Die Spiele von Basel: Elite im Badminton sucht ihre Europameister

Im Schatten von Olympia findet in Basel die Badminton-EM statt. Bis Sonntag werden die Team-Europameister ermittelt und erstmals Titel für die U15-Junioren vergeben.

Mit nicht wenigen Hoffnungen sind die Schweizer Badmintonspieler und Spielerinnen nach Basel angereist. Bei der Team-Europameisterschaft von diesem Dienstag an bis Sonntag beruht die Zuversicht vor allem auf der Unterstützung des Heimpublikums, das bis inklusive Donnerstag freien Eintritt in der St. Jakobshalle geniesst.

Während die in der Weltrangliste am besten platzierte Sabrina Jaquet das Aushängeschild des Schweizer Frauenteams ist, muss Nationaltrainer Morten Kragh die verletzungsbedingte Absage von Nicole Schaller kompensieren. Vor zwei Jahren bei der Team-EM noch knapp gegen die Niederlande am Halbfinal-Einzug gescheitert, liegt die Latte ohne Schaller nun umso höher: «Ohne Nicole kann man auch gewinnen», sagte Sabrina Jaquet im Vorfeld des Turniers, «aber es ist auch klar, dass viel an ihrem Einsatz hängt.»

Gegen Russland, dem ersten Gegner an diesem Dienstag (18.00 Uhr), rechnet man sich nicht viel aus, dafür wird der zweite Gruppenplatz und der Einzug in die Viertelfinals gegen Schottland (Mittwoch, 18.00 Uhr) und Belgien (Donnerstag, 14.00 Uhr) anvisiert.

Auch die Männer schielen auf Platz 2

Ähnlich sieht es bei den Männer aus: Eine kleine Chance, als Gruppenzweiter weiterzukommen, sieht Kargh durchaus: «Wir haben keinen wirklichen Top-Spieler, dafür aber eine gewisse Breite im Kader.» Gegen Slowenien (Dienstag), Bulgarien (Mittwoch, 14.00 Uhr) sowie gegen das zu den EM-Favoriten zählende Deutschland (Donnerstag, 18.00 Uhr) stehen die Schweizer Männer auf dem Prüfstand.

Für die örtlichen Organisatoren sind die Team-EM sowie die von Freitag an parallel ausgetragenen U15-Titelkämpfe Herausforderung und Routine zugleich. Charles A. Keller als OK-Präsident sowie Christian Wackernagel versammeln Jahr für Jahr die Weltelite des Badminton-Sports bei den Swiss Open in Basel.

Die EM aus Basel wird in Eurosport2 übertragen. Der Trailer:

Als die Anfrage des europäischen Dachverbandes an Swiss-Badminton und die Basler herangetragen wurde, die Team-EM nach 1995 (Lausanne) und 2004 (Genf) zum dritten Mal in der Schweiz auszurichten, konnte einerseits auf eingespielte Abläufe zurückgegriffen werden. Andererseits bedeutet diese Badminton-Woche aber auch eine neue Herausforderung, denn es werden 700 SpielerInnen und 300 Helfer erwartet.

Zehn Courts, eine Million Budget

Grossen Aufwand bedeutete es auch, die St. Jakobshalle für den Grossevent parat zu machen. Aus Dänemark, England, Deutschland, Östereich, Spanien und Bulagerien  wurden Badminton-Courts nach Basel gekarrt. Ausserdem waren 2500 Quadratmeter Dämmmatten benötigt, um den Hallenboden für zehn Wettkampf-Courts vorzubereiten.

Eine Million Franken beträgt das Budget für die Badminton-EM in Basel, ein Betrag, das durch Ticketeinnahme (Tagespässe von Freitag an von 15 bis 50 Franken), vor allem aber durch Fördergelder gedeckt werden soll. Basel steuert dazu 80’000 Franken aus dem Lotteriefond bei und das Standortmarketing Basel betrachtet die über die Grenzen ausstrahlende Veranstaltung ebenfalls als unterstützungswürdig.