Die Liga jagt die Amerikaner der Starwings

Die Starwings gewinnen gegen die Lions de Genève mit 85:83 und spielen sich in den Fokus der Liga. Ihre Amerikaner ziehen das Interesse der Konkurrenz auf sich, und mit ihnen über eine Vertragsverhandlung zu sprechen, lohnt sich nicht. Denn die Profis sagen jeweils: «Let’s finish the season and then we’ll talk.»

Le joueur des Lions de Geneve Andrej Stimac, gauche, affronte le joueur du Starwings Andrew Pacher, droite, lors du match de LNA du championnat suisse de basketball entre Les Lions de Geneve et le Starwings Basket Regio Basel, ce samedi 21 fevrier 2015 a la salle du Pommier a Geneve. (KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi) (Bild: Keystone/SALVATORE DI NOLFI)

Die Starwings gewinnen gegen die Lions de Genève mit 85:83 und spielen sich in den Fokus der Liga. Ihre Amerikaner ziehen das Interesse der Konkurrenz auf sich, und mit ihnen über eine Vertragsverhandlung zu sprechen, lohnt sich nicht. Denn die Profis sagen jeweils: «Let’s finish the season and then we’ll talk.»

Nicht ganz ernst dürfte es Genfs Trainer Ivan Rudez gemeint haben, als er sich nach der Partie an Roland Pavloski wendete. «Er hat mir gesagt, dass wir aufhören sollen, seine Mannschaft zu terrorisieren», erzählt der Trainer der Starwings amüsiert.

Die Starwings sind so etwas wie die Bête noire für den Titelaspiranten Lions de Genève geworden: Am Samstagabend gewannen die Nordwestschweizer mit 85:83, obwohl ihnen der Start in die Partie mit einem Punktestand von 0:12 misslungen war. Sie sind damit etwas näher an die Playoff-Plätze herangerückt, dürften die K.o.-Phase aber gleichwohl verpassen (siehe Tabelle am Ende des Artikels).



Punkteentwicklung beim 85:83-Sieg der Starwings gegen die Lions de Genève.

Punkteentwicklung beim 85:83-Sieg der Starwings gegen die Lions de Genève. (Bild: Screenshot lnba.ch)

Den Ausschlag zum Sieg gab eine mehr als doppelt so gute Quote bei Würfen von jenseits der Dreipunktelinie. Und: die Nervenstärke von Riley Luettgerodt und Kaylon Williams von der Freiwurflinie Sekunden vor dem Ende.

Am Ende war Luettgerodt mit 26 Punkten bester Werfer seines Teams, gefolgt von Williams (22) und A. J. Pacher (17).



Scoreboard beim 85:83-Sieg der Starwings gegen die Lions de Genève.

Scoreboard beim 85:83-Sieg der Starwings gegen die Lions de Genève. (Bild: Screenshot lnba.ch)

Es ist der dritte Sieg gegen die Genfer, was zu den Überraschungen dieser Spielzeit im Schweizer Basketball gehört. Überraschungen, dafür waren die Starwings seit Beginn der Saison immer wieder gut, sie spielten sich so in den Fokus der Liga.

Die ausländischen Profis sind «etwas vom Besten und Günstigsten in der Liga»

Damit geht einher, dass auch die Spieler der Starwings das Interesse der Konkurrenz auf sich ziehen. Entsprechend schwer dürfte es werden, die überzeugenden Amerikaner zu halten, denn von deren Qualität ist Pavloski überzeugt: «Die vier sind etwas vom Besten und Günstigsten in der Liga. Ihr Preis ist das Minimum, das man zahlen kann.»

Aus den vier Profis sticht A. J. Pacher heraus, der junge College-Abgänger, der mit 208 Zentimeter Körpergrösse auch Würfe von aussen verwertet und Topscorer der Liga ist. Auch wegen ihm macht Pavloski in den Basketballhallen Personen mit Notizblöcken aus, die er in der kleinen Schweizer Szene noch nie gesehen habe. Im Hintergrund weibeln also bereits die Agenten um den Spieler, der wie die anderen drei Amerikaner einen Vertrag bis Ende Saison besitzt.

Vertragsverhandlungen lohnen sich nicht

Mit Pacher über eine Vertragsverlängerung zu verhandeln, sei allerdings wenig dienlich: «Darüber wollen die ausländischen Spieler nicht reden», sagt der Trainer und hält fest, dass er immer wieder den gleichen Satz höre: «Let’s finish the season and then we’ll talk.»

Heisst: Die Amerikaner warten ab, ob irgendwo eine Türe für einen besseren Vertrag aufgeht. Und dass für einen Spieler wie Pacher ein besseres Angebot kommen wird, davon ist Pavloski überzeugt: «A. J. ist extrem günstig, wenn man sieht, was er leistet. Deswegen ist anzunehmen, dass ihm ein Schweizer Konkurrent auch das Doppelte geben würde.»

Da können die Starwings nicht mithalten mit ihrem im Ligavergleich bescheidenen Budget, das auf kommende Saison nicht anwachsen wird. Die Nordwestschweizer wollen sich deswegen in einem ersten Schritt auf den Schweizer Markt konzentrieren.

Auch weil davon auszugehen ist, dass in der nächsten Saison nur noch drei Ausländer anstatt der aktuell vier auflaufen dürfen. Die Schweizer bekämen dadurch mehr Gewicht, ihre Qualität würde entscheidender.

» Zum Bericht über den Sieg gegen Genf auf der Webseite der Starwings

» Nächstes Spiel: Samstag, 21.3., 17.30 Uhr (Sporthalle Birsfelden): Starwings–BBC Monthey



Die Tabelle nach fünf Runden der zweiten Qualifikationsphase, in der die vier Playoff-Plätze vergeben werden. Fehlend ist die Partie zwischen Fribourg und Neuchâtel, die verschoben wurde.

Die Tabelle nach fünf Runden der zweiten Qualifikationsphase, in der die vier Playoff-Plätze vergeben werden. Fehlend ist die Partie zwischen Fribourg und Neuchâtel, die verschoben wurde. (Bild: Screenshot lnba.ch)

_
Die Partie zwischen den Starwings und den Lions de Genève in voller Länge:

Nächster Artikel