbrochen ist, können sie sich volle drei Sätze nicht wieder fassen. Unter dem Jubel der wenigen Zuschauer retten die Sm’Aesch-Spielerinnen Bälle, die man ihnen sonst nicht zutrauen würde. Eindeutiger Höhepunkt ist der spektakuläre Bicicletta-Kick von Passeuse Kaityln Donahue.
Der präsidiale Auftritt
Eigentlich hatte sich Sm’Aesch Pfeffingen das Ziel gesteckt, die Besten der Playout-Runde zu werden. Bei zwei Niederlagen in vier Spielen sind sie vom Kurs abgekommen. Vor dem Duell gegen Cheseaux sah sich Vereinspräsident Werner Schmid deshalb gezwungen, ein ernsthaftes Wort mit seiner Equipe zu reden.
Und während der Partie, noch in Rückstand liegend, steht der Präsident bei einem Timeout bei seinen Spielerinnen. Das kennt man sonst eigentlich nur noch vom Fussball und Christian Constantin in Sion.
Dank diesem Sieg ist den Aescher Spielerinnen etwas Druck genommen. Mit Platz drei in der Playout-Tabelle ist der Abstieg in die NLB zwar noch nicht ausgeschlossen. Aber wenn es nach dem Selbstvertrauen der US-amerikanischen Aussenspielerin Kayla Neto geht, ist ein Abstieg weit weg: «Das wird nicht passieren, also müssen wir nicht darüber reden.»