Der türkische Fussball erlebt in Bursa einen Abend, an dem dank kasachischer Schützenhilfe und Uefa-Arithmetik gleich sieben Punkte gewonnen werden – und damit ist die Mannschaft von Fatih Terim qualifiziert für die EM-Endrunde nächsten Sommer in Frankreich.
Der Jubel von Bursa: Selcuk Inan wird von seinen Teamkollegen gefeiert, nachdem die Türkei den Sprung an die EM geschafft hat.
(Bild: Keystone/TOLGA BOZOGLU)Kampf auf Biegen und Brechen: Serdar Aziz (links) und der spätere Torschütze Selcuk im Duell mit dem Isländer Jon Daoi Bodvarsson.
(Bild: Reuters/UMIT BEKTAS)Türkische Unterzahl: Schiedsrichter Gianluca Rocchi (Italien) stellt Gökhan Töre vom Platz.
(Bild: Reuters/UMIT BEKTAS)Alles muss raus: Torschütze Selcuk Inan (rechts) und Arda Turan.
(Bild: Reuters/UMIT BEKTAS)Kleiner Vortrag zur Jubelstunde: Trainer Fatih Terim mit Caner Erkin und Sener Ozbayrakli.
(Bild: Reuters/UMIT BEKTAS)Anfeuerung in Bursa.
(Bild: Keystone/TOLGA BOZOGLU)Der Imperator ist zurück: Fatih Terim darf sich wieder einmal feiern lassen.
(Bild: Keystone/TOLGA BOZOGLU)Türkische Fussballparty in Bursa.
(Bild: Keystone/TOLGA BOZOGLU)Geschafft: Türkische Fussballparty in Bursa.
(Bild: Keystone/TOLGA BOZOGLU)Schlusspfiff: Fatih Terim fährt mit der Türkei an die EM.
(Bild: Keystone/TOLGA BOZOGLU)So viel Glück kommt selten auf einmal zusammen – und wird dann mindestens ein Wunder genannt. In diesem Fall das Wunder von Bursa. Oder von Riga, je nach Sichtweise.
Schon der dritte Tabellenplatz in der Qualifikationsgruppe A und damit die Teilnahme an den Playoffspielen hatte für die Türkei an einem dünnen Faden gehangen. Die Holländer hatten auf 2:3 gegen die Tschechen verkürzt, und die Türken waren beim Stand von 0:0 gegen Island in Bursa mit einem Mann in Unterzahl, weil Gökhan Töre eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung die Rote Karte zu sehen bekam.
Dann brachte ein Freistosstor in der 89. Minute die Erlösung. Selcuk Inan, 30-jähriger Mittelfeldspieler von Galatasaray, schoss in seinem 49. Länderspiel die Türkei auf Platz 3, und das nach einem katastrophalen Start in diese EM-Ausscheidung mit nur einem Punkt aus den ersten drei Partien.
Kasachstan sorgt für den Umsturz
Und es kam noch besser: Der Sieg gegen Island allein hätte den Türken nämlich noch nicht gereicht, um sich vor Ungarn den Platz des besten Gruppendritten zu sichern. In Riga leistete Kasachstan der Türkei kaum für möglich gehaltene Schützenhilfe. Die Kasachen kamen dank eines Tores in der 65. Minute zu einem 1:0-Auswärtserfolg gegen Lettland und sorgten damit für einen kleinen Umsturz in der Wertung der besten Tabellendritten.
Weil im Ranking aller Dritten in den Sechsergruppen die Resultate gegen den Letzten nicht gewertet werden, fallen bei den Türken die zwei Remis gegen den nun Gruppenletzten Lettland aus der Rechnung. Dafür kommen aber sechs Punkte aus den Duellen gegen Kasachstan dazu.
Die Türkei holte am Dienstag also quasi sieben Punkte an einem Abend – und Nationaltrainer Fatih Terim reist mit seinem Team nach Frankreich.
* Titelverteidiger | ** Gastgeber In Klammer die Platzierung im Uefa-Nationen-Ranking (September 2015) Auslosung der Endrunde am 12. Dezember |
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20 der 24 Teilnehmer an der Euro 2016 | |||
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Deutschland (1) | Belgien (6) | Tschechien (13) | Island (23) |
Spanien (2)* | Frankreich (7)** | Kroatien (14) | Türkei (25) |
England (3) | Österreich (10) | Polen (16) | Wales (28) |
Portugal (4) | Russland (11) | Rumänien (18) | Albanien (31) |
Italien (5) | Schweiz (12) | Slowakei (19) | Nordirland (32) |
Um die vier restlichen Plätze an der Euro 2016 spielen nun unter anderem die drei Nordländer Dänemark, Schweden und Norwegen. Die Ukraine ist im aktuellen Nationen-Ranking der Uefa (Stand September) die bestplatzierte Mannschaft und dürfte damit neben Bosnien, Dänemark und Schweden bei der Auslosung am Sonntag gesetzt sein.
Auslosung am 18. Oktober | Die vier am besten platzierten Teams sind gesetzt. In Klammern die Platzierung im Uefa-Nationen-Ranking (September 2015). Termine, Hinspiele: 12., 13., 14. November. Rückspiele: 15., 16., 17. November |
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Die 8 Teams in den Playoffs | |||
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Ukraine (9) | Dänemark (17) | Irland (21) | Norwegen (24) |
Bosnien-Herzegowina (15) | Schweden (20) | Ungarn (22) | Slowenien (29) |