Er trifft nie! Und dann dieses Stochertor im Cupfinal: Adama Traoré macht alle Basler glücklich, einige Zürcher auch. Zudem ist Seydou Doumbia unfassbar schnell am Natel und Renato Steffen macht den Bundesrat nass.
Tomas Vaclik | Torhüter
Dem ganzen FCB-Tross war recht, dass Tomas Vaclik nie ernsthaft geprüft wurde. Da war diese eine Hereingabe, der er Herr wurde, und der eine oder andere stehende Ball. Kein Problem für den Torhüter, der sich nach dem Spiel eine drei Meter lange Bande sicherte, auf der «Sieger» stand.
Zwei des Torhütertrios beim FC Basel: Tomas Vaclik (rechts) und Germano Vailati nach gewonnenem Cuptitel. (Bild: Keystone/VALENTIN FLAURAUD)
Michael Lang | rechter Aussenverteidiger
Reto Ziegler hatte noch davor gewarnt, dass beim FCB nicht nur die Offensivspieler gefährlich seien, sondern auch die Abwehrleute wie beispielsweise Michael Lang. Dieser erzielte das 3:0 nach einem Kopfballpass Marc Jankos per Direktabnahme. Die Entscheidung in diesem Spiel, das längst in Basler Bahnen gelenkt war. Es war der Moment, in dem auch Präsident Bernhard Heusler wusste: «Jetzt ist es gelaufen.»
Hoch den Pott! Michael Lang stemmt die Sandoz-Trophäe. (Bild: Keystone/SALVATORE DI NOLFI)
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Wer will sich nach so einer Partie noch daran erinnern, wie Suchy zu Beginn den einen oder anderen Fehler beging? Wegen der Chronistenpflicht lassen wir den Fehlpass auf Akanji und den argen technischen Fehler nicht unerwähnt. Aber wir wollen vor allem herausheben, dass Suchy Teil einer Abwehr war, die den Sittenern kaum eine Möglichkeit zum Tor liess.
Szenen aus dem Cupfinal: Marek Suchy im Luftduell mit Joaquim Adao. (Bild: Keystone/VALENTIN FLAURAUD)
Manuel Akanji | linker Innenverteidiger
Die Nationalmannschaft war im Stadion. Und sie beobachtete auf dem von der Sonne unsäglich erhitzten Rasen ihr neustes Mitglied: In wenigen Tagen dürfte Akanji erstmals für die Landesauswahl nominiert werden. Das hat er sich unter anderem mit seinem feinen Kopfballspiel verdient, und mit seinem starken linken Fuss, der eigentlich sein schwächerer ist. Akanji reist als Double-Gewinner mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen zu Vladimir Petkovics Trupp.
Adama Traoré | linker Aussenverteidiger
Der trifft doch eigentlich nie! Nie! Okay, einmal hatte er getroffen, im August 2015, auch gegen den FC Sion. Aber Traoré, der trifft wirklich eigentlich nie. Und dann macht er dieses Tor im Stade de Genève zum 2:0. Wie er das schaffte, wird ihm selbst das grösste Rätsel sein: Der Ivorer stocherte den Ball irgendwie durch eine ganze Menge an Beinen. Und weil er auch gegen hinten nichts zuliess, ziehen wir die Höchstnote.
Taulant Xhaka | Defensiver Mittelfeldspieler
Nachdem das 1:0 gefallen war, fiel etwas auf: Taulant Xhaka jubelte über dieses Tor, wie er kaum einmal über ein Tor gejubelt hatte. In seiner Gestik lag die ganze Bereitschaft, die diese Mannschaft an den Tag legte, um diesen Titel zu holen. An seiner Gestik erkannte man, dass der Wille zum Sieg ein ganz anderer war als noch vor zwei Jahren unter Paulo Sousa.
Luca Zuffi | Defensiver Mittelfeldspieler
War für den FC Basel wie der Kontrabass in einer Jazz-Kombo: Man merkte nicht immer, dass er da war. Aber wäre er nicht da gewesen, hätte man es gemerkt. Beispiel: seine Intervention gegen einen Pass in die Tiefe, woraus eine Sittener Chance entstanden wäre.
Die kleinen Dinge richtig gemacht: Luca Zuffi. (Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)
Mohamed Elyounoussi | rechter Flügel
Versuchte es einmal etwas gar ambitioniert nach einem Dribbling aus vielleicht 30 Metern. War dabei ebenso erfolglos wie beim Versuch mit dem Kopfball, den er nach Matias Delgados Eckball knapp neben das Tor setzte. Stand ansonsten der starken Mannschaftsleistung in nichts nach.
Matias Delgado | offensiver zentraler Mittelfeldspieler
Lenkte mit seinem Tor das Spiel in die Basler Bahnen. Stark, mit wie viel Übersicht er dieses 1:0 erzielte, mit einer Sicherheit, die an seine Schüsse vom Elfmeterpunkt erinnerte. Ein weiteres grosses Spiel des Captains, der sich eigentlich in einer Formbaisse befindet – aber wenn es wichtig ist, dann darf der FC Basel auf ihn zählen.
Der Captain im Fokus: Matias Delgado in Feierstimmung. (Bild: Keystone/VALENITN FLAURAUD)
Renato Steffen | linker Flügel
Holte nochmals alles aus sich heraus: Da war die Hereingabe, die zum 2:0 führte, und da war vor allem eine aussergewöhnliche Laufleistung. Jedem Ball jagte der Flügel nach, ganz anders als noch in Bern vor wenigen Tagen, als es um nichts mehr ging, und nach dem Spiel wurde gar Bundesrat Guy Parmelin Opfer von Steffens Jagd:
Kleine Erinnerungsdusche für den Bundesrat: Renato Steffen macht Guy Parmelin nass. (Bild: Keystone/LAURENT GILLIERON)
Seydou Doumbia | Angriffsspitze
Es vergingen geschätzte 26 Sekunden zwischen dem Schlusspfiff und dem Moment, als Seydou Doumbia sein Natel in den Händen hielt. Es galt ihn festzuhalten, diesen Augenblick, wie er vor der Muttenzerkurve seinen zweiten Titel mit dem FC Basel feierte. Und zu diesem trug er den Assist zum 1:0 bei. Mit einem gut überlegten Ableger auf Delgado.
Ebenso schnell am Natel wie vor dem Tor effektiv: Seydou Doumbia, Assistgeber beim 1:0 gegen den FC Sion. (Bild: Keystone/VALENITN FLAURAUD)
Geoffroy Serey Dié | Defensiver Mittelfeldspieler
Betrat den Rasen in der 81. Minute für Matias Delgado. Für eine Bewertung zu kurz im Einsatz.
Marc Janko | Angriffsspitze
Kam in der 88. Minute für Torvorbereiter Seydou Doumbia. Selber traf er nicht, für eine Vorlage auf Michael Langs Volleytor reichte es allemal. Für eine Bewertung reichen seine wenigen Minuten nicht.
Alexander Fransson | offensiver zentraler Mittelfeldspieler
Ersetzte in der 90. Minute Luca Zuffi und war zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.
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Bewertungsdurchschnitt: 5,4
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Germano Vailati (ET), Omar Gaber, Dereck Kutesa, Daniel Hoegh