Die Kobra beisst wieder zu

Arnold Gjergjaj gewinnt auch seinen 15. Kampf als Boxprofi. Der Schwergewichtler aus Pratteln schlägt am 21. Boxeo in Basel den Nigerianer Prince Anthony Ikeji durch K.o. in der zweiten Runde.

Seine Karriere soll weitergehen: Arnold Gjergjaj nach seinem Sieg gegen den zerknirschten Prince Anthony Ikeji Mitte Dezember. (Bild: Dominik Plüss, Freshfocus)

Arnold Gjergjaj gewinnt auch seinen 15. Kampf als Boxprofi. Der Schwergewichtler aus Pratteln schlägt am 21. Boxeo in Basel den Nigerianer Prince Anthony Ikeji durch K.o. in der zweiten Runde. Jetzt will er bei Wladimir Klitschko Sparring-Partner werden.

Das Vorspiel ist lang. Erst nach Mitternacht, nach sechs Amateurkämpfen und zwei Musikeinlagen, steigt Arnold «the cobra» Gjergjaj in den Ring. Seinen Trainer Angelo Gallina hat da beim 21. Boxeo in der mit 900 Zuschauern ausverkauften Basler Kaserne längst das Zeitgefühl verlassen.

Dafür hat sein Schützling vom Boxclub Basel in der zweiten Runde nach einer Minute und zwanzig Sekunden das perfekte Timing. Ein krachender linker Haken des Prattlers schnellt um die Deckung von Prince Anthony Ikeji und schickt den Nigerianer auf die Bretter. Noch einmal kommt Ikeji auf die Füsse – er hätte sich die Mühe besser nicht gemacht. Weniger wie eine Kobra denn wie ein schnaubender Stier setzt Gjergjaj sofort nach.

Er weiss, dass er jetzt die Chance zum K.o. hat. Und er nutzt sie mit einer letzten Kombination. Ikeji taumelt, der Kampf im Schwergewicht ist nach 1:39 in der zweiten Runde beendet. Gjergjaj steigt erst triumphierend auf die Seile, Sekunden später fliegt ihm Trainer Gallina mit einem beeindruckenden Sprung um den Hals.

Wichtig für die weitere Karriere

Spätestens diese Szenen machen klar, wie wichtig dieser Kampf für den weiteren Verlauf von Gjergjajs Karriere sein kann. Mit Ikeji ist ihm erstmals ein Gegner mit einer positiven Bilanz entgegen getreten: 16 Kämpfe, 12 Siege, 9 durch K.o. vor dem Kampf gegen Gjergjaj. Und der Nigerianer mit deutscher Lizenz macht körperlich einen sehr austrainierten Eindruck.

Gallina jedenfalls spürt gleich in der ersten Runde, «dass dieser Anthony gefährlich werden kann». Um so eindrücklicher, wie Gjergjaj den Kampf in nur einer kleinen Szene entscheidet. Wobei ihm entgegenkommt, dass ihm Ikeji bei aller Muskelpracht in Körpergrösse und Gewicht (109 zu 98 Kilogramm) unterlegen ist.

Nach 15 Profikämpfen steht Gjergjaj bei 15 Siegen, neun durch K.o. Jetzt will ihm Gallina erst einmal eine Pause gönnen: «Muskeln aufbauen, Ausdauertraining. Nach 15 Kämpfen in zwei Jahren hat er sich das verdient.»

Sparringpartner von Klitschko?

Damit die Karriere danach für Gjergjaj einen Schritt weitergeht, möchte ihn Gallina als Sparringpartner bei Wladimir Klitschko unterbringen. Der ukrainische IBF-und IBO- Schwergewichtsweltmeister und WBO-und WBA-Superchampion bereitet sich auf seine kommende Titelverteidigung vom 3. März 2012 vor.

Und wenn es bei Klitschko nicht klappt, dann vielleicht bei seinem Herausforderer Jean-Marc Mormeck. Gallina jedenfalls ist optimistisch: «Die Chancen stehen nicht schlecht. Jetzt, mit 15 Siegen in 15 Kämpfen, hat sich Arnold einen gewissen Namen gemacht.»

Brügger hält Französin stand

In einem hart umkämpften Duell erreichte auch Sandra «the silence» Brügger ein gutes Resultat. Die Schweizermeisterin vom Boxclub Basel kam gegen die offensiv boxende Pariserin Estelle Moselli ein Unentschieden. Nicht unwichtig für Brügger, die sich wie die Französin Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London macht.

Artikelgeschichte

Am 19. Dezember das Video der zweiten Runde eingefügt.

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