Die Swiss Open hoffen auf den Superstar

Die laufende Olympia-Qualifikation beschert den Badminton Swiss Open vom 15. bis 20. März wieder ein sehr attraktives Teilnehmerfeld. Zugpferd des Internationalen Grand Prix Gold Turniers in der St. Jakobshalle wird der Malaysier Lee Chong Wei sein, die Nummer zwei der Welt im Männereinzel.

Lee Chong Wei of Hyderabad Hunters plays a shot against Tanongsak S of Awadhe Warriors during the men's singles event at the Indian Premier Badminton League in Hyderabad, India, Saturday, Jan. 9, 2016. Lee Chong Wei won the match by 15-8, 15-9. (AP Photo/ Mahesh Kumar A.)

(Bild: Keystone/MAHESH KUMAR A.)

Die laufende Olympia-Qualifikation beschert den Badminton Swiss Open vom 15. bis 20. März wieder ein sehr attraktives Teilnehmerfeld. Zugpferd des Internationalen Grand Prix Gold Turniers in der St. Jakobshalle wird der Malaysier Lee Chong Wei sein, die Nummer zwei der Welt im Männereinzel.

Zu früh freuen will sich Christian Wackernagel nicht. Dass sich mit Lee Chong Wei ein Superstar des Badmintonsports eingeschrieben hat für die Swiss Open, ist das eine. Ob er tatsächlich nach Basel kommt, das andere. «Wenn wir Lee tatsächlich begrüssen dürfen, wäre dies der Knüller und ein Segen für das Turnier», sagt OK-Präsident Wackernagel, darauf hoffend, dass die Neugier auf den Malaysier den Ticketverkauf ankurbeln würde.

Auch wenn Lee Chong Wei schon für negative Schlagzeilen gesorgt hat, wäre er ein Glücksfall für die Swiss Open. Der Weltklassespieler hat zuletzt 2009 das Basler Publikum begeistert. Zu einem neuerlichen Duell mit seinem ewigen Widersacher Lin Dan aus China wird es diesmal in Basel allerdings nicht kommen.

Mit drei Quizfragen zur Ticketverlosung

Die Veranstalter stellen der TagesWoche Eintrittskarten zum Final-Wochenende (19./20. März) für eine Verlosung zur Verfügung. Wir haben ein kleines Quiz mit drei Fragen zum Badminton und den Swiss Open in Basel gebastelt. Mit den richtigen Anworten geht es zur Verlosung – hier geht es zum Quiz.

Wir verlosen für beide Finaltage jeweils fünf mal zwei Tickets. Einsendeschluss ist Montag, 14. März, um 13.00 Uhr. Die Gewinner werden benachrichtigt und können die Karten am Samstag oder Sonntag am Info-Schalter der St. Jakobshalle abholen.

Obwohl er lange Jahre die Weltrangliste anführte, gilt Lee Chong Wei als der ewige Zweite. In Peking 2008 und in London 2012 gab es jeweils olympisches Silber für ihn, weil er beide Male Lin Dan unterlag. In diesem Jahr will der 33-Jährige in Rio de Janeiro die vielleicht letzte Chance auf Gold nutzen.

Der Doping-Schatten auf dem ewigen Zweiten

2011, 2013 und 2015 wurde der Malaysier Vize-Weltmeister. Seine Silbermedaille 2014 wurde ihm aberkannt, weil er im vergangenen Jahr rückwirkend für acht Monate wegen Dopings gesperrt wurde.

Wei war bei der WM positiv auf die verbotene Substanz Dexamethason getestet worden. Die Anti-Doping-Kommission des Weltverbandes BWF stufte die Einnahme des entzündungshemmenden Medikaments als fahrlässig ein, erkannte jedoch keine betrügerische Absicht.



Centre Court: Die St. Jakobshalle beherbergt ab 15. März wieder die Weltelite im Badminton.

Centre Court: Die St. Jakobshalle beherbergt ab 15. März wieder die Weltelite im Badminton. (Bild: Marco Kunz)

Der Malaysier soll die Antiphlogistika über verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen haben, zudem sei die Substanz nicht leistungsfördernd. Nach einer relativ kurzen Sperre musste sich Wei in der Weltrangliste von Platz 180 erst wieder zurückkämpfen, hat es inzwischen aber wieder auf den zweiten Rang geschafft.

» Die aktuelle Weltrangliste
» Das «Goldene Buch» – alle Sieger der Swiss Open von Basel seit 1991

225 Spieler, 39 Nationen, 120’000 Dollar

Nach Einschätzung von Swiss-Open-Organisator Wackernagel hat er dadurch keine Popularität eingebüsst, sondern wird eher als «tragischer Held» wahrgenommen. Wackernagel ist deshalb begeistert über die Meldung, will sich aber nicht zu früh freuen, weil es immer wieder kurzfristige Abmeldungen gibt.

Insgesamt haben sich 225 Badmintonspieler aus 39 Nationen angemeldet, die um das Preisgeld von 120’000 US-Dollar und um Punkte kämpfen. Die Chinesen stellen eine der grössten Fraktionen. «Dieses Jahr dürfte die Vielfalt an Ländern noch einmal grösser sein, weil viele Jagd auf Olympiapunkte machen müssen beziehungsweise wollen», sagt Turnierdirektor Charles A. Keller.

Vier Frauen aus den Top 10

Bei den Männern haben im Einzel zwei weitere Spieler aus den Top 10 gemeldet, bei den Frauen sogar vier Spielerinnen. Topgesetzt ist Publikumsliebling Saina Nehwal aus Indien, die zweifache Swiss Open-Siegerin ist.

Aus Europa sind etliche Spitzenspielerinnen am Start, unter anderem die gesamten deutschen Hoffnungen für die Sommerspiele in Rio de Janeiro. Sie haben allerdings schwere Aufgaben erwischt: Karin Schnaase trifft gleich auf Saina Nehwal und die deutsche Meisterin Olga Konon muss gegen die an zwei gesetzte Ratchanok Intanon (Thailand) ran.

Der deutsche Rekordmeister Marc Zwiebler, der kürzlich seinen neunten nationalen Titel holte, ist an sieben gesetzt und bekommt es in der ersten Runde mit dem Inder Anand Pawar zu tun.

Schweres Los für Sabrina Jaquet

Auch Sabrina Jaquet, die einzige Schweizerin im Hauptfeld, hatte kein Losglück und spielt in der ersten Runde gegen die an drei gesetzte Chinesin Yihan Wang, die aktuelle Nummer 5 der Weltrangliste.

Ansonsten gilt wie in den Vorjahren: Wer die Schweizer Spielerinnen und Spieler sehen will, muss bereits am Dienstag zur Qualifikation kommen. Vielleicht schafft der eine oder die andere ja auch noch den Sprung ins Hauptfeld.

Switzerland's Ayla Huser, back, and Sabrina Jaquet, front, return a shuttlecock to Thailand's Savitree Amitrapai and Narissapat Lam during their women's doubles match at the Badminton Swiss Open tournament in the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, on Wednesday, March 12, 2014. (KEYSTONE/ Georgios Kefalas)

Hält die Schweizer Fahne hoch: Sabrina Jaquet steht im Hauptfeld, hat dort aber ein schweres Erstrundenlos. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Die Aufstrebenden

Interessant wird in Basel auch das Abschneiden der Franzosen sein. Die Männer-Nationalmannschaft kam kürzlich bei der Team-EM in Kazan überraschend ins Finale, wo sie den favorisierten Dänen unterlag. Bei den Frauen sind die Bulgarinnen im Aufwind, die gegen Spanien ins Finale einzogen und dort ebenfalls gegen Dänemark verloren.

Die Schwestern Gabriela und Stefani Stoeva, die in der Doppel-Weltrangliste derzeit Nummer 18 und in Basel bestens bekannt sind, werden auch in diesem Jahr wieder starten.

Badminton Swiss Open
15. bis 20. März in Basel,  St. Jakobshalle

Eintritt: Dienstag, 15. März und Mittwoch, 16. März freier Eintritt; Donnerstag, 17. März, und Freitag, 18. März: 25 Franken; Samstag, 19. März und Sonntag 20. März: 35 Franken. – Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. – Tickets: Hotline +41 61 317 8383, Ticketcorner und Webseite der St. Jakobshalle

Webseite des Turniers

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