Dragovic: Tor, Tor, Tor

Der FCB gewinnt in Genf gegen den Tabellenletzten in einem hart umkämpften Spiel mit 2:1. Mann des Spiels, positiv wie negativ, war Aleksandar Dragovic.

Le joueur Balois Aleksandar Dragovic, droite, laisse eclater sa joie dans les bras de Valentin Stocker, gauche, lors de la rencontre de football de Super League entre le Servette FC et le FC Bale, ce dimanche 3 mars 2013 au stade de Geneve a Geneve. (KEYS (Bild: MARTIAL TREZZINI)

Der FCB gewinnt in Genf gegen den Tabellenletzten in einem hart umkämpften Spiel mit 2:1. Mann des Spiels, positiv wie negativ, war Aleksandar Dragovic.

Dieser Dragovic. Da trifft er zum ersten Mal in dieser Saison, erst noch doppelt, und jubelt dann auf derart dämliche Art und Weise, dass er vom Platz fliegt.

Es lief die 63 Minute, Basel mühte sich beim Stand von 1:1 mit einem überraschend starken Servette ab, das aber gerade durch einen Platzverweis dezimiert worden war. Alex Frei trat eine Ecke von links, Dragović stieg am kurzen Pfosten am höchsten und köpfte zur erneuten Führung ein. 2:1 vorne, einen Mann mehr auf dem Platz, Pflicht so gut wie erledigt.

Wenn da bloss nicht Dragovics Geste gewesen wäre. Sein Jubel über das zweite Tor bestand darin, scheinbar das Genfer Publikum mit einer eindeutigen Faustbewegung zu beleidigen, worauf Schiedsrichter Amhof ihn des Feldes verwies. Dragovics anschliessende Worte in Richtung des Linienrichters, der den Schiedsrichter informiert hatte, könnten noch eine längere Sperre nach sich ziehen. Als mildernde Umstände könnte dagegen ins Gewicht fallen, dass Dragovics Geste gar nicht dem Publikum galt, sondern dem Assistenztrainer des FCB, mit dem Dragovic eine Wette abgeschlossen hatte.

Zwar liess sich der FCB den Sieg und damit die im Meisterrennen fest budgetierten drei Punkte nicht mehr nehmen, doch musste er bis zum Ende hart dafür kämpfen. Ein Kräftesparen, das im Hinblick auf zwei weitere englische Wochen hilfreich gewesen wäre, lag nicht drin.

Überhaupt hat Servette den FC Basel über die gesamte Spielzeit stärker gefordert, als man das von einem Tabellenletzten hätte erwarten können. Nach zwei resultatmässig erfolgreichen letzten Spielen hat Servette gegen den FCB spielerisch gute Ansätze gezeigt und unterstrichen, dass es das Potenzial zum Klassenerhalt besitzt.

Servette hielt den FCB in der ersten Halbzeit über weite Strecken in Schach und zwang die Basler immer wieder zu Fehlern. Es brauchte eine Standardsiuation, damit die Basler in Führung gehen konnten. Die Genfer konnten nach einen Freistoss von Alex Frei in der 29. Minute nur ungenügend klären, via Park kam der Ball auf der linken Seite zu Stocker, dieser liess Pasche gekonnt stehen und bediente mit einer flachen Hereingabe Dragovic. Dieser konnte aus zwei Metern zu seinem ersten Saisontor einschieben.

Auch nach dem Führungstreffer gelang es den Baslern aber nicht, das Spiel unter ihre Kontrolle zu bringen. Servette kombinierte sich immer wieder gut bis an den Basler Strafraum, lediglich der letzte Pass wollte nicht gelingen. Bis zur 45 Minute. Mit einem unhaltbaren Kopfball glich Karanovic direkt vor der Pause aus. Diallo hatte von Halbrechts flanken können, in der Mitte vergass Sauro Karanovic in seinem Rücken, so dass dieser im Duell gegen den herbeigeeilten Philipp Degen wenige Probleme hatte, sich durchzusetzen.

Auch in der zweiten Halbzeit begann Servette aufsässig und gar noch mit etwas mehr Zug aufs FCB-Tor. Erst Kossokos Platzverweis und Dragovics zweites Tor bremsten die Bemühungen der Genfer.

Super League, 22. Runde
Servette FC–FC Basel 1:2 (1:1)
Stade de Genève. – 7519 Zuschauer. – SR Amhof.

Tore:
29. Dragovic 0:1 (Stocker verlädt Pasche und bringt den Ball von der Grundlinie zur Mitte, wo Dragović aus wenigen Metern trifft).
45.+1 Karanovic 1:1 (Kopfball nach Diallos Flanke, Sauro vernachlässigt seine Verteidigerpflichten).
63. Dragovic 1:2 (Kopfball nach Ecke von Alex Frei).

Platzverweise:
61. Kossoko (Gelb-Rot nach Foul an Park plus Reklamieren). 64. Dragović (Gelb-Rot nach provozierender Geste).
Verwarnungen: 16. Kossoko (Foul an Stocker). 19. F. Frei (Hands, gegen YB gesperrt). 45. Zoua (Foul an Diallo). 48. Dragović (Foul an Kossoko).

FCB: Sommer; P. Degen, Sauro, Dragovic, Park; Cabral (61. Salah), Serey Die; Zoua, F. Frei (61. Elneny), Stocker; A. Frei (74. Ajeti).
Servette: Barocca; Diallo, Schneider, Mfuyi, Rüfli (82. Moubandje); Kossoko, Kouassi, Pasche (92. Pont), Tréand (79. Lang); Vitkieviz, Karanovic.

Bemerkungen: FCB ohne Schär (gesperrt), Bobadilla, Jevtic, Adili (alle verletzt), Yapi, Voser und Salvi (alle kein Aufgebot). Servette ohne Pizzinat, Eudis, Grippo, Kusunga, Routis, Moutinho und Ben (alle verletzt).

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